Esport-Namen, die man kennen muss – brax/swag (VALORANT; CS:GO)

Wie eine schlechte Entscheidung ein Leben verändern kann, hat er früh gemerkt. In VALORANT versucht er nach langer Buße nun erneut sein Glück. Das ist die Geschichte von brax, CS:GO-Fans besser bekannt als swag.

Braxton “brax” Pierce begann seine Karriere wie viele andere VALORANT-Profis im Taktik-Shooter Counter-Strike: Global Offensive. Seine frühesten Spuren als Semi-professioneller Spieler lassen sich bei dem CS:S-Team Flaming Rainbows aufweisen.

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Damals war er 15 Jahre alt und nannte sich noch swag. Schon damals spielte er mit einem der bekanntesten Spieler Nordamerikas zusammen: Jordan “n0thing” Gilbert. 2012 wurde das Team dann von der Organisation TEAM4NOT übernommen.

Nach dem Wechsel zu Team Dynamic startete sein Roster dann mit CS:GO durch. Nach einigen ordentlichen Performances in den ESEA Global Finals 2012 wurden größere Organisationen auf ihn und n0thing aufmerksam.

Der Anfang von etwas ganz Großem

Er und sein Team unterschrieben nach kurzem Aufenthalt bei Quantic Gaming bei der bekannteren Esport-Organisation Complexity Gaming. Mit dabei: Spencer “Hiko” Martin, Sean “seang@res” Gares und Kory “SEMPHIS” Friesen.

Das Team spielte stabil unter den besten NA-Teams mit und konnte bei der internationalen DreamHack Winter 2013, dem ersten CS:GO-Major sogar ins Halbfinale einziehen. Dort unterlagen sie dem schwedischen Favoriten Fnatic.

Dank dieses Erfolges nahmen sie dann auch an der EMS One Katowice 2014 teil, wo sie es wieder in die Playoffs schafften und nur knapp gegen das legendäre Lineup der Ninjas in Pyjamas verloren. Schon zu diesem Zeitpunkt war Pierce ein vielversprechendes Talent mit seinen 18 Jahren.

Der tiefe Fall

Durch den Erfolg konnte swag dann im Frühjahr 2014 dem damals größten und besten NA-Team beitreten: iBUYPOWER. Unter der Flagge der roten Chimäre konnte der Youngster dann zusammen mit Keven “AZK” Larivière, Tyler “Skadoodle” Latham, Sam “DaZeD” Marine und Joshua “steel” Nissan viele Titel in Nordamerika abräumen.

Auch wenn sie sich international nicht komplett durchsetzen konnten, war das Team extrem gehyped. Das lag auch daran, dass swag immer wieder mit seinem unglaublichen Aim für Wow-Momente sorgen konnte.

Ende 2014 schien es, als könnte swag der nächste Stern am CS:GO-Himmel werden, wenn er das richtige Team finden sollte. Doch er und sein iBUYPOWER-Roster sollten nicht wegen seiner Leistungen für immer im Gedächtnis der CS:GO-Fans bleiben.

Denn im Januar 2015 kam die Wahrheit um ein seltsames Match der fünf ans Licht.

In einem Match gegen das Team NetcodeGuides.com in der CEVO-Liga Season 5 waren sie die klaren Favoriten, verloren aber mit 16-4. Schon damals wussten die Caster nicht, wie sie auf die fragwürdigen Spielzüge von swag und seinen Kollegen reagieren sollten.

Wie sich herausstellte, verlor das Team absichtlich. Auf der ehemaligen Wettseite CSGOLounge hatten die Spieler und deren Bekannte gegen sich selbst gewettet, um nach dem Match ordentlich Profit aufgrund der hohen Quote einzusacken. Einzige Ausnahme war Skadoodle.

Den Betrug deckte Esport-Journalist Richard Lewis auf, worauf die Spieler lebenslänglich von Valve gesperrt wurden. Das bedeutet, dass sie bis heute nicht an Majors teilnehmen dürfen. Auch Organisationen wie die ESL und ESEA bannten die Spieler für mehrere Jahre, wodurch ihre professionellen Karrieren quasi vernichtet wurden.

Der lange Weg der Reue und ein Neuanfang

Aufgrund der Sperren war es für swag, der sich zwischenzeitlich zu brax umbenannte, nicht möglich, wieder Anschluss in der Tier 1-Szene zu finden. Bis Anfang diesen Jahres schlug er sich in verschiedenen Teams ohne große Organisation durch und streamte für Cloud9.

So war er zwischenzeitlich bei GX, Torqued, Swole Patrol und Lazarus Esports. Keines der Teams konnte sich international durchsetzen. Für viele Fans verbrachte eines der größten Talente in CS:GO so seine besten Jahre also mit gebundenen Händen.

Im Frühjahr dieses Jahres kündigte dann Riot Games ihren neuen Titel VALORANT an. Das Spiel sollte ähnliches Gameplay wie Counter-Strike bieten, brachte aber einige eigene Ideen mit in die Formel mit ein.

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Mit dem großen Hype um den Titel war brax der erste Spieler, der offiziell als Pro-Spieler in ein VALORANT-Team wechselte. T1, die bereits in League of Legends eins der besten Teams jemals besitzen, wollten in VALORANT expandieren.

Mit im Team ist iBUYPOWER-Kollege AZK, auch Skadoodle war kurzzeitig Teil des Teams. T1 hat bisher bei allen großen VALORANT-Turnieren mitgespielt. Doch bisher konnte sich das Team nicht durchsetzen, außerdem werden nach dem Aus von Skadoodle und dem Wechsel von Austin “crashies” Roberts und Victor “food” Wong neue Spieler gesucht.

Doch die VALORANT-Szene ist noch sehr jung. Mit seinem Talent kann brax sich noch zu einem der besten Spieler in VALORANT entwickeln. Dafür braucht er aber das richtige Umfeld. Wir hoffen, dass der mittlerweile 24-Jährige noch einmal die Chance bekommt, seinen Ruf und den Weg seiner Karriere neu zu bestimmen.

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Bildquelle: T1
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