Droht Twitch der Ausverkauf? Streamer-Ringen gegen YouTube Gaming geht weiter

Die US-amerikanischen Top-Streamer Benjamin “DrLupo” Lupo und Timothy John “TimTheTatman” Betar wechselten zu Beginn des Monats von Twitch zu YouTube. Hinter den Wechseln stecken nicht nur hohe Geldbeträge, sondern auch die Frage, ob weitere Content Creator dem Trend folgen – nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland.

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Neuer Trend oder Einzelfälle?

Tatsächlich könnten die zwei Vorreiter noch weitere Streamer:innen zur Plattform-Wanderungen inspirieren. Für beide schien sich der Wechsel nämlich gelohnt zu haben. TimTheTatman tweetete am Freitag, es hatte ihn sehr interessiert, ob Fans wohl auf YouTube seinen Stream als auch VOD (Video on demand) anschauen würden. Das Video erreichte den Status als Nummer eins auf der Trending-Sektion für Gaming auf YouTube, sowie inzwischen über zwei Millionen Aufrufe.

Könnten deutsche Twitch-Streamer:innen folgen?

Springen nun demnächst auch deutsche Twitch-Größen auf den YouTube-Zug? Vermutlich kaum: Twitch hat in der deutschen Landschaft nicht wirklich an Beliebtheit verloren. Bereits im Jahr 2019 gab es einen Trend, bei dem Giganten wie Tyler “Ninja” Blevins oder Michael “shroud” Grzesiek zu Mixer gewechselt sind. In Deutschland hatte das keine Auswirkungen und mit dem schnellen Ende von Mixer im vergangenen Jahr werden sich Streamer:innen einen ähnlichen Vertrag in Zukunft wohl genauer überlegen.

Vor allem wenn die bekanntesten Top-Streamer wie Marcel “MontanaBlack” Eris, Max “Trymacs” Stemmler oder Elias “Eligella” Nerlich der Plattform treu bleiben, müssen Zuschauer:innen kaum mit einer Änderung rechnen. Einige der Content Creator sind sogar mit exklusiven Verträgen an Twitch gebunden. Elias Nerlich erzählte in einem kürzlichen Stream von seinem neuen Vertrag und merkte an, dass in Deutschland noch eine Handvoll weiterer Personen denselben Deal haben.

YouTube vs. Twitch: Was ist besser?

Zwischen all den Schlagzeilen zu Wechseln und exklusiven Angeboten entflammt natürlich auch die Debatte: Welches ist eigentlich die bessere Plattform? Die Streamer:innen selbst halten sich oftmals bedeckt mit Meinungen zu diesem Thema. Herschel “Guy” Beahm IV, alias Dr Disrespect, hat sich in einem Stream in der vergangenen Woche deutlich dazu geäußert. Der US-Amerikaner wurde auf Twitch gebannt und wechselte daher auf YouTube, ist allerdings der Ansicht, die Plattform wäre aus funktionaler Sicht deutlich schlechter.

Zu den Hauptkritikpunkte gehöre laut ihm, dass die “Entdeckbarkeit” nicht vorhanden seien. Außerdem brauche man Wissenschaftler, um den Algorithmus zu verstehen. Das sei aus Sicht der Content Creator problematisch, da für sie nicht transparent ist, mit welchen Mitteln die Inhalte gut auf der Seite funktionieren.

Auch für Zuschauer hat YouTube Nachteile. Wird ein Stream beendet, so wäre es wie ein Schwarzes Loch, so Dr Disrespect. Es gebe nichts für die Community zu tun, weder im Chat noch Empfehlungen für weitere Streams. YouTube müsse herausfinden, wie ein Community-Umfeld geschaffen werden kann. Erst wenn YouTube diese Nachteile beheben kann, könnte eine Konkurrenz zu Twitch geschaffen sein.

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Bildquelle: YouTube, Twitch, TimTheTatman
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