FIFA und Co. verbrennen euer Geld – Dieser Spiele-Entwickler macht es anders

Den meisten Anhängern von FIFA, League of Legends, Fortnite und vielen weiteren Titeln ist bewusst, dass jeder im Spiel ausgegebene Cent nie wieder in die eigene Tasche zurückwandern wird. Beim Spiele-Entwickler Valve läuft das Prinzip etwas anders. Doch, wo liegt der große Unterschied?

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Zwar gibt es in vielen Spielen Handelsplattformen für Gegenstände, Champions, Skins und alles andere, was angeboten wird. Die Trades sind allerdings nur mit den plattformeigenen Währungen möglich. Um ein Guthaben aufzuladen, muss man dafür mit Echtgeld bezahlen und in die In-Game-Währung umtauschen lassen. Ein Rücktausch von dieser Währung in Echtgeld ist aber ausgeschlossen.

Free2Play nicht gleich Free2Play

Früher war es normal, alle Spiele im Laden oder auch Online zu kaufen. Seit geraumer Zeit ist es aber für viele Spiele-Entwickler lukrativer geworden, ihre Games kostenlos anzubieten und mittels Mikrotransaktionen Geld zu verdienen.

Durch das sogenannte Free2Play-System können mehr Kunden erreicht werden, da es keine preisliche Einstiegshürde gibt. Somit bieten sie nur eine Art Beta-Version ihres Spiels an und fordern die Spieler auf, Inhalte wie neue Missionen, Spieler, Waffen etc. freizuspielen oder zu kaufen.

Auch Valve hat die meisten Spiele nach diesem Prinzip ausgelegt. Wichtig dabei: Anders als zum Beispiel bei FIFA bieten Käufe im Spiel keinerlei spielerischen Vorteil gegenüber anderen Spielern.
Pay2Win ist das Übel

Das sieht bei anderen Entwicklern etwas anders aus. Um ein einigermaßen gutes Team in beispielsweise FIFA aufzustellen, muss man in den meisten Fällen eine Menge Geld zahlen. Grund dafür ist, dass die Münzen, die man sich durch diverse Challenges oder Belohnungen dazuverdienen kann, nur mit sehr viel Aufwand für lohnenswerte Spieler ausreichen.

Auch für Gegenstände im Spiel League of Legends oder neue Operatoren in Rainbow Six: Siege wird viel zu viel Zeit für das Sammeln von Punkten benötigt, um das Spiel komplett freizuschalten. Das bringt den Spielern, die Geld in die Hand nehmen, in vielen Games einen großen Vorteil gegenüber anderen. Das nennt man dann Pay2Win – also zahlen, um zu gewinnen.

Valve ist an diesem System nicht interessiert. Spiele wie Dota2 und CS:GO sind etablierte Esport-Titel, die eine gigantische Spielerzahl aufweisen. Würde Valve Pay2Win unterstützen, würde mit großer Wahrscheinlichkeit die Spielerzahl drastisch sinken und somit das Fundament der Spiele zerstören. Die Langlebigkeit der Spiele und der daraus entstandene Esport haben für Valve einen höheren Stellenwert, als den Spieler ständig zur Kasse zu bitten. Das sehen andere Entwickler jedoch anders.

Kurzlebige Spiele sind am teuersten

Mit dem Release eines neuen FIFA-Spiels stirbt der gesamte Markt der veralteten Version und somit der gesamte Wert eurer gekauften Spieler. Würden wir versuchen, eine TOTY-Mannschaft (TOTY = Team of the Year) ohne Geldspritze zu erspielen, würde das wahrscheinlich so lange dauern, dass bereits der nächste FIFA-Titel auf dem Markt wäre. Somit ist es nicht einmal für Profi-Spieler möglich, Ausgaben zu vermeiden.

Eine Mannschaft eines professionellen FIFA-Spielers kann schnell mehrere tausend Euro kosten. Bei den vergleichsweise niedrigen Turnierpreisgeldern gegenüber anderen Esport-Titeln ist das wahrlich eine irrsinnige “Investition”.

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Steam nutzt keine eigene Währung

Die meisten digitalen Gegenstände, die ihr in Valve Spielen gekauft habt, könnt ihr ganz einfach über den Steam Marktplatz wieder loswerden. Das Geld wird euch somit zurück auf euren Steam-Account geladen.

Im Gegensatz zu anderen Plattformen verwendet Steam keine eigenen Coins, Tokens oder wie man sie auch alle nennt und lässt den Wert von Skins, Gegenständen oder Waffen mit ihrem US-Dollar-Preis anzeigen. Verkauft ihr Gegenstände, wird das Geld auf euren Account zurücktransferiert und somit auch wieder für andere Spiele oder gar Spielkäufe auf Steam verfügbar.

Das Problem: Ähnlich wie bei EA Games lässt sich aber das Steam-Guthaben nicht auf euer Bankkonto zurücküberweisen.

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Auszahlung von Steam-Guthaben durch Drittanbieter

Abschließend kommen wir zum wohl wichtigsten Punkt des Artikels. Da beispielsweise das Spiel CS:GO seit 2012 eine sehr hohe Spielerzahl aufweist und viele Gegenstände oder Waffenvariationen auf dem Steam-Marktplatz gehandelt werden, bildeten sich relativ schnell Webseiten von Drittanbietern, die vom Ankauf und Verkauf von Gegenständen profitieren möchten.

Die Beständigkeit und im Vergleich zu Spielen wie FIFA geringere Volatilität auf diesem Markt ist dafür der ausschlaggebende Grund.

Diese Drittanbieter-Webseiten haben eine essenzielle Besonderheit für Steam-Nutzer. Sie bieten für Gegenstände in eurem Steam-Inventar eine Rückzahlung des Gegenstandwerts auf euer Bankkonto. Somit ist es tatsächlich möglich, Ausgaben wieder zurückzuführen.

Natürlich ist es auch auf Steam weiterhin möglich und auch sehr wahrscheinlich viel Geld durch Werteverlust von Gegenständen auf Steam zu lassen. Dennoch entstand auf Steam im Vergleich zu EA Spielen ein Handelsplatz nach Angebot und Nachfrage, der Ähnlichkeiten zum realen Aktienmarkt aufweist.

 

Fazit

Es ist jedem selbst überlassen, welche Spiele er spielen möchte und wie viel er für sein Hobby ausgibt. Jedoch soll dieser Artikel dazu anregen, nachzudenken, welche Unternehmensphilosophie durch euer Geld unterstützt wird.

Manche Spiele wie FIFA sind für Liebhaber von Fußballsimulationen fast unumgänglich. Es ist und bleibt einfach das beste Fußballspiel. Das Problem fängt jedoch nicht beim Unternehmen an, sondern bei den Kunden. Valve ist im Vergleich zu anderen Spiele-Entwicklern fair zu seinen Kunden und legt viel Wert auf seine Community. Das Finden wir in diesen Zeiten sehr lobenswert und verdient unserer Meinung nach mehr Wertschätzung.

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Bildquelle: EA Games, Valve

 

 

 

 

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