FIFA-Hack-Skandal – Das passiert mit den geklauten Karten

Der aktuelle Hack-Skandal rum um EA Sports’ Fußballsimulation FIFA 22 forderte schon prominente Opfer wie die deutschen Content-Creator Trymacs oder das Duo TisiSchubech. In beiden Fällen wurden mehrere tausende Euros in FIFA Ultimate Team gesteckt – ehe die Accounts gehackt und leergeräumt wurden.

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Doch was passiert, wenn die Hacker über dubiose Art und Weise an die gut bestückten Accounts kommen?


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Tempo und dann die Coins verkaufen

Die Meldungen nach Hacks sind oft sehr ähnlich. Bis auf ein paar Coins und untauschbare Spieler ist der Account leer gefegt.

Der Grund für die Hacks ist wahrscheinlich der Coin-Schwarzmarkt. Dort können Spieler direkt FUT-Coins kaufen. Im FIFA-Menü und über Gutscheinkarten von zum Beispiel Tankstellen lassen sich ausschließlich FUT-Points kaufen, mit denen man Packs erwerben kann. Spieler erhält man erst durch Öffnen der Packs und dort ist die Auswahl der Kicker zufällig.

Daher scheint es nicht abwegig, dass Hacker in die Accounts eindringen und dort über direkten Wege die Karten der Gamer abstoßen – was einem Schnellverkauf unter dem offensichtlichen Ingame-Wert gleichkommt. Auch möglich ist, dass hochwertige Meta-Karten günstiger auf dem Transfermarkt verkauft werden. Das ist zeitlich aber aufwändiger und somit ein Risiko für den Hacker – sofern dieser Spieler nicht rechtzeitig verkauft wird.

 

1 Million Coins für 100 Euro

Das Abstoßen der ganzen Karten wäscht das Coins-Konto vom gehackten Account. Damit die Coins dann auf den Ursprungsaccount des Hackers kommen, gibt es eigentlich nur die Option eines überteuerten Kaufs von einem recht wertlosen Spieler. Und wenn sich die Betroffenen dann wieder in ihren Account einloggen, ist dieser bereits leer.

So transferieren auch Seiten wie MMOGA Coins von einen auf den anderen Account. Eine Million FIFA-Coins auf der PlayStation gibt es für rund 100 Euro zu kaufen. Das deckt sich mit Preisen, die wir auf Ebay und bei Ebay Kleinanzeigen entdeckt haben. Dort geht es aber eher um kleine Mengen von Coins. Andere Webseite werben sogar damit, dort leicht Coins verkaufen zu können.

Laut FIFA-Regularien ist es verboten, Coins gegen Echtgeld zu erwerben. FOCUS-Creator Proownez wurde für seine Zusammenarbeit mit einem Coin-Verkäufer 2018 von einem Esport-Event ausgeschlossen.

Coins-Rückzahlung anstatt der Karten

Wer gehackt wurde, muss sich mit dem EA Support auseinandersetzen und bekommt im Bestfall nur den ungefähren Coin-Marktwert aber nicht die Karten selber zurück. Einen Leitfaden gibt die eigene Support-Seite an.

Im Falle von Trymacs waren es 85 Millionen Coins, nachdem er nach eigener Aussage über 26.000 Euro in FIFA 22 investierte.

EA antwortete uns nicht auf die Nachfrage, warum der Ablauf so ist. Auch auf die Frage, ob es ein Protokoll für den Verkauf der einzelnen Karten gebe, gab es keine Antwort und nur den Verweis auf die aktuell laufende Untersuchung zum Hacking-Skandal.


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Bildquelle: EA Sports
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