TikTok schränkt wohl Meinungsfreiheit ein – Geheime Filter verhindern offene Diskussionen

In einem Bericht teilte tagesschau.de mit, dass sie einige Begriffe und Wortkombinationen in Kommentaren auf TikTok ausprobierten. Darunter fielen auch die Worte wie „LGBTQ“, „Drogen“ und „Heterosexuelle“ – die allesamt immer wieder geblockt wurden. Was bedeutet das für die User der Plattform?

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Automatisierter Filter schränkt wohl Meinungsfreiheit ein

Auf TikTok sind nicht mehr nur noch Comedy-Videos und Tanzen angesagt, sondern auch politische Themen oder Nachrichten werden dort veröffentlicht und heiß diskutiert. Jedoch gibt es laut tagesschau.de nun ein Problem: Die freie Meinungsäußerung sei durch automatische Filter nicht gegeben.

Demnach testeten NDR, WDR und tagesschau unterschiedliche Begriffe, die im Zusammenhang mit kritischen Themen standen, die immer wieder im Fokus stehen: der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel und die LGBTQ-Community.

Dabei kam raus, dass unter anderem diese Worte willkürlich gesperrt wurden:

  • Ukraine
  • Truppen
  • Drogen
  • Klimakrise/-wandel
  • LGBTQ
  • schwul
  • Heterosexuelle

Durch die wahllose Sperrung seitens TikTok können manche Nutzer:innen einen Kommentar mit solchen Worten verfassen und andere eben nicht. Dasselbe gilt für Antworten aufeinander.

So hat man einer Person augenscheinlich öffentlich geantwortet, jedoch wurde der Kommentar „heimlich“ gesperrt und nur man selbst sieht seine Antwort, der andere allerdings nicht.

Willkür auf TikTok

Auch TikToker Maximilian Pichlmeier prangert das Moderationssystem von der Plattform an und spricht von seinem Account, der sich mit der LGBTIQ-Community auseinandersetzt. Er bekomme auch Hassnachrichten, könne aber manchmal nicht mit solchen Kommentarschreibern zusammenfinden oder Diskussionen führen, weil seine Antwort mit denselben Worten dem anderen nicht angezeigt werden.

Eine freie Diskussion und Meinungsäußerung ist dementsprechend nicht gegeben. Aber warum ist das so willkürlich?

TikTok arbeite mit automatisierten Systemen, die „proaktiv nach Kommentaren suchen“, die gegen die Richtlinien verstoßen, äußerte eine Sprecherin von der Plattform. Dabei kann es wohl vorkommen, dass der automatische Filter fälschlicherweise Kommentare als Spam deklariert, die keine sind. TikTok wolle wohl aber weiter daran arbeiten, den Filter zu verbessern und ausgewählten Forschenden noch im Herbst 2022 Zugang zu dem Moderationssystem geben.


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Bildquelle: TikTok

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