Mew-Glitch und Co. – Die fünf bekanntesten Pokemon-Glitches aller Zeiten

Bereits in der Grundschule kursierten auf dem Schulhof viele Pokémon-Mythen. Der eine Mitschüler wollte dir immer klar machen, dass man seine Pokémon ganz einfach klonen kann oder du auf mysteriöse Weise 100 Meisterbälle bekommen könntest. Geglaubt hat man ihm jedoch nie.

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In Wahrheit gibt es eine riesige Sammlung solcher Spielfehler, sogenannter Glitches, die sich noch heute in die neusten Spiele schleichen. Beginnend in Generation 1 mit dem Versuch so an wertvolle Pokémon zu kommen, bis hin zu Wetter-Glitches in den späteren Remakes HeartGold und SoulSilver. Über die Jahre wurden einige bahnbrechende Fehler entdeckt, die Spieler noch heute ausnutzen.

Mew-Glitch

Der Mew-Glitch, auch Long-Range-Trainer-Glitch genannt, ist aus allen Pokémon-Editionen der ersten Generation, also Rot, Grün, Blau und Gelb, bekannt. Die grüne Edition war jedoch nur in Japan verfügbar. Mew war früher ein Pokémon, welches jeder unbedingt haben wollte. Leider war es jedoch nur durch die Teilnahme an speziellen Events verfügbar. Dies brachte die Spieler dazu kreativ zu werden und einen anderen Weg zu finden, um an das Pokémon zu gelangen.

Um den Glitch durchzuführen, müssen Spieler eine ganz bestimmte Schrittfolge an Dingen erledigen. Zunächst müsst ihr euch auf Route 8 begeben und in die Reichweite des Glückspielers laufen, damit ein Ausrufezeichen über ihm aufpoppt. Gleichzeitig haltet ihr die Start-Taste gedrückt damit ihr ins Menü kommt, bevor der Kampf mit dem Trainer beginnt. Von dort aus nutzt ihr Fliegen oder Teleport und flüchtet.

Ein wildes Mew taucht auf! | Bildquelle: GameFreak/Nintendo

Gelandet in Azuria City denkt das Spiel zunächst ihr seid in einen Kampf verwickelt. Dies führt dazu, dass eure A und B Tasten nicht mehr funktionieren. Begebt euch in Richtung Route 25 und besiegt dort den Trainer mit dem Flegmon. Habt ihr dies erledigt, so dürft ihr euch danach in keinen weiteren Pokémon- oder Trainerkampf verwickeln lassen.

Macht euch erneut auf den Weg zur Route 8, indem ihr Fliegen oder ähnliches nutzt. Dort angekommen öffnet sich automatisch das Start-Menü. Sobald ihr dieses schließt, beginnt ein Kampf und Mew taucht auf. Dieser Glitch ist auch auf einige andere Art und Weisen umsetzbar. Weitere Informationen dazu findet ihr hier.

MissingNo-Glitch

MissingNo steht für Missing Number und ist ein Glitch, welcher aus der roten und blauen Pokemon-Edition bekannt ist. Er taucht nur auf, wenn zunächst ein anderer Glitch, zum Beispiel der Mew-Glitch oder der Alte-Mann-Glitch, angewendet wurden.

Ist einer dieser ausgeführt, so müsst ihr mit einem Pokémon auf die Zinnoberinsel im Süd-Westen der Karte fliegen. Dort nutzt ihr Surfer einsetzten und in einem Kampf begegnet euch nun ein zunächst sehr komische wirkendes Pokémon mit dem Namen MissingNo.

MissingNo kann in sechs unterschiedlichen Versionen auftauchen. Drei der Formen sind ähnlich und sehen aus als hätte das Spiel einen Grafikfehler, verpixelt und unförmig. Die drei anderen sind etwas spezieller und haben schon eher die Form eines richtigen Pokémon.

MissingNo in seiner vollen Pracht. | Bildquelle: GameFreak/Nintendo

Ihr könnt MissingNo mit einem Meisterball fangen, wenn es euch begegnet. Tut ihr dies, so passieren jedoch einige bizarre Dinge im Spiel. Einerseits verschlechtert sich die Grafik auf rätselhafte Art und Weise. Dieses Problem kann nur durch einen Neustart des Gerätes behoben werden.

Andererseits kann es beim Tauschen von MissingNo auf eine neuere Edition zu Fehlern kommen. Welche Auswirkungen MissingNo noch auf euer Spiel hat, könnt ihr hier nachlesen.

