Man muss klotzen, nicht kleckern! Das hat sich wohl auch der amtierende Präsident von Frankreich, Emmanuel Macron, gedacht. In einem Interview mit der französischen Webseite thebigWhale hat er ambitionierte Pläne für 2024 angekündigt. Er will die größten Esport-Turniere der Welt nach Frankreich holen.
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Frankreich, eine große Videospielnation
In einem Rundumschlag von Programmen und Einstellungen rund um die Netzwelt hat Emmanuel Macron beim Interview mit thebigWhale auch ausführlich Frankreich als große Videospielnation gelobt. So habe man nicht nur Industriegiganten wie Ubisoft im Land beheimatet. Auch Esport-Teams wie Team Vitality und Karmine Corp wurden vom Präsidenten erwähnt.
Französische Top-Spieler in vielen Esport-Titeln sowie eine große Streaming-Szene haben ihr Übriges getan, um Frankreich als eine der Videospielhochburgen Europas zu etablieren. Eine Auszeichnung, die sich auch an Turnieren abzeichnet. So fand 2019 nicht nur ein Dota Major in Paris statt, auch das große Finale der LoL Worlds gastierte in der Accor Arena an der Seine mit tausenden Fans.
Macron plant nun Frankreich zu der Videospielnation schlechthin zu machen und sieht eine historische Chance dafür im Jahr 2024.
Passend zu Olympia 2024
Frankreich wird 2024 in Paris die Olympischen Sommerspiele ausrichten, den Gipfel sportlicher Leistung. Nach Macrons Willen soll passend dazu Frankreich die größten Esport-Events im gleichen Jahr abhalten.
Diese benennt er als die Worlds in League of Legends, das International in Dota 2 sowie einen der Major in Counter-Strike: Global Offensive. Als Präsident werde er sich dafür einsetzen eine solche “Verbindung zwischen den Olympiaden beider Welten” zu errichten und Frankreichs Einfluss in die Waagschale zu werfen.
Nur ein Wahlkampfmanöver?
Als Esport-Fan lösen solche hochfliegende Pläne natürlich erstmal Begeisterung aus. Schließlich wäre eine solche Ballung von Esport-Events bei unserem Nachbarn ein mehr als willkommener Gegensatz zu der stiefmütterlichen Behandlung des Esport in Deutschland.
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Dennoch muss man bedenken, dass diese Aussage Macrons natürlich während des aktuellen Wahlkampfs in Frankreich stattfindet. Schließlich beschließt der Präsident den Absatz zu Esport auch mit dem Satz, dass er daran arbeiten wird, falls die Franzosen ihm vertrauen und wiederwählen. Macron muss sich einer Stichwahl gegen seine Konkurrentin Marine Le Pen am Sonntag stellen. Im ersten Wahlgang trennten beide bloß 4 Prozentpunkte.
Selbst wenn es am Ende “nur” ein Stimmenfang in letzter Minute bei den jüngeren Wählern sein sollte, hat Macron auf alle Fälle die Aufmerksamkeit auf die Gaming- und Esport-Szene in Frankreich gelenkt. Nichtdestotrotz ist die Würdigung der Leistung französischer Esport-Profis sowie Videospielentwickler von Seiten des Präsidenten eine tolle Sache für die französische Szene.
Ob Frankreich dann tatsächlich zum Esport-Olymp 2024 wird, bleibt abzuwarten. Das gesamte Interview zu einer Vielzahl von Themen der Netzwelt findet ihr (auf Englisch) hier:
Interview mit Emmanuel Macron von thebigWhale
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