Kommentar – Warzone ist schon lange kein gutes Spiel mehr

Lange war Warzone das Vorzeigeprojekt unter den Call of Duty-Spielen. Free to Play, Innovationen im angestaubten Battle Royale-Genre und eine starke Basis, die vom Gameplay her perfekt zum Modus passt.

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Trotzdem kann ich mich seit vielen Wochen nicht mehr dazu überreden, Warzone anzupacken. Das hat gleich mehrere Gründe, die eine neue Karte auch nicht beheben kann.

Cheater außer Kontrolle


Eins der größten und bekanntesten Probleme sind die vielen Cheater, die die Lobbys dominieren. Schon lange vor der Integration von Cold War war es üblich, in jeder dritten Lobby vier Kopfschüsse aus 500 Metern Entfernung zu bekommen und eine neue Runde starten zu müssen.

Die Hoffnung war groß, dass sich mit dem riesigen Update auch etwas am Anti-Cheat verändert. Stattdessen gibt es noch mehr Betrüger und im Netz wird darüber spekuliert, ob es überhaupt ein System gegen Cheats gibt. Dass sich an diesem Zustand in absehbarer Zukunft etwas ändert, halte ich mittlerweile für ausgeschlossen.

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Kein Daddeln mehr möglich

Call of Duty wurde groß als Shooter für Casuals. Natürlich traf man auch früher ab und zu Spieler, die eine Lobby mit mehreren Nukes oder MOABs beenden konnten, ohne ins Schwitzen zu kommen. Doch oft genug konnte man nach der Schule oder Arbeit entspannt ein paar Runden zocken und kam mit einer ordentlichen K/D aus den Matches.

Das funktioniert schon seit längerer Zeit nicht mehr. Ich lande in einer Runde Warzone und werde schon im Flug auf die Hälfte meines Lebens heruntergeschossen. Auf dem Boden bekomme ich nur eine schlechte Shotgun und die fünf Gegner außen rum rotzen mir rutschend mit Mac-10s die Seele aus dem Körper und direkt in den Gulag. Ähnliches passiert gleichzeitig mit meinem Spielspaß.

Waffenaufsätze? Versuchs gar nicht erst.

Wenn ich dann doch einmal von Fortuna beglückt werde und es schaffe, genug Geld für eine Waffenkiste zu sammeln, erwartet mich das nächste Problem. Bei den Waffen, die aus Black Ops importiert wurden, funktionieren 50% der Aufsätze entweder gar nicht oder anders als angegeben.

Wer also Abwechslung zu den alten Waffen möchte, darf sich zunächst durch 20 Videos von CoD-Experten wie TheXclusiveAce oder JGOD klicken, um herauszufinden, wie die eigene Waffe denn überhaupt funktioniert. Gut, dass diese Creator sich die Arbeit machen und alles erklären. Schlecht, dass das überhaupt notwendig ist.

Bugs. Bugs. Noch mehr Bugs.

Als wären die kaputten Aufsätze nicht genug, wird Warzone immer wieder von noch schlimmeren Fehlern heimgesucht. So waren die unendlichen Stim-Shots nur die Spitze des Eisbergs. Kommt dann mal ein Fix, gehen gleichzeitig mindestens drei andere Dinge kaputt.

Unsichtbare Spieler, Out of map-Glitches oder komplett schwarze Bildschirme. Immer wieder wird eine potentiell gute Runde so kaputtgemacht, ohne dass man etwas dagegen tun könnte. Selbst nach fast einem Jahr haben sich diese Probleme nicht erledigt.

So viel Potenzial

Eigentlich könnte Warzone auch 2021 eines meiner Spiele des Jahres sein. Genau deswegen finde ich die chronischen Krankheiten dahinter unfassbar schade. Kein anderes Battle Royale ist so gut, wie Warzone es sein könnte.

Doch bis es soweit ist, müssen wir uns wohl mit dem Zombie-Modus in Cold War oder dem mittelmäßigen 6v6-Multiplayer über Wasser halten. Hoffentlich wird das kommende League Play etwas besser – dort weiß man wenigstens, dass man richtig schwitzen sollte.

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Bildquelle: Activision
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