Millionensummen, Poaching und Co. – So funktioniert der Esport-Transfermarkt

Der digitale Sport hat sich bis heute stark weiterentwickelt und füllt mittlerweile riesige Arenen mit Zuschauern. Außerdem steigt der Umsatz in der Branche seit Jahren kontinuierlich an. Damit einhergehend ist die zunehmende Professionalisierung der Szene.

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Auf rechtlicher Ebene werden Spieler-Verträge von Jahr zu Jahr komplexer und enthalten auch im Esport bereits ganz einzigartige Klauseln unter anderem zum Weitertransfer von Spielern. Das System funktioniert jedoch noch ein klein wenig anders als in konventionellen Sportarten wie Fußball und Co.





Transfers im Esport

Dass Spieler für eine sechs- oder siebenstellige Summe transferiert werden, ist auch im Esport heutzutage keine Seltenheit mehr. In den vergangenen zwei Jahren wechselten unter anderem League of Legends-Spieler Luka „Perkz“ Perkovic oder CS:GO-Star Nicolai „dev1ce“ Reedtz für derartige Summen das Team.

Der Transfer von dev1ce war eine Überraschung für viele CS:GO-Fans. | Bildquelle: Ninjas in Pyjamas

Es wird deutlich, dass zudem besonders junge Ausnahmespieler immer attraktiver werden, denn hier besteht nicht nur die Möglichkeit, eine ideale Unterstützung für das Team zu garantieren. Gleichzeitig haben die Spieler aufgrund ihres jungen Alters noch sehr viel vor sich und damit das Potenzial, der Organisation auch in Zukunft noch einen Transfergewinn einzuräumen.

Erst vor einigen Monaten wechselte mit Youngster Ilya „m0NESY“ Osipov ein gerade einmal 16-jähriger Spieler für 600.000 Dollar aus der Jugendmannschaft von Natus Vincere in das Profi-Team von G2 Esports. Die Entwicklung zeigt, dass der Markt für Spielertransfers im Esport immer größer wird und kaum ein Jahr mehr ohne einen großen Deal vorüber geht.

 

Große Unterschiede zwischen Esport-Titeln

Transfergespräche beginnen zunächst sehr ähnlich wie im konventionellen Sport, indem eine Organisation in Person des Team-Managers oder Geschäftsführers sein Interesse bei der anderen Partei bekundet. Hier werden erste vertragliche Fragen geklärt und die Möglichkeit eines Spielertransfers besprochen. Sobald es konkreter wird, wird der Spieler in den Prozess mit eingebunden.

Im Gegensatz zum konventionellen Sport hat das Wort oder die Entscheidung des einzelnen Profis ein größeres Gewicht. So kann es bei unpassender Teamchemie oder anderen Problemen auf Anfrage eines Spielers bereits zum Wechsel kommen. Die Wünsche werden dabei nur selten von der Organisation selbst verwehrt. Im Fußball beispielsweise liegt das letzte Wort immer beim Sportdirektor. Nicht selten wurden dabei in der Vergangenheit Wechselwünsche abgelehnt.

In bestimmten Esport-Titeln haben auch noch die Entwickler ein Wörtchen mitzureden. Dies ist unter anderem bei League of Legends und VALORANT der Fall. Hier hat Riot Games die finale Stimme und entscheidet, ob der Transfer über die Bühne geht. Zumeist dient hierfür ein bestimmtes Zeitfenster, die sogenannte Transferperiode. Diese liegt zwischen den Hauptspielsaisons und ist für Spielerwechsel vorgesehen.

 

Schattenseiten des Esport-Transfermarktes

Ohne das ein oder andere schwarze Schaf geht es bekanntlich nie. So gibt es auch im Esport-Transfergeschäft einige Akteure, die nicht immer nach den Regeln agieren. In der Vergangenheit sind deshalb bereits Vorwürfe bezüglich des sogenannten Poachings und Tamperings aufgekommen. Doch was genau steckt hinter diesen Begriffen?

Viele Esport-Profiverträge enthalten heutzutage ein Verbot, welches es Spielern untersagt während der Laufzeit mit anderen Teams in Kontakt zu stehen. Versucht es eine Organisation trotz dieser Regelung bewusst einen Spieler zu kontaktieren, so betreibt diese Poaching. Geschieht dieser Abwerbeprozess direkt unter Spielern so wird dies als Tampering bezeichnet.

Beide Arten der Manipulation sind in der Szene nicht gern gesehen. Damit man gegen derartige Vorfälle abgesichert ist, haben sich professionelle Esport-Organisationen in der Vergangenheit zunehmend juristische Unterstützung besorgt.


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Bildquelle: ESL
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