Die Top 7 Esport-Aufreger des Jahres

Sexismus-Skandal, Hongkong-Kontroverse und jede Menge Warteschlangen: 2019 gab es so manche Skandale und Aufreger, die unseren Puls auf Trab gehalten haben. Hier sind die zehn größten.

Bereits 2018 wurden Stimmen von ehemaligen und immer noch angestellten Riot-Games-Mitarbeiterinnen laut, dass es im Unternehmen zu sexueller Belästigung und Diskriminierung von Frauen komme. Daraufhin legten 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anfang 2019 ihre Arbeit niedergelegt und demonstriert.

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Immer Sommer nahm der Staat Kalifornien die Ermittlungen gegen Riot auf. Mittlerweile haben sich beide Seiten außergerichtlich geeinigt: Riot zahlt zehn Millionen US-Dollar an 1.000 betroffene Frauen, die immer noch beim Entwickler arbeiten oder das Unternehmen bereits verlassen haben. Zudem gibt es mittlerweile einen Chief Diversity Officer in der Führungsriege, der Gleichberechtigungsbestreben voranbringen soll.

Tfue verklagt FaZe Clan

Der Fortnite-Profi und -Streamer Turner “Tfue” Tenney hat im Mai seine Organisation FaZe Clan verklagt. Er warf der Organisation vor, bis zu 80% seiner Einnahmen einzubehalten. FaZe-Besitzer Ricky Banks zeigte sich enttäuscht über diese Anschuldigungen, da sie nicht der Wahrheit entsprächen. Obwohl es eine Klausel in seinem Vertrag gebe, die es dem Unternehmen ermöglichen unter bestimmten Umständen den genannten Anteil einzufordern, so sei diese nie zum Einsatz gekommen und sei nicht mehr Bestandteil in neuen Verträgen.

Auch mehrere unter Vertrag stehende und ehemalige Pros der Organisation meldeten sich zu Wort und bescheinigten FaZe Clan einen guten Umgang mit den Spielern. Viele Kritiker, unter anderem auch Banks, warfen Tfue vor, es gehe ihm nur um Geld. Die Kontroverse löste eine Debatte über Spielerverträge im Esport aus.

Team Liquid entlässt Matumbaman

Team Liquids Lasse “MATUMBAMAN” Urpalainen wurde kurz vor dem EPICENTER Major in Moskau im Mai nach vier Jahren auf die Bank gesetzt und durch Aliwi “w33” Omar ersetzt. Das war das Ende einer Ära: Das Team war eines der beständigsten in der Szene und feierte seinen größten Erfolg beim The International 2017 (TI7), wo Matu und Co. den Weltmeistertitel erlangten.

Nach einem schwachen Auftritt mit dem Chaos Esports Club beim TI9 in diesem Jahr, steht der Finne mittlerweile beim besten Team der letzten Saison, Team Secret, unter Vertrag.

Team Liquid verliert legendäres Dota-Squad

Für Team Liquids Dota-Abteilung gab es nach dem TI9 dann einen herben Rückschlag: Das Line-up um den deutschen Teamcaptain Kuro “KuroKy” Salehi Takhasomi, welches bei der WM den zweiten Platz belegte, verließ die Organisation im September. KuroKy und seine Mitspieler gründeten mit Nigma ein eigenes Esport-Team, sodass Team Liquid sich nach einem neuen Roster umschauen musste.

WoW: World of Warteschlangen ist zurück

World of Warcraft: Classic war eines der heißesten Spiele in diesem Sommer. Zehntausende Spieler kehrten zur (fast) ursprünglichen Fassung des MMORPGs zurück, um sich in Nostalgie zu verlieren. Der Ansturm der riesigen Spielerschaft hatte schwerwiegende Folgen. Zum Launch gab es auf manchen Servern eine Wartezeit von vier Stunden und mehr.

Dies war unter anderem auch Blizzards (erneutem) Versagen geschuldet, den Andrang vorherzusehen. Erst nach und nach schaltete der Entwickler neue Server hinzu, um dem großen Sturm auf Azeroth Herr zu werden. Bis dahin mussten sich die Spieler in Geduld üben – ganz wie früher.

FIFA 20 verschlimmert Pay2Win

Zum Release des neuen FIFA im September gab es gleich einen Aufreger in der Community: Wer FIFA 20 als Esport betreiben möchte, der muss wohl oder übel in die Tasche greifen. Kompetitiv wird die neue Fußballsimulation nämlich vor allem in FIFA Ultimate Team (FUT) gespielt. Und dafür müssen Spieler die richtigen Karten ziehen, um sich wettbewerbsfähige Mannschaften zusammenzubauen.

Obwohl man Kartenpacks erspielen kann, geht es deutlich schneller, die richtigen Karten mit über Umwege mit Echtgeld zu erstehen. Diese Mechanik stieß in der Community wieder einmal auf viel Kritik. Auch professionelle FIFA-Spieler sahen dies kritisch.

Blizzard stolpert über Blitzchung-Kontroverse

In diesem Jahr könnte man so einige Skandale und Aufreger hier nennen. Einer hat jedoch sämtliche anderen in den Schatten gestellt: Die Affäre um den Hearthstone-Profi Chung “Blitzchung” Ng Wai sorgte seit Oktober für großes internationales Aufsehen und einen Shitstorm gegen den Entwickler. Blitzchung nutzte ein Interview nach seinem Sieg beim Hearthstone Grandmaasters in Taiwan auf einem Stream aus, um sich für die Proteste in Hongkong zu solidarisieren.

Blizzard bestrafte den Pro drakonisch mit einer ganzjährigen Sperre sowie der Aberkennung allen Preisgeldes. Durch massive Proteste ruderte Blizzard dann später zurück, verkürzte die Sperre auf sechs Monate und gestand Blitzchung doch das Geld zu. Obwohl Blizzard-CEO J. Allen Brack den Vorfall auf der BlizzCon ansprach, sahen große Teile der Community das Verhalten des Unternehmens immer noch kritisch. Die Entschuldigung sei eigentlich gar keine und Blizzard versuche nur, PR-Schäden zu begrenzen und gleichzeitig sich der chinesischen Regierung zu beugen.

Bildquelle: Blizzard
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