Pokémon Unite, Apex und Co. – Sind das die Esport-Spiele der Zukunft?

Bereits seit den 1950er Jahren treten wir in grafikbasierten Computerspielen gegen den Computer an. Seit 1972 veranstalten wir Turniere, in denen wir uns mit anderen Spielern vergleichen. Die Entstehung des Esport war ein langer Prozess, der bis heute stetig wächst.

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Dabei wurden sehr viele unterschiedliche Titel Teil des Wettbewerbs. Einige stechen dabei besonders hervor und haben die Szene bis heute geprägt. Hierzu zählen vor allem Shooter wie Quake und Counter-Strike, MOBAs wie League of Legends und Dota sowie RTS-Spiele wie Warcraft und Starcraft. Auch Fighting Games wie Street Fighter und Co. waren beliebt.

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Das Esport-Geschehen ist jedoch vor allem durch seine starke Dynamik gekennzeichnet und so verlassen immer wieder Spiele die Bühne und neue kommen dazu. In welche Richtung die aktuellen Entwicklungen gehen und welche Trends es zu beachten gibt, zeigen wir euch in diesem Artikel.

Ist Battle-Royale noch zu retten?

Während das Battle-Royale-Genre zwar viele Spieler anzieht und auch auf Twitch für eine Menge Zuschauer sorgt, hat es im Esport noch so seine Probleme. Lange aktionslose Phasen und eine riesige unübersichtliche Karte sorgen für logistische Probleme, die nur sehr schwer aufzulösen sind.

Neben den zwei Battle-Royale-Favorites des letzten Jahres, Fortnite und Warzone, holt mit Apex Legends ein heißer Konkurrent immer weiter auf. Im Durchschnitt hat das Spiel mehr als eine Million gleichzeitige Spieler. Fortnite liegt bei fast vier Millionen während Warzone auf magere 300.000 abgerutscht ist. Apex ist ein noch sehr junges Spiel und hat zum jetzigen Zeitpunkt erst das erste Esport-Jahr durchlebt. Im Juni kämpften 170 Teams bei der Apex Legends Global Series um ein Preisgeld von drei Millionen Dollar. Jetzt steht die zweite Saison bereits in den Startlöchern.

Hier könnten uns endlich wieder Offline-Events erwarten, die den Wettkämpfen noch einen zusätzlichen Touch verleihen könnten. Auch das Gesamtpreisgeld wurde auf stolze fünf Millionen Dollar angehoben.

Trotz der positiven Entwicklungen scheint der Fokus von Respawn und EA jedoch nicht auf dem Esport-Sektor zu liegen. Vielmehr möchten die Entwickler das Spiel zugänglicher für den Casual-Gamer machen und dort ansetzen, wo sie das meiste Geld verdienen können.

Leider bedeutet diese Ausrichtung auch eine Vernachlässigung der kompetitiven Strukturen. So haben sich Profis bereits mehrfach auf Social Media über die fehlende Berücksichtigung beschwert, jedoch angedeutet, dass sie auch unter den veränderten Bedingungen weiterhin ihr Bestes geben werden.

Das Spiel birgt eine Menge Potenzial und viele unterschiedliche Spielformate sind möglich. Vor allem nationale Ligen könnten hier eine gute Option sein. Zudem bietet der Arena-Modus die Möglichkeit sich neben dem Battle-Royale anderweitig auszutesten. Man kann nur hoffen, dass die Entwickler die Möglichkeit nicht verpassen, um Apex Legends langfristig im Esport-Geschehen zu etablieren.

Der Mobile-Trend

Neben Esport-Wettkämpfen am PC oder der Konsole gibt es heutzutage mit Mobile Gaming noch einen weiteren Bereich, in dem kompetitiv gegeneinander angetreten wird. In Lateinamerika und Indien ist das Mobile-Battle-Royale “Garena Free Fire” besonders beliebt, während in Europa und Asien Spiele wie Clash Royale, Mobile Legends und Wild Rift zu den bekanntesten Vertretern gehören.

Der Aufstieg dieser Branche liegt nicht zuletzt daran, dass heutzutage fast jeder ein mobiles Gerät besitzt und so mit der Zeit auch im App Store auf einige Spiele stößt und diese für sich entdeckt. Zudem kann man sich so die teure Konsole oder den Gaming PC sparen und einfach auf dem Touchscreen seines Smartphones oder Tablets zocken.