Acid-Rain-Glitch

Der Acid-Rain- oder Saurer-Regen-Glitch ist bekannt aus den Editionen Platin, HeartGold und SoulSilver auf. Er tritt in einem normalen Pokémon-Kampf auf, bei dem mindestens ein Wettereffekt, mit Ausnahme von Regen, aktiv ist. Dies kann zum Beispiel Sonne, Sandsturm oder Hagel sein. Zudem funktioniert der Glitch auch, wenn die Attacken Bizarroraum, Aufruhr oder Erdanziehung im Kampf ausgeführt worden.

Wenn eine dieser Voraussetzungen gegeben ist und der Spieler nun die Attacke Verfolgung auf ein feindliches Pokémon einsetzt, so stirbt dieses und der Glitch aktiviert sich. Setzt der gegnerische Trainer nun sein nächstes Pokémon ein so verändert sich das Wetter automatisch und alle Wetterformen werden nacheinander ausgeführt. Alle Pokémon nehmen davon Schaden, außer sie sind immun gegen Wettereffekte.

Der Glitch hält bis zum Ende des Kampfes an. Wenn dabei zusätzlich ein Formeo am Kampf beteiligt ist, verwandelt sich dieses unendlich lange in Abhängigkeit des Wetters und sorgt dafür, dass der Spieler in einer Endlosschleife gefangen ist. Dies kann nur durch einen Neustart des Geräts behoben werden.

Pokemon über Level 100?

In der ersten und zweiten Pokémon-Generation bestand mithilfe eines Glitches die Möglichkeit, seine Pokémon über das sonst bestehende Level-Cap von 100 hinaus, bis auf ein Maximum von 255 zu leveln. Auch dies ist jedoch nur unter Einhaltung einer bestimmten Vorgehensweise möglich.

Vor dem eigentlichen Level-Glitch müsst ihr zunächst einen anderen Glitch anwenden. Dieser dient als Grundlage für das weitere Vorgehen. Dies kann hier beispielsweise der Trainer-Haus-Glitch oder der Alte-Mann-Glitch sein.

Ein Smogmog auf Level 253. | Bildquelle: GameFreak/Nintendo

Habt ihr diese Vorarbeit geleistet, so habt ihr nun die Möglichkeit, ein Pokémon über Level 100 zu fangen. Dies könnte ihr dann mit Sonderbonbons bis auf Level 255 bringen. Nutzt ihr auf diesem Level ein weiteres Sonderbonbon, so fällt das Pokémon auf Level 0 zurück. Bekommt das Pokémon, während es über Level 100 ist, durch einen Kampf oder ein Item Erfahrung, so wird es automatisch auf die Level-Grenze 100 zurückgesetzt.

Tweaking-Glitch

In den Editionen Perl und Diamant gab es einen Glitch, mit dem man die Spielwelt manipulieren konnte und dies zu seinem Vorteil ausnutzen konnte. Dieser wird Tweaking- oder auch Holepunching-Glitch genannt. Auch in HeartGold und SoulSilver war dieser anwendbar, wurde dort jedoch bereits gefixt.

Doch wie funktioniert das Ganze nun? Fangen wir ganz von vorn an. Die Pokémon-Karte besteht aus einer festgelegten Menge Quader, also mehreren Bereichen. Diese sind mit sogenannten Ladelinien versehen, welche sich zumeist in der Mitte dieser Quader befinden. Überquert man diese so lädt die Spielumgebung neu und der Spieler bekommt das neue Umfeld zu Gesicht.

Naben der Stadt ist durch das Tweaken auf einmal ein Wald aufgetaucht. | Bildquelle: GameFreak/Nintendo

Um Speicherbelegung einzusparen, werden immer nur vier Quader gleichzeitig geladen. Zum einen jener, auf welchem ihr euch aktuell befindet und zusätzlich drei weitere um euch herum. Nun ist es mithilfe des Tweaking-Glitch möglich, diese Technik aus dem Gleichgewicht zu bringen und einige Fehler im Spiel zu provozieren.

Dafür müsst ihr euch nur auf euer Fahrrad setzen und im vierten Gang auf einer Ladelinie hin- und herfahren. Dies führt zur Auslösung des Glitches. Es erscheinen unsichtbare Wände, komplett schwarze oder gar ganz falsche Bereiche der Karte in dem Quader vor euch. Unter Umständen kann es auch passieren, dass das Spiel beim Tweaken sofort gefriert und ihr nur über einen Neustart weitermachen könnt.

Mithilfe dieser ungewollten Fehler im Spiel, könnt ihr nun an sonst schwerer erreichbare Orte auf ganz einfache Art und Weise gelangen. Beispielsweise ist es möglich so sehr schnell und auf direktem Wege an legendäre Pokémon zu kommen, für die ihr sonst ein wenig mehr tun müsstet.

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Bildquelle: OLM, Inc
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