Bannpolitik bei Twitch – Auf diese Dinge müsst ihr achten, um sorglos zu streamen

Die Streaming-Plattform Twitch ist das Zuhause tausender erfolgreicher Content Creator, die teilweise ein Millionenpublikum unterhalten. Umso ärgerlicher ist es sowohl für die Community als auch den Streamer selbst, wenn ihnen durch permanente Bans ein Strich durch die Rechnung gemacht wird. Dennoch passiert das immer häufiger, zum Teil auch durch bloßes Unwissen der Kanalbetreiber. Daher erklären wir euch hier, welche Inhalte ihr auf jeden Fall vermeiden müsst, um keine unverhofften Twitch-Sperren zu kassieren.

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Kanal-Aus durch Copyright

Eines der bekanntesten Probleme bei Twitch-Streamern ist die Bannpolitik bei Urheberrechtsverletzungen auf der Plattform. Besonders umstritten ist der im Oktober in Kraft getretene Digital Millennium Copyright Act (DMCA). Dieser verschärft Bestrafungen im Falle von Copyright-Verstößen und zwingt Kanalbetreiber implizit dazu, auch alte VODs zu löschen, die rechtlich geschützte Inhalte wie Musik enthalten könnten.

Immer wieder vergessen Streamer die Maßnahme oder übersehen alte Videos, die wider Erwarten doch von dieser Beschränkung betroffen sind. Zuletzt litt hierunter auch der FIFA-Streamer NoHandGaming, der von Twitch für ebendiesen Verstoß ohne Umschweife einen Perma-Ban kassierte. Für Kanalbetreiber gilt also mit äußerstem Nachdruck: nur rechtlich freigestellte Musik verwenden und auch alle VODs sorgfältig überprüfen und im Zweifelsfall direkt löschen.

Darstellung von Gewalt und Zerstörung

Das Zeigen gewaltvoller Inhalte ist auf Twitch eine problematische Angelegenheit und teilt sich in mehrere Bereiche. Gemeinhin ist zumindest die Darstellung von virtueller Gewalt in Shooter-Titeln wie beispielsweise CS:GO, VALORANT oder Call of Duty kein Problem.

In ihren Richtlinien sprechen die Verantwortlichen der Plattform allerdings davon, dass die “Darstellung von brutalem oder grundlosem Blutvergießen und Gewalt” nicht geduldet werde. Es fehlt jedoch die Konkretisierung, ab wann Twitch die Inhalte als “zu brutal” oder “grundlos” wahrnimmt. Als Streamer ist es daher ratsam, diese Regel stets im Hinterkopf zu behalten – auch bei der Auswahl an Spielen, die gezeigt werden sollen.

Ganz abgesehen von virtuellen Inhalten spricht sich die Plattform natürlich auch gegen reale Androhung von Gewalt oder tatsächlich ausgeübte Gewalt in ihren Streams aus. Hierzu zählen auch Androhungen von Hacker-Angriffen. Diese Vorkommnisse werden von Twitch stets “ernst genommen und in keinster Weise toleriert” – überlegt euch also auch mehrmals, ob ihr über Derartiges in euren Streams reden oder auch nur Scherze machen möchtet.

Hate Speech und Belästigung

Twitch zeigte in der Vergangenheit Bemühungen, auch die erlaubte Wortwahl in seinen Streams anzupassen. Mehrere Schimpfwörter, die sich auf die sexuelle Orientierung oder Praxis von Nutzern beziehen können, wurden in diesem Zuge auf die Liste gesetzt und Streamer und Zuschauer bei mehrfacher Verwendung der Begriffe teils gebannt.

Die Plattform bekam hierfür zwar von vielen Nutzern Kritik, weil so die als harmlos betrachtete Umgangssprache auf Twitch eingeschränkt würde, dennoch sind die Richtlinien mehrheitlich erhalten geblieben. Generell solltet ihr bei eurer Wortwahl auf der Plattform also vorsichtig sein und rassistische, sexistische oder anderweitig diskriminierende Worte – auch im Scherz – vermeiden.

Nacktheit und sexuelle Inhalte

In der Ära der Hot-Tub-Meta ist die Bann-Richtlinie gegen zu viel Haut im Stream omnipräsent. Auch Streamer, die ASMR-Inhalte produzieren, bekamen in der Vergangenheit mehrfach Sperren für zu stark sexualisierte Streams. Beispiele hierfür sind die Streamerin Indiefoxx sowie die Hot-Tub-Vertreterin ExoHydraX.

Sowohl die Copyright-Richtlinie als auch das Verbot von Nacktheit ziehen aus unterschiedlichen Communitys häufig Kritik der Nutzer an, da die Bannpolitik von Twitch weitestgehend intransparent abläuft. Der genaue Grund eines Banns wird nur allzu selten direkt kommuniziert – eine Maßnahme, die Twitch sich in seinen Richtlinien offenhält. Streamer James “PhantomL0rd” Vargas sah hierin zuletzt ein großes Problem und zog gegen die Plattform vor Gericht.

Umgehen von Bans

Der Bann von Dr Disrespect im Juni 2020 schlug besonders große Wellen in der Bannpolitik von Twitch. Der Streaming-Gigant wollte noch lange nach seiner permanenten Sperre den Bann nicht wahrhaben und schlich sich dementsprechend immer öfter in die Streams seiner Kollegen ein, um weiterhin auf der Plattform präsent zu sein.

In der Folge passte Twitch kurzerhand die Richtlinien an: Der Zusatz “Umgehung von Sperren” verbietet es Streamern klar und deutlich, die Konten anderer Nutzer auf der Plattform zu benutzen. Zusätzlich dazu “ist es nicht zulässig, wissentlich einen gesperrten Benutzer in deinem Kanal vorzustellen oder zu bewerben”, so die Verantwortlichen.

Twitch sei bewusst, dass es auch aus Versehen geschehen kann, gesperrte Nutzer in Streams zu zeigen, erwartet aber, “dass du dich nach bestem Wissen und Gewissen bemühst, dass diese Benutzer nicht mehr in deinem Stream zu sehen sind”. Die Gefahr eines Banns wird also durch Unwissenheit nicht umgangen. Auch hier ist demnach große Vorsicht geboten, wenn ihr euren Account weiterhin behalten wollt.

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Bildquelle: Twitch, Dennis Yang

 

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