Am Rande der Legalität – Hacking ist ein Spiel mit dem Feuer

Ein noch unbekannter Hacker erlaubte sich am Sonntag mit den Servern von Electronic Arts einen “Spaß”. Sämtliche Spieler des Battle Royale Apex Legends fanden einen mysteriösen Link im Hauptmenü des Spiels. Der verwies auf die Internetseite zur Kampagne #SaveTitanfall, die das Spiel unterstützen möchte. Was nach einem harmlosen Streich klingt, ist allerdings ein Vergehen, das ernsthafte Folgen mit sich bringen kann.

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Harmloser Streich oder Straftat?

Hacking-Angriffe wie gegen Apex Legends sind in der Welt der Videospiele nicht unbekannt. Die Gesetzeslage dazu ist nicht einheitlich und wird von Land zu Land unterschiedlich geregelt. In Deutschland wird Hacking als “Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs” im Paragraf 202 a und c des Strafgesetzbuchs behandelt. Das Stichwort hierbei ist das “Ausspähen von Daten”. Wer unbefugt sich oder einem anderen Zugang zu Daten, die nicht für ihn bestimmt sind, unter Überwindung der Zugangssicherung verschafft, wird bestraft. So können Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren erfolgen.

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In Deutschland gelten Hackerangriffe als Straftaten, die derzeit Antragsdelikte sind. Das heißt, ein Hackingangriff wird nur verfolgt, wenn das das Opfer den Angriff anzeigt. Zudem gilt der deutsche Paragraf nur für Attacken aus dem Inland. Für internationale Vergehen werden wiederum andere Gesetze geltend gemacht.

Auch in anderen Fällen wird gerichtlich gegen DDoