League of Legends 101 – Strategien im Early Game

Wenn ihr in der Kluft der Beschwörer landet, habt ihr grob anderthalb Minuten, bevor die Minions erscheinen. Diese Zeit nutzen die meisten Spieler, um sich im Busch zu verstecken und Emotes zu spammen oder sich mit dem Gegner ein Blickduell zu liefern. So witzig das sein mag, wirklich produktiv sind diese Ansätze nicht. Wir schlagen euch heute einige Alternativen vor, die euch im Early Game tatsächlich etwas bringen.

Anzeige
“Bin unterwegs – Bin unterwegs – Bin unterwegs ”
Gerade für Jungler wie Olaf ist der „Bin unterwegs“-Ping essentiell, um mit den Teammates zu kommunizieren. Davon abgesehen kann er aber auch beim Invaden zu Spielbeginn ein unerlässliches Werkzeug sein. Bildquelle: Riot Games

Auf Level 1 kann ein sogenannter Invade genau das Richtige sein, um euch euren ersten Kill zu verschaffen. Ihr schleicht euch hierfür als gesamtes Team in den gegnerischen Jungle und versucht, jemanden zu überraschen. Gut organisierte Gegner sehen einen Invade zwar von weitem kommen, doch in den meisten Fällen ist diese Taktik tatsächlich erfolgreich – vor allem in der SoloQ. Wege in den gegnerischen Jungle gibt es in jedem Fall genug, also seid kreativ!

Invades beginnen für gewöhnlich einfach damit, dass ein Spieler zu Beginn der Partie sein „Bin unterwegs“-Ping in den Jungle des Gegners setzt. Damit das Manöver auch funktioniert, benötigt euer Team einen Champion mit einer Crowd-Control-Fähigkeit auf Level 1. Blitzcrank beispielsweise kann andere Champions aus der Ferne heranziehen. Morgana hat ihre Q-Fähigkeit, die üblicherweise direkt einen Kill bedeutet. Selbst Olaf kann hier sehr stark sein, da mehrere getroffene Axt-Würfe die Gegner effektiv verlangsamen können, bis sie schließlich erledigt sind.

Es gibt außerdem deutlich mehr Wege in den Jungle als nur die Eingänge rechts und links im River. Zuletzt machten Spieler sich ebenso Fähigkeiten wie Rakans oder Rells W zunutze, um beispielsweise über die Wände beim Dragon Pit zu springen, ohne vom Gegner entdeckt zu werden. Solche Manöver können euch problemlos einen wertvollen Vorteil verschaffen – kreative Ideen sind hier also mehr als willkommen.

Versteckspiel im Busch
Ob aufseiten des Invades oder im verteidigenden Team: Ein getroffener Rocket Grab von Blitzcrank ist die perfekte Eröffnung im Early Game. Bildquelle: Riot Games

Sagen wir, das gegnerische Team hat einen Blitzcrank: Wie kontert man am besten den Invade? Eine clevere Strategie ist es, als gesamtes Team in einem Jungle-Busch zu lauern. Die Gegner werden bei ihrem Invade eine unerfreuliche Überraschung erleben, wenn sie mitten im Jungle unerwartet in einen Haufen gegnerischer Champions laufen.

Damit diese Taktik allerdings funktioniert, braucht euer Team die passenden Mittel, um den Gegnern zuzusetzen. Besonders stark sind in der Gruppe Champions mit Flächenschaden oder Crowd Control. Nichts ist peinlicher für die Gegner, als wenn das gesamte Team von Alistars und Cho’Gaths Knock-Up oder aber Shens Taunt außer Gefecht gesetzt wird. Auch Lux oder Jinx im Team schlagen sich schnell durch eine Gruppe von Champions.

Runen aktivieren Abwehrkräfte

Ein Spielstil namens “Fishing” bedeutet, dem Gegner auf Level 1 immer wieder geringen Schaden zuzufügen, um auf Dauer einen Vorteil zu erlangen. Diese Strategie macht vor allem bei Champions mit der Rune „Manaflow Band“ Sinn. Diese verleiht nämlich mehr Mana und Mana-Regeneration – allerdings nur, wenn sie durch angerichteten Schaden aktiviert wird.

Zur Aktivierung benötigt ihr Steigerungen, die ihr schon früh im Spiel aufbauen könnt. Champions wie Karma und Xerath haben Fähigkeiten mit hoher Reichweite und sollten versuchen, sich vor dem Erscheinen der Minions bereits ein oder zwei Steigerungen zu verdienen. Gleichermaßen können Supporter mit dem Item „Spellthief’s Edge“ angerichteten Schaden in Gold umwandeln. In Kombination mit „Manaflow Band“ ergeben sich hier ungeahnte Möglichkeiten.

Mit „Cheese“ zum Sieg
Camille ist zusammen mit anderen Champions besonders effektiv im Überraschungsangriff auf Level 1. Bildquelle: Riot Games

Neben Invades gibt es noch andere Optionen, früh im Spiel an das begehrte First Blood zu kommen. Beispielsweise ist es auf Level 1 Gang und Gebe jeder Bot- und Top-Lane, dem Jungler eine sogenannte „Leash“ zu geben – also beim Erlegen des ersten Camps zu helfen.

Da eine Leash so üblich ist, lässt sich meist genau vorhersagen, wo der Gegner nach ihr hingehen wird. Beispielsweise nehmen Spieler nach der Leash am Red Buff meist den Weg durch einen bestimmten Busch – den „Tri-Bush“ – zurück auf ihre Lane. Dieser Busch ist folglich der perfekte Ort, um auf die Gegner zu lauern und sie in einem Hinterhalt zu überraschen. Meist befürchten nicht einmal Diamond-Spieler diese Taktik, was sie so ausgesprochen effektiv macht. Derart ungewöhnliche und doch wirkungsvolle Strategien nennen sich übrigens „Cheese“ in der LoL-Szene.

Begeistert eure Freunde mit diesem Einsteiger-Guide für League of Legends:

 

Auf der Top-Lane sind Champions wie Sett, Camille und Gangplank besonders starke „Cheese“-Champs. Aufseiten der Bot-Lane bieten sich Jhin, Kai’Sa und Bard für solche Manöver an. Gleichermaßen ist bei „Cheese“-Taktiken jedoch Vorsicht geboten, nicht selbst in so eine Falle zu tappen. Es ist immer ein großes Risiko, zur Lane zurückzukehren, wenn ihr die Position eures Gegners nicht kennt. Gebt eurem Jungler daher lieber eine kurze Leash und geht den langen Weg zurück, wenn ihr müsst.

Strategien auf Level 1 sind Teil des Charmes von League of Legends. Mit Champions wie Sion und Singed im Spiel ist nie sicher, was zu Beginn einer Partie passieren wird. Schließlich ist es kein Wunder, dass der Summoner’s Code Folgendes beinhaltet: „Geh nicht auf Level 1 AFK“. Viel Spaß, Beschwörer!

Weitere Themen:

Welche weiteren Cheese-Taktiken kennt ihr? Schreibt es uns auf Social Media oder Discord!

Gebt uns auch gerne Feedback zu unserer Website!

Bildquelle: Riot Games
*Die hier aufgeführten Angebote sind mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Mit einem Kauf über einen dieser Links unterstützt ihr uns, da esports.com ohne Auswirkung auf die Höhe des Preises vom Anbieter eine kleine Provision erhält.