Profi-CS:GO im Online-Modus – Underdogs in der Favoritenrolle?

Das Coronavirus hat die Profi-Szene in Counter-Strike: Global Offensive ordentlich aufgemischt. Während die Top-Teams straucheln, profitieren Teams wie BIG und Complexity.

Noch nie war mousesports so erfolgreich gewesen. Drei Turniere gewann das Team rund um Finn “karrigan” Andersen in Folge. Doch dann kam zusammen mit der COVID-19-Pandemie auch das abrupte Ende der Siegesserie.

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Das auf LAN so erfolgreiche mousesports konnte online nicht mehr überzeugen. Bei der ESL Pro League Season 11 gelang es dem Team noch einmal eine gute Performance an den Tag zu legen und im April den zweiten Platz zu erreichen. Danach ging es nur noch bergab. Dazu zählt unter anderem das wichtige Major-Ranking, das entscheidend für die Qualifikation zum ESL One Rio Major im Herbst ist. Dort steht mouz aktuell weit abgeschlagen auf dem 15. Platz mit fast tausend Punkten Abstand zu den Qualifikationsplätzen.

Ähnliches erging es auch dem schwedischen Top-Team Fnatic, wobei das Formtief weniger schwerwiegend ausfiel als bei mousesports. Nach dem Erfolg in der ESL Pro League Season 11 schied Fnatic bereits in der Gruppenphase der ESL One: Road to Rio und verpasste die Qualifikation zu den europäischen BLAST Finals.

Underdogs profitieren von COVID-19?

Während einige der Top-Teams schwächeln können, die Underdogs aus der Situation profitieren. Vor allem die Turniersiege von BIG und dem amerikanischen Team Complexity Gaming zeigen, dass sich durch die Umstellung auf Online-Matchups etwas verändert hat.

BIG beispielsweise belegte vor der Krise noch den 26. Platz in der HLTV-Weltrangliste. Inzwischen hat es das deutsche Team auf den ersten Platz geschafft. Ein großer Sprung in so kurzer Zeit. Complexity hat sich inzwischen von dem 22. Platz auf den elften gespielt.

Dabei war das Spielepensum während der COVID-19-Pandemie sowohl bei BIG als auch Complexity deutlich höher als bei Teams wie Fnatic oder mousesports. Denn neben den großen Ligen trat man noch in zahlreichen weiteren Online-Turnieren wie den HomeSweetHome-Cups an.

Team-LAN als Lösung für Online-Turniere?

Einige Teams kamen während Pandemie auf eine interessante Idee: Statt jeden der fünf Spieler allein von zuhause aus spielen zu lassen, hatten sich BIG und G2 Esports dazu entschieden, eine eigene LAN zu veranstalten. Damit waren die Spieler zusammen, obwohl die Spiele online stattfanden.

Das Konzept der Team-LAN machte sich bei BIG zweifellos bezahlt. Einzig Florian “syrsoN” Rische spielte bis zum Finale des cs_summit #6 in den eigenen vier Wänden. Die Berliner Organisation BIG gewann sowohl die DreamHack Masters Spring 2020 als auch das cs_summit #6-Turnier. Bei G2 Esports brachte das System immerhin einen zweiten Platz in der Road to Rio und den DreamHack Masters ein.

Ein Vorteil ist, dass die Spieler sich mehr auf das Spiel konzentrieren, wenn sie durchgehend von ihren Teamkollegen umgeben sind und nicht erst ihren PC einschalten und sich mit dem TeamSpeak-Server verbinden müssen, um mit den Teamkollegen über das bevorstehende Spiel zu sprechen.

Warum haben die „Kleinen“ online bessere Chancen?

Dass BIG die beiden Turniere gewinnen konnte, schreiben viele Fans der Tatsache zu, dass die Spiele online stattfanden.  Doch woran liegt es, dass gerade die Underdogs online bessere Chancen haben? Am Ping kann es kaum liegen, schließlich wurden zum Beispiel die Events des Rergional Major Rankings (RMR) sogar noch in eine eigene CIS-Region unterteilt.

Somit bleibt nur die fehlende Konzentration beim Spielen aus den privaten Gemächern ein Grund dafür, dass die Top-Teams in vielen Online-Matchups gegen scheinbar schlechtere Teams verlieren. BIG war somit schlichtweg das cleverere Team, indem es mit einer LAN das Gefühl und die Konzentration eines Offline-Turniers geschaffen hat.

Mehr zu den jüngsten Erfolgen von BIG und Complexity:

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Foto: DreamHack
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