Nach der Ära Hoeneß: Steigt Bayern München in den Esport ein?

Mit dem Abschied von Uli Hoeneß beim FC Bayern München endet für den deutschen Rekordmeister eine Ära in vielerlei Hinsicht. Aber für den Esport eröffnet sich eine neue Chance in München.

Der ehemalige Präsident des FC Bayern MünchenDer ehemalige Präsident des FC Bayern München

Das Urgestein des Bayern München gegen Esport

Der Patriarch der Münchner hat in seiner langen Amtszeit seinen Verein geprägt wie kaum ein anderer. In den letzten Jahren hatte er sich vehement gegen Esports ausgesprochen und wiederholt den Aufbau einer Esport-Abteilung verhindert. Zwar besitzt die Basketball-Abteilung der Münchner mit den “Bayern Ballers Gaming” ein NBA2K-Team, aber für den Rest des Vereins wurde ein Engagement immer von Hoeneß ausgeschlossen.

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So gab es 2018 schon fortgeschrittene Pläne von Seiten des Vereins mit 5 Millionen Euro in den Esport einzusteigen. Gerüchte zu verschiedenen Teams wurden bekannt, unter anderem Dota 2, League of Legends und auch Fortnite waren angeblich angedacht. Nach Informationen der BILD-Zeitung wurden die Projekte jedoch alle durch den damaligen Präsidenten Uli Hoeneß abgeblockt. Auch abseits der vereinsinternen Diskussion zum Thema nahm Hoeneß eine sehr kritische Haltung zum Esport ein. Zur Diskussion rund um die Prüfung des Esport durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bezog Hoeneß auch klar Stellung:

Junge Leute sollen Sport auf dem Trainingsplatz treiben. Ich sehe ein großes Problem auf uns zukommen. Das darf auf keinen Fall olympisch werden. Es wäre totaler Schwachsinn, wenn der Staat nur einen Euro dazugeben würde.

Dementsprechend ist der FC Bayern München auch einer der wenigen Bundesliga-Vereine, die nicht dabei sind in der momentan laufenden Virtual Bundesliga 2019/20.

Doch noch Esport bei Bayern München?

Zwar hat sich Hoeneß klar gegen die Anerkennung von Esports ausgesprochen, aber im Umfeld des Bayern München gibt es immer wieder Bestrebungen, trotz des Machtwortes im Esport aktiv zu werden. So äußerte sich Anfang des Jahres der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rumenigge erstaunlich offen zum Thema:

Wir haben eine Analyse vorgenommen, die wir demnächst auch innerhalb des Vorstands diskutieren und besprechen werden, ob wir uns diesem Thema nicht doch nähern, weil es aus wirtschaftlichen Zukunftsgedanken interessant werden könnte. Wir waren ursprünglich nicht dafür, weil uns diese Ballerspiele nicht so gefallen haben.

Im Juli fruchteten diese Überlegungen schließlich in der offiziellen Partnerschaft mit Konami für Pro Evolution Soccer 20:

Ist dies nur der erste Schritt bis hin zur Aufstellung einer eigenen Mannschaft? Auf der damaligen Pressekonferenz verkündete Rumenigge die kryptische Anmerkung, dass man sich mit Fußball als Esport auseinandersetze, aber bis jetzt herrscht Funkstille. Mit dem Abschied von Hoeneß als erklärtem Gegner des Esports könnte es nun zu einer Wiederbelebung der alten Pläne und Vorhaben kommen.

Was meint ihr? Steigt der deutsche Rekordmeister demnächst in den Esport ein? Sagt es uns über die sozialen Medien!

Bilderquellen: Wojciech Wandzel/Riot Games, FC Bayern München, Sven Mandel / CC-BY-SA-4.0
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