Esport-Namen, die man kennen muss: Riot

League of Legends ist schon lange der Esport-Titel mit den meisten Zuschauern weltweit. Wir zeigen euch, was hinter dem Entwicklerstudio Riot Games steckt.

Die Anfänge von Riot sehen etwas anders aus, als es der Glanz der World Championships mittlerweile vermuten lässt. 2006 gründen Brandon “Ryze” Beck und Marc “Tryndamere” Merrill die Firma als kleine Indie-Entwickler.

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Mit starker Inspiration von der Warcraft III Multiplayer-Mod Defense of the Ancients, heute bekannt als DotA schraubt das Team bis zum Jahr 2009 an ihrer eigenen Version eines MOBA-Titels. Im Gegensatz zu anderen Studios wollten die Gründer sich in der Entwicklung an den Spielern orientieren.

So erscheint im Oktober 2009 ihr erstes und bis heute größtes Spiel, League of Legends. Das Spiel sollte sich von Anfang an vom Rest der Industrie abheben. Im Gegensatz zu anderen Titeln sahen die Entwickler die Zukunft im kompetitiven Online-Spiel, weswegen kein Wert auf eine Einzelspieler-Kampagne gelegt wurde.

Außerdem war LoL kostenlos spielbar und finanzierte sich von Anfang an durch Mikrotransaktionen, wobei kein Geld der Welt Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen sollte, alle Items sind schon immer rein kosmetischer Natur.

Das Konzept weckte schnell Interesse: Schon 2009 beteiligte sich der chinesische Tech-Gigant Tencent mit acht Millionen Dollar an dem Projekt.

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Der Weg zum Esport-Welterfolg

Von wenigen hundert Spielern in der Beta wurde das Spiel und das Entwicklerteam dahinter immer größer.  Das war aufgrund der vielen Bugs und mechanischen Probleme des Spiels auch dringend notwendig.

Rückblickend hatte das Spiel schon damals die Zutaten für eine erfolgreiche Zukunft. Die Entwickler hörten den Spielern zu. Die Champions, waren trotz fehlendem Singleplayer keine generischen Fantasy-Charaktere, sondern klar von anderen Spielen zu unterscheiden.

Kleiner Side-Fact: Ryze und Tryndamere, die Nick-Names der Gründer von Riot, sind mittlerweile auch Teil des Spiels

Die Community erwuchs organisch aus dem Kern von langjährigen Gerne-Fans und erschuf die Esport-Szene aus eigenem Interesse. Diese startete schon, als das Spiel noch nicht mal einen Zuschauermodus hatte. Dennoch gab es bereits 2011 die ersten World Championships mit einem Preispool von knapp 100.000 Dollar.

Nur ein Jahr später ging es bereits um zwei Millionen Dollar, ein großer Meilenstein in der Esport-Historie des Spiels. Schon damals erreichte das Turnier über acht Millionen Zuschauer. Das Turnier gewannen damals die Taipei Assassins mit 3-1 gegen Azubu Frost.

Das zweite Team musste am Ende noch 30.000 Dollar Strafe zahlen, weil einer der Spieler zwischendurch den Spectator-Bildschirm hinter den Teams zur Informationsgewinnung nutzte.

Marktdominanz und neue Projekte

Seitdem ist viel passiert. Im Jahr 2011 investierte Tencent etwa 400 Millionen in einen Mehrheitsanteil an Riot Games und kaufte die Firma 2015 komplett auf. In League of Legends gibt es mittlerweile 150 Champions, angefangen hat das Spiel mit 40. Alle zwei Wochen erscheinen neue Patches.

Die World Championships 2020 werden trotz Corona abgehalten und der Preispool liegt bei 2,5 Millionen Dollar ohne Einberechnung der ingame-Sales. Letztes Jahr haben das Event über 100 Millionen Menschen gesehen, davon mehr als 44 Millionen gleichzeitig.

Und seit letztem Jahr verdient sich Riot Games auch endlich das “s” im Namen. Denn im Juni 2019 kam mit Teamfight Tactics (TFT) endlich das zweite vollwertige Computerspiel aus der Spieleschmiede. Ähnlich wie LoL ist auch der Autobattler von einer erfolgreichen Fan-Mod namens Dota Auto Chess inspiriert.

Eine neue Marke

Doch damit nicht genug: Im selben Atemzug wurden weitere Projekte angekündigt. Eines davon lief lange Zeit unter dem Namen Project A. Was sich dahinter verbarg, wissen Shooterfans mittlerweile: VALORANT.

Auch der erste Shooter aus dem Hause Riot folgt dem bekannten Erfolgsrezept. Bekannte und funktionierende Ideen werden adaptiert und mit dem Riot-eigenen Twist umgesetzt. So ist VALORANT eine Mischung aus CS:GO und Overwatch mit klarer Riot-Signatur.

Auch wenn der Shooter bereits einige bekannte Namen in seiner Esport-Szene beherbergt, muss das Spiel sich noch etablieren. Bisher scheint ein Großteil der Zuschauerschaft weiterhin bei Counter-Strike zu bleiben.

Neben VALORANT erschien im Juni diesen Jahres das digitale Kartenspiel Legends of Runeterra, außerdem sind noch zwei bisher ominöse Projekte angekündigt. Eines davon soll ein Kampfspiel werden, das andere wirkt wie ein Diablo-ähnliches Hack and Slay.

Ob sich auch die neuen Riot-Titel mit der Zeit so stark durchsetzen können wie League of Legends, muss die Zeit zeigen. Mit den ersten großen Turnieren zeigt VALORANT auf jeden Fall Potential. Wir freuen uns auf viele neue Esport-Gänsehautmomente. Auch wenn Riot sich bei Turnieren gerne für andere Veranstalter öffnen dürfte.

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Bildquelle: Riot Games
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