Kick mitten im Match, Evakuierung und Aufstiegs-Drama – Die Esport-Kuriositäten 2022

Der Esport ist unberechenbar. Neben plötzlichen Wendungen innerhalb des Spiels kann es allerdings auch zu merkwürdigen Ereignissen am Rande kommen. Das gilt vor allem für etablierte Titel wie League of Legends, FIFA und Counter-Strike: Global Offensive, in denen eine große Player Base zu finden ist. Folgende Beispiele gehören zu den kuriosesten Inhalten des Jahres 2022.

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CS:GO-Spieler wird mitten im Turnier von eigenem Team rausgeworfen

In Ranked-Matches kommt es aufgrund von Trolls immer wieder zu Player Kicks. Jedoch hat diesmal ein professionelles Team einen Mitspieler mitten im Match rausgeworfen. Das Profi-Linuep von Strife zog während der nordamerikanischen ESL Challenger League im März seinen Spieler Danny “cxzi” Strzelczyk aus dem Verkehr. Dieser hatte auf der Map Overpass keinen guten Tag gegen MIBR erwischt und wies eine unterirdische Kill-Death-Rate von 5/17 auf. Doch das war erst der Anfang.

Laut einem Bericht von Dust2.us prangerten die Teamkollegen an, dass cxzi betrunken gewesen sei. Dieser verneinte dies jedoch, obwohl er zuvor meinte, fünf Drinks zu sich genommen zu haben. Was den Fall noch kurioser macht: cxzi wurde nicht einfach ausgewechselt, sondern komplett aus der Teamorganisation entfernt. Der 22-jährige US-Amerikaner wurde vom Stand-In-Spieler Austin “AAustiN” Urb kurzfristig ersetzt.

Derzeit sucht cxzi nach einem neuen Team. Er spielte nach seinem Rauswurf bei Strife für mehrere Teams, zuletzt bis Anfang Dezember beim Ligakonkurrenten Nouns.

FIFA-Profi muss evakuiert werden

Während des DFB-ePokal im März kam es zu einem unschönen Zwischenfall. Der FIFA-Profi Lukas „Obafemimoebus“ Möbus von Titelverteidiger B360 musste seine Wohnung aufgrund einer Bombenentschärfung räumen. Deswegen verpasste er sein Online-Match.




Glück im Unglück: Obafemimoebus konnte zwar den gesamten Tag über nicht in seine Wohnung, doch dank der reibungslosen Entschärfung durfte er anschließend wieder heimkehren. Für Obafemimoebus sprang Ersatzsspieler Romeo “Romeo_439” Rissling im Sechszehntelfinale des DFB ePokals ein. Dieser holte den Sieg gegen eFootball Team Saar.

Streaming-Verbot für LoL-Stars nach Aufstieg

Es war einer der Aufreger des Jahres in League of Legends: Das Streamerteam NoNeedOrga (NNO) hat sich im September den eindrucksvollen Aufstieg in die Strauss Prime League gesichert, muss aber viel dafür opfern. Denn die Persönlichkeiten rund um Daniel “Broeki” Broekmann, Frederik “NoWay” Hinteregger und Niklot “Tolkin” Stüber darf die Erstliga-Matches nicht selbst live streamen.

LoL-Entwickler und -Publisher Riot Games hat nach großem Medienwirbel um das Star-Team entschieden, am bestehenden Regelwerk festzuhalten. Das heißt, dass aktive Spieler der Prime League Division 1 nicht während ihrer Livematches streamen dürfen. Die Übertragung ist der Prime League vorbehalten.

Aufgrund dieser Regel haben sich die Verantwortlichen von NNO entschieden, dass die Streamer-Stars als aktive Spieler ihre Posten räumen und dafür ein neues Lineup mit Profis zusammenstellen. So wurde das nahezu vollständige Roster des Div-2-Konkurrenten Hertha BSC verpflichtet. Somit positionieren sich die Streamer trotzdem in der höchsten deutschsprachigen LoL-Liga und können ihren Streams treu bleiben, auch wenn sie selbst nicht selbst gegen die Besten in der Prime League antreten können.

Verrückter Inhibitor – Vom Pechvogel zum plötzlichen Worlds-Gewinner

Dieses Play kann in zwei Richtungen gedeutet werden: Es ist das größte Pech und gleichzeitig der ultimative Wendepunkt auf dem Weg zum Weltmeistertitel. Die Rede ist von LoL-Profi Kim “Deft” Hyuk-kyu und seinem Backdoor-Versuch im Viertelfinale der LoL Worlds 2022.

“Ich habe so etwas in all meinen Jahren in League of Legends noch nicht erlebt”, schrie der Kommentator in Game 2 zwischen DRX gegen EDward Gaming. Der Grund dafür war Deft, dem weniger als eine Sekunde fehlte, um den Sieg für DRX zu holen. Der Südkoreaner überraschte in der 40. Minute den Gegner mit einem Solo-Angriff auf deren Nexus, während alle anderen im Baron-Pit kämpften. Doch kurz vor dem entscheidenden Schlag erholte sich der Inhibitor von EDward Gaming, respawnte und schützte somit die Zerstörung des Nexus.

EDG eilte zur Basis zurück, nahm den geschwächten Deft aus dem Spiel und drückte mit dem Baron-Buff zum Sieg. Für die meisten galt Deft ohnehin als Pechvogel, der trotz seines Talents und Spielstärke oft knapp die wichtigsten Karrierematches verlor, als wenn es seine Vorherbestimmung wäre.

Doch obwohl DRX dieses unglückliche Game aus der Hand gab, bäumte sich DRX trotz einem 0-2-Rückstand gegen die Niederlage. Daraufhin folgte ein glorreicher Reverse Sweep, sodass DRX mit 3-2 in das Semifinale einzog. Plötzlich war der Knoten geplatzt, DRX siegte auch dank der enormen Leistungen von Deft gegen Gen.G und krönte sich im anschließenden Finale gegen Favorit T1 zum Weltmeister. Für den 26-jährigen AD-Carry ging somit ein langersehnter Lebenstraum in Erfüllung.

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Bildquelle: Lance Skundrich/Riot Games; Broeki/Instagram; CS:GO/Valve – Montage
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