Prozess zwischen Epic Games und Apple gestartet – Die Folgen für die User

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Apple und der Spiele-Entwickler Epic Games befinden sich aufgrund des App-Stores im Rechtsstreit. Doch nun fiel das erste Urteil, mit dem der Fortnite-Hersteller noch nicht zufrieden ist.

Am 10.09. ordnete das Gericht in Kalifornien an, dass Apple Alternativen zum eigenen Bezahlmechanismus anbieten muss. Das heißt, dass Epic Games einen Teilsieg errungen hat und diesen Beschluss wahrscheinlich nutzen wird, um weiterhin Ingame-Käufe ohne Apples Provision zu ermöglichen. Apple hat nun 90 Tage Zeit diese Änderungen in den App-Store zu implementieren.

Zwar handelt es sich bei diesem Urteil um einen Rückschlag seitens Apple, jedoch atmet der Konzern dennoch auf. Denn Epic Games hat sich noch viel mehr von der Klage erhofft und bereits Berufung eingelegt. Sie erhoffen sich, dass die Provisionen von Apple gesenkt werden und sogar, dass Programme auch ohne den App-Store auf iPhones verfügbar sein sollen. Diese Änderungen wären nicht nur für Epic Games vorteilhaft, aber auch für viele andere Entwickler.

Für mehr Informationen zur Ausgangssituation schaut euch das Video an:

 

Originalmeldung vom 4. Mai 2021:

Der Prozess zwischen Spiele-Entwickler Epic Games und Technologiegigant Apple hat am vergangenen Montag vor einem Gericht im US-Bundesstaat in Kalifornien begonnen. Kann der Ausgang des Verfahrens möglicherweise positive Folgen für Spieler haben?

Worum geht es bei dem Prozess überhaupt? Apple vertreibt Produkte von Epic Games in seinem App-Store. Dafür kassiert das Unternehmen bis zu 30 Prozent der Einnahmen als Gebühr.  Dieser Anteil von Apple an der Transaktion stört Epic Games. Die Firma wirft Apple eine Monopolstellung vor, denn der Spiele-Entwickler Epic würde seine Produkte lieber über einen eigenen App-Store verkaufen. Nach einem Versuch im vergangenen Sommer, einen eigenen Kaufmechanismus zu integrieren, wurde der Entwickler jedoch aus dem Apple-Store entfernt.

Illegales Monopol oder gerechtfertigte Gebühren?

Das Gericht soll nun feststellen, ob Apple tatsächlich ein unzulässiges Monopol besitzt. Im Eröffnungsplädoyer am ersten Prozesstag führte Epic-Chef Tim Sweeney an, Apple müsse auch Alternativen für In-App-Käufe anbieten. Der iPhone-Hersteller argumentiert, die Provision sei gerecht, da sie die Sicherheit der Apps prüfen und garantieren. Ein Experte betonte in einem Bericht der Tagesschau, dass bislang beide Seiten vernünftige Argumente liefern. Er gehe daher von einem Kompromiss beider Seiten aus.

Vor allem für Apple steht einiges auf dem Spiel: Gewinnt Epic Games den Prozess, könnten weitere Anbieter nachziehen und dieselben Rechte einklagen. Damit drohen Apple beträchtliche Einnahmeeinbußen in Milliardenhöhe. Laut dem Analyse-Unternehmen Sensor Tower wurde Fortnite mehr als 133 Millionen Mal installiert und hat dem App-Store weltweit 1,2 Milliarden US-Dollar eingebracht. Rund 30 Prozent der Einnahmen gingen an Apple.

Folgen für Fortnite-Spieler

Was würde sich für Spieler ändern? Je nach Szenario könnten für Käufer in Zukunft weniger Kosten anfallen. Das wären die drei Ausgangsmöglichkeiten und ihre potenziellen Folgen:

Epic Games gewinnt: Sollte Epic Games in Zukunft einen eigenen Store oder ein separates Verkaufssystem anbieten dürfen, können die Produkte billiger werden. Denn die sogenannte Apple-Tax wird momentan je nach App oftmals direkt vom Nutzer gezahlt. Damit liegen aktuell die In-Game-Preise für das iPhone höher als bei Android-, PC- oder Konsolen-Zockern.

Apple gewinnt: Gewinnt Apple den Prozess, bleibt vermutlich alles gleich für die Spieler. Tritt jedoch ein Worst-Case-Szenario ein, erhöht Epic Games schlichtweg die Preise im Spiel. Damit könnte das Unternehmen trotz der Gebühren in Zukunft mehr verdienen.

Kompromiss: Der Kompromiss zwischen den Unternehmen könnte so aussehen, dass die Transaktionen zwar weiterhin über Apple laufen, jedoch keine Gebühren erhoben werden. Damit würden ebenfalls die Preise sinken.

Fünf Fakten über Fortnite

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Bildquelle: Epic Games / Apple
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