Bikini-Shows und tiefe Einblicke – Wie nackt darf Twitch sein?

Twitch ist die beliebteste Streamingplattform der Welt. Laut offiziellen Statistiken des Streamingriesen sind mittlerweile über sieben Millionen Creator auf der Plattform zu finden. Das bedeutet eine Menge Inhalte, die kostenlos zugänglich sind.

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So nackt ist Twitch

Twitch wurde 2011 als Streamingplattform für Gaming und Esport ins Leben gerufen. Das ist auch heute noch der Kerninhalt, allerdings taucht vor allem durch das Format “Just Chatting” immer öfter Content auf, der mit dem ursprünglichen Plan nichts mehr zu tun hat – und auch gar nicht so jugendfrei ist.

Eigentlich hat Twitch relativ strenge Richtlinien, wenn es um Nacktheit geht. So heißt es hier beispielsweise:

Streamer dürfen sich weder ganz noch teilweise nackt zeigen. […] Für alle Streamer gilt, dass der Bereich von der oberen Hüfte bis zum unteren Ende des Beckens und des Gesäßes bedeckt sein muss.

Die Bedeckung muss außerdem blickdicht sein. Frauen oder Personen, die sich als solche definieren bzw. präsentieren, müssen außerdem Brustwarzen und den Unterbrustbereich bedecken. Ein an die Regeln angepasstes Dekolleté geht aber.

So weit so gut, gäbe es da nicht diese Schlupflöcher.

 

Versteh einer die Regeln

Mit den sogenannten “Hot-Tub-Streams” setzt sich derzeit ein fragwürdiger Trend durch, mit dem hauptsächlich weibliche Streamer eine Lücke in den Regeln ausnutzen. Diese betrifft die Badekleidung:

Das Tragen von Badebekleidung ist erlaubt, solange sie die Genitalien vollständig bedeckt.

Auch hier gilt zwar blickdicht, Brustwarzen bedecken und kein Fokus auf das Gesäß – aber wer schon mal einen Bikini gesehen hat, weiß, dass hier mehr gezeigt als verhüllt wird.

Im Hinblick auf die Regeln wird es damit verwirrend, denn eigentlich ist ein Bikini nichts anderes als Unterwäsche, die man im Wasser nutzen kann. Heißt nur anders und Twitch hat damit kein Problem. Im Klartext: Sitze ich in Unterwäsche auf meinem Stuhl und streame, werde ich von Twitch höchstwahrscheinlich abgestraft. Sitze ich aber im Bikini im “Pool” und streame, ist das alles kein Problem.

Was macht das schlaue Streamerlein also? Planschbecken zulegen, Badeklamotten an und rein ins kühle Nass! So läuft das auf Twitch.

Die bekannte Streamerin Kaitlyn “Amouranth” Siragusa hat diesen Trend perfektioniert. Für sonderlich hochgeschlossenen Content ist die 27-Jährige zwar generell nicht bekannt, die Hot-Tub-Streams haben sie aber in die Top 3 der aktuellen Twitch-Stars gespült.

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Amouranth hat den Hot-Tub-Stream perfektioniert (Quelle: twitch.tv/amouranth)

Für viele weitere aufgehende Twitch-Sterne die Gelegenheit, dem Beispiel von Amouranth zu folgen. Der ein oder andere mag diesen Trend gut finden, auf der Plattform regt sich aber Widerstand.

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Mach was, Twitch!

Denn das Problem liegt nicht zwingend darin, dass sich die Streamer:innen fast komplett nackt zeigen. Auf Twitch gibt es einige tiefe Dekolletés zu bestaunen, das ist nichts neues. Die Plattform wird allerdings dafür genutzt, Werbung für die Webseite OnlyFans zu machen, auf denen die meisten Hot-Tub-Streamer:innen auch einen Kanal haben. Diese ist für erotischen und auch pornografischen Inhalt bekannt.

Und das geht den meisten dann doch eine Nummer zu weit.

Wir erinnern uns: Twitch hat Community-Richtlinien, die sexuelle Inhalte regeln sollen. Direkt im ersten Absatz dieser Vorgaben heißt es:

Wir schränken Inhalte ein, die Nacktheit oder sexuelle Handlungen umfassen, um unsere Community zu schützen.

Die Betonung liegt hier eindeutig auf dem Schutz der Community. Demnach sollte Twitch bei Werbung für eine erotische Webseite vielleicht hellhörig werden – zumal auch Minderjährige die Streams von Amouranth und Co. konsumieren können.

Wenn die Top-Streamerin dann auch noch für Subs ihren doch knapp bekleideten Hintern in die Kamera dreht, könnte das eventuell auch gegen die oben genannten Regeln verstoßen. Fokus auf das Gesäß und so – aber Twitch hält sich hier bisher eher bedeckt (kleiner Wortwitz).

Sogar die deutsche Twitch-Größe Marcel “MontanaBlack” Eris hat sich in die Debatte eingeschalten und fordert die Verantwortliche der Plattform auf, dagegen vorzugehen.

Nun muss man fairerweise erwähnen, dass MontanaBlack auch kein Kind von Traurigkeit ist. Vergangenes Jahr zog der 32-Jährige komplett blank und badete im hauseigenen Teich. Das war zwar auf Twitter, aber auch auf Twitch leistete sich Monte schon die ein oder andere Entgleisung und wurde des Öfteren von der Plattform gebannt.

Recht hat er trotzdem, denn der Trend auf Twitch geht zur nackter Haut. Und das kann nicht im Sinne des Erfinders sein.

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Bildquelle: twitch.tv/amouranth
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