Seit 2016 wurden die verschiedensten Mobile Games veröffentlicht, die das Potenzial für eine eigene Esport-Szene mit sich brachten. Auf Basis dieser werden heute die verschiedensten Wettkämpfe ausgetragen, darunter beispielsweise die Clash Royale League, die PUBG Mobile National Championships oder die Wild Rift World Championship, die noch im September dieses Jahres folgt.

Immer mehr Esport-Teams sehen das Potenzial und das Wachstum dieser Branche und erweitern ihre Strukturen durch die Aufnahme von professionellen Mobile-Gamern sowie Content Creatorn aus diesem Sektor. In Asien und Indien ist der Markt schon um einiges weiter und größer. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich dieser Trend in der Zukunft auch auf den europäischen und amerikanischen Raum ausbreiten.

Pokémon-MOBA mit einer Menge Potenzial

Mit dem erst kürzlich releasten neuen Pokémon-Spiel “Pokémon Unite” wagen sich Nintendo und Tencent in die Welt der MOBAs. In den ersten Wochen nach Erscheinung konnte das Spiel bereits viele Fans anziehen und einen grundsoliden Release verbuchen.

Das Game orientiert sich an den Konzepten bekannter MOBAs und bietet eine gute Grundlage für kompetitives Kräftemessen. Im Fünf-gegen-Fünf tretet ihr hier auf verschiedenen Maps gegeneinander an und müsst durch das Töten von Minions oder feindlichen Pokémon Punkte sammeln und diese in den sogenannten Goal-Zonen abgeben. Am Ende gewinnt das Team mit den meisten erzielten Punkten.

Nur bei den Items gibt es einige Unterschiede im Vergleich zu anderen Vertretern, denn diese werden nicht im laufenden Spiel nach und nach gekauft, sondern vor dem Spielstart ausgewählt. Zusätzlich können diese Items noch geupgradet werden, um die Boni zu erhöhen. Das geht auch über Ingame-Währung, die ihr euch mit Echtgeld kaufen könnt.

 

Hier ist die Rede vom sogenannten Pay-to-Win, denn ihr könnt euch so einen unfairen Vorteil gegenüber anderen Spielern erkaufen. Dies sorgte bereits für eine Menge Aufruhr in der Community, denn es ist eine Katastrophe für den fairen Wettbewerb. Damit Pokémon Unite als Esport funktionieren kann muss diese Problematik in Zukunft definitiv angegangen werden.

Zudem wird dem Spiel durch den exklusiven Release für Switch und Mobile viel Potenzial verwehrt. MOBA-Fans gibt es vor allem auf dem PC und genau dort muss Pokémon Unite in Zukunft hin. Falls die Entwickler es schaffen dem Spiel die richtige Plattform zu bieten, dann kann aus Pokémon Unite definitiv ein großer Esport-Hit werden.

Trackmania auf einem guten Weg

Neben den bereits erwähnten Spielen die aktuell im Trend sind, gibt es einen weiteren nennenswerten Titel, der das Zeug dazu hat, sich in Zukunft im Esport einzumischen.

Das durch viele deutsche Streamer angetriebene Racing Game Trackmania fasst aktuell im DACH-Raum Fuß und ist auch in Frankreich sehr beliebt. Entwickler Nadeo und die Community arbeiten regelmäßig an neuen Formaten und sorgen für interessante Wettkämpfe.

In Turnieren wie der Trackmania Grand League oder der Formula League treten viele Profis bereits gegeneinander an. Auch die Preisgeldentwicklung zeigt, dass sich Trackmania aktuell auf einem All-Time-High befindet und voraussichtlich in diesem Jahr erneut eine gute Marke aufstellen könnte.

Klar ist, dass sich der Esport in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird und neue Titel in das jetzt schon breitgefächerte Spektrum aufgenommen werden. Jetzt liegt es an den Entwicklern und Publishern ihre Spiele auf optimale Art und Weise in die vorhandenen Strukturen einzubinden.

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Bildquelle: Supercell, EA, Nintendo
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