Dickes Fettnäpfchen? ApoRed aktiviert “Insi-Modus” und gibt Insolvenzbetrug zu

Ahmad Nadim “ApoRed” Ahadi hat in seinem neuesten Video die Gerüchte um seine Insolvenz kommentiert und gibt dabei ganz nebenbei eine Straftat zu.

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Schlau wie ein Fuchs – oder auch nicht

Es geht in die nächste Runde im Drama um ApoRed. Nach diversen Betrugsvorwürfen und einem eingeleiteten Insolvenzverfahren kamen Zweifel an der finanziellen Situation von ApoRed auf. In seinem aktuellen YouTube-Video klärt der 28-Jährige seine Fans nun auf. Seit 10 Jahren ist ApoRed nun schon selbstständig in Deutschland.
Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Istanbul sei ihm klar geworden, dass er sich nicht mehr abziehen lassen wolle. Neben den seiner Meinung nach überteuerten Krankenversicherungsbeiträgen von 1000 € pro Monat habe er keine Lust mehr auf die deutsche Bürokratie.

Seid ihr länger als 6 Monate in Deutschland, habt ihr aber deutsche Steuerrechte und die deutschen Kopfschmerzen. Ist scheißegal, ob dann euer Geschäft in Malta, Afghanistan oder sonst wo angemeldet habt.

Um dieses deutsche Steuerrecht zu umgehen, also de facto keine Steuern mehr in Deutschland zahlen zu müssen, habe er den “Insi-Modus” aktiviert. Mit Insi-Modus meint Ahadi, er habe die Insolvenz in Deutschland eingereicht.

Wie ist das aber nicht der Fall? Ja, wenn man halt einfach den „Insi-Modus“ aktiviert, also wenn man einfach insolvent ist. Dann ist es halt nicht der Fall. Dann könnt ihr schön, trotzdem im Ausland, schön eure Geschäfte anmelden, alles darüber laufen lassen und seid einfach diese ganzen deutschen Kopfschmerzgeschichten einfach los. […] Tut mir leid, dass ich ein Fuchs bin und wenn ich schlau bin und ich das einfach mache.

Das Problem: In Deutschland gibt es strenge Regeln, wie und wann ein Insolvenzverfahren durchgeführt wird. Der Ablauf eines Insolvenzverfahrens ist in der Insolvenzordnung § 295 Obliegenheiten des Schuldners und § 295a Obliegenheiten des Schuldners bei selbstständiger Tätigkeit eindeutig geregelt. Bei Nichteinhaltung dieser Abläufe droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Ein Insolvenzverfahren zu eröffnen, um Steuern einzusparen, ist eine Straftat.

 

Dumm wie ein Esel

Was ApoRed offenbar in seinem Video nicht ganz klar war, ist, dass er mit seiner Aussage eine Straftat zugegeben hat. Die Vortäuschung einer Insolvenz ist bereits eine Straftat, hinzu kommt in Ahadis Fall, dass die Insolvenz dazu dienen soll, Steuern zu umgehen und ihm dadurch einen Gewinn einbringt. Daraus leitet sich ein besonders schwerer Fall von Bankrott ab, der nach § 283a StGB eine Straftat darstellt, die mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann.
Ganz so wie ApoRed sich eine Insolvenz vorstellt, läuft es auch nicht, denn alles, was er in Deutschland verdient, muss dieser seinem Insolvenzverwalter übergeben, der dann entscheidet, wie viel er davon behalten darf und wie viel an seine Gläubiger geht. Außerdem muss er alle Vermögenswerte (Immobilien, Autos etc.) im In- und Ausland sowie jegliches Einkommen offenlegen, tut er dies nicht, macht er sich strafbar. In diesem Fall ergeht es Ahadi wie Boris Becker, der erst kürzlich zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, weil dieser seinem Insolvenzverwalter eine Villa in Leimen verschwiegen hat.

Das gesparte Geld würde ich ganz entspannt in ApoR-E-D-Manier ausgeben. Ich spende dann einen größeren Teil eher für bedürftige Menschen und ein Teil geht auch an meine eigene Großfamilie und nicht an Großfamilie Papa Staat – 50 %. Und ein Teil wird dann einfach zur Seite gelegt, für Immobilien in der Türkei oder sonst wo – ganz entspannt.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, heißt es so schön. Ein Ausspruch, den sich ApoRed besser zu Herzen genommen hätte. Ob sich der YouTuber mit seinem neuesten Video selbst in den Knast geredet hat, bleibt abzuwarten, allerdings können wir davon ausgehen, dass das nicht das Letzte ist, was wir von dem Hobby-Rapper gehört haben.

Wer Lust auf eine rechtliche Analyse des Videos von ApoRed hat, sollte sich das Video von YouTube-Anwalt Christian Solmecke anschauen.

 

 

Persönlicher Kommentar des Redakteurs: In einem Abschnitt seines Videos schimpft ApoRed über Steuerberater und deren Unwillen, richtig zu arbeiten. Alle paar Monate müsse er seinen Steuerberater und Buchhalter deswegen wechseln. Als Sohn eines Steuerberaters kann ich nur sagen, dass diese Berufsgruppe einer der seriösesten und am strengsten überwachten in Deutschland ist. Meiner Erfahrung nach liegen die Verfehlungen von Steuerberatern in 99,99 % aller Fälle bei den Mandaten und nicht den Beratern. Da Steuerberater bei falscher Beratung für ihre Mandaten haften, bewegen sich diese streng im rechtlichen Rahmen. Natürlich muss man dann als Mandant alle paar Monate den Steuerberater und Buchhalter wechseln, wenn diese die eigenen kriminellen Verfehlungen nicht mitmachen wollen.


 

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Bildquelle: ApoRed-Montage
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