Der G2-Fluch: Warum Fnatic nicht mehr gewinnt

Gegen G2 Esports stößt Fnatic immer wieder an eine schier unüberwindbare Grenze. Im Topspiel der League of Legends European Championships (LEC) verspielt das Team um ihren Star Martin “Rekkles” Larsson erneut eine gute Ausgangsposition.

So nah und doch so fern. Am vergangenen Samstag hätte Fnatic die Tabellenführung der LEC erobern können. Doch im absoluten Spitzenspiel gegen den Ligaprimus G2 Esports führten haarsträubende Fehler zu einem Comeback des Vizeweltmeisters. Vor allem der überraschende Baron-Steal von G2-Jungler Marcin “Jankos” Jankowski drehte das Match auf den Kopf.

Anzeige

Aufgrund dieser Szene verlor Fnatic den Goldvorsprung, der in Minute 23 noch über 4.000 betrug. Das Pendel schlug daraufhin zu Gunsten von G2 aus. Der MSI-Sieger von 2019 drängte Fnatic zurück, ließ keine Fehler zu und gewann die Teamfights, um das Match nach etwas mehr als 34 Minuten für sich zu entscheiden.

G2 bedankt sich für die Steilvorlage

Bezeichnend für die Konstanz von G2 war unter anderem Rasmus “Caps” Borregaard Winther. Der Bot-Laner von G2, der erst vor dem Spring Split 2020 mit Teamkollegen Luka “Perkz” Perković die Rollen tauschte, blieb in beiden Matches gegen Origen und Fnatic ungeschlagen.

G2-Boss Carlos “ocelote” Rodríguez Santiago ließ es sich nach dem glücklichen Sieg nicht nehmen, die satirische Ader seiner Organisation am geschlagenen Gegner auszulassen. Sein Sohn, der Baseball spiele, sei ein großer Fan von Fnatic. Dafür bedanke sich ocelote, weil Fnatic seinem Sohn beibringe, wie man „so gut wirft“. In dem Fall verdeutlicht der Spanier, dass Fnatic aus seiner Sicht den Sieg weggeworfen habe.

Bittere Niederlagenserie für Fnatic

Für Fnatic war die Pleite gegen den Erzrivalen bereits die fünfte in Serie. Der letzte Sieg gegen G2 Esports konnte am 21. Juni 2019 eingefahren werden. In der Hinrunde des Summer Splits gelang Rekkles und Co. der vorerst letzte Erfolg. Seitdem wurden mehrfach beste Chancen liegen gelassen, um weitere Siege einzufahren.

Fnatic fehlt in den entscheidenden Situationen die Ruhe und individuelle Klasse, um gegen G2 Esports den entscheidend Schlag zu setzen. In wichtigen Momenten wie Teamfights wird oftmals gezögert. Zudem passt die Teamchemie nach dem Abgang von Broxah zu Team Liquid noch nicht optimal. Gegen eingespielte Teams wie G2, die selbst im Rückstand ihre Siegchancen bewahren, ist somit ein Nachteil meistens vorprogrammiert.

Besonders zermürbend waren die Niederlagen in den Summer Playoffs 2019, als Fnatic in den Best-of-Five Matches mit 2:0 und 2:1 führte, beide Male aber dennoch mit 2:3 als Verlierer vom Server ging. Nun wurden auch beide Spiele des LEC Spring Splits 2020 in der Regular Season verloren.

In den Spring Playoffs ist ein erneutes Aufeinandertreffen der zwei Traditionsorganisationen, die die beiden ersten Plätze belegen, wahrscheinlich. Dort könnte sich Fnatic für die bitteren Niederlagen des Summer Splits 2019 revanchieren. Doch dafür bedarf es einiger Arbeit, um sich nicht von der frechen Spielart von G2 Esports einschüchtern zu lassen.

Coronavirus stoppt Finale in Budapest

Fraglich ist derzeit, wie die Finals des Spring Splits ausgetragen werden. Riot Games verkündete vergangene Woche, dass das Event in der ungarischen Hauptstadt Budapest aufgrund des Coronavirus verlegt werden muss.

Die LEC-Studios in Berlin sollen demnach komplett im Fokus des Spring Splits 2020 stehen. Ob vor einem Live-Publikum in der Bundeshauptstadt gespielt werden wird, entscheidet der Veranstalter erst in naher Zukunft.

Bildquelle: Riot Games
*Die hier aufgeführten Angebote sind mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Mit einem Kauf über einen dieser Links unterstützt ihr uns, da esports.com ohne Auswirkung auf die Höhe des Preises vom Anbieter eine kleine Provision erhält.