Astralis am Boden – Absturz einer CS:GO-Macht

Nichts hält ewig. So ist es auch in Counter-Strike. Es galt als unvorstellbar, dass Astralis die Favoritenrolle in CS:GO gänzlich verlieren würde. Immerhin sprechen wir von dem erfolgreichsten Team aller Zeiten. Die Dänen stehen als Esport-Organisation auf einer Erfolgsstufe mit Topsportlern wie Michael Jordan, Roger Federer oder Michael Schumacher. Alle hatten eine Gemeinsamkeit: absolute Dominanz über Jahre hinweg. Doch von der einstigen Astralis-Herrschaft ist mittlerweile nichts mehr übrig. Dem früheren Superteam droht nach personellen Umstellungen der Absturz in die Bedeutungslosigkeit.

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Während das PGL Major Antwerp 2022 am Samstag mit der Legends Stage beginnt, fehlt ein großer Name, der erstmals seit 2016 nicht mehr auftaucht: Astralis. Es ist ein trauriges Novum für das ehemals beste CS:GO-Team der Welt, welches jahrelang als unantastbar galt. Am Donnerstag schieden die Dänen um Ingame-Leader Lukas “gla1ve” Rossander mit der dritten Niederlage in der Challengers Stage vorzeitig aus. Somit verpasst das im Januar 2016 gegründete Astralis zum ersten Mal überhaupt die Legends Stage eines Major-Turniers.

Ausgerechnet gegen den früheren Dauerrivalen Team Liquid verlor Astralis das entscheidende Match mit 0:2 nach Maps, dass über das Weiterkommen oder vorzeitiges Aus entschied. Es ist ein Tiefpunkt für Veteranen wie gla1ve und Andreas “Xyp9x” Højsleth, die allesamt an den großen Erfolgen beteiligt waren.

“Es fühlt sich schlecht an, so früh zu gehen und ich bin von mir selbst bei diesem Event extrem enttäuscht”, schrieb gla1ve nach der Niederlage gegen Team Liquid auf Twitter. Auch der Astralis-Neuzugang sowie CS-Routinier Kristian “k0nfig” Wienecke war am Boden zerstört: “Zuletzt einfach nicht gut genug. Herz gebrochen.”

Astralis ist zwar nach wie vor ein starkes Team in Counter-Strike: Global Offensive – gehört jedoch nicht mehr zu den Weltbesten mit Titelambitionen. Die Qualitäten, die einen Rekord-Major-Sieger und wochenlangen Weltranglistenersten auszeichnen, fehlen derzeit. Der ehemals weltbeste Spieler Nicolai “dev1ce” Reedtz ging vor einem Jahr nach Schweden zu Ninjas in Pyjamas. CS-Legende Danny “zonic” Sørensen wanderte gemeinsam mit Emil “Magisk” Reif und Peter “dupreeh” Rasmussen zu Team Vitality ab. Die haben es wiederum in die aktuelle Legends Stage in Belgien geschafft.

Mit Benjamin “blameF” Bremer hat Astralis einen starken Neuzugang, der auch beim Major in Belgien stark aufspielte. Jedoch fehlt beispielsweise bei Asger “farlig” Jensen noch die Erfahrung auf Topniveau, um auch den Ansprüchen eines Champions gerecht zu werden. Insgesamt schließen die Zahnräder im einstigen Astralis-Uhrwerk nicht flüssig ineinander, weshalb die eigentliche Klasse nicht mehr wie gewohnt zum Vorschein kommt.

Astralis ist eine Rekord-Organisation in CS:GO

Die dänische Organisation erreichte seit der Gründung im Januar 2016
immer mindestens die Legends Stage eines Major-Events. Vier von acht Turnieren gewann Astralis sogar, was es zur erfolgreichsten CS:GO-Organisation gemacht hat. Diese beeindruckende Serie ist nun mit bei der neunten Major-Teilnahme in Belgien gerissen. Völlig überraschend kommt das nicht. Immerhin schied Astralis bereits im November beim Major in Stockholm in der Legends Stage mit 1:3-Siegen aus und verpasste somit den Sprung in die Playoffs.

Astralis feierte in den Jahren 2018 und 2019 gleich drei Major-Titel in Folge. Auch das ist Rekord in CS:GO. Das Team stand bislang satte 121 Wochen auf Rang 1 der Weltrangliste der Szeneseite HLTV. Zum Vergleich: Selbst eine Weltklasse-Organisationen wie NAVI um Superstar Oleksandr “s1mple” Kostyliev hat bislang nur 53 Wochen vorzuweisen, also nicht einmal die Hälfte der Zeit von Astralis. Zwischen dem 23. April 2018 und dem 27. Mai 2019 standen die Dänen permanent an der Spitze.

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Bildquelle: PGL, Astralis – Montage

 

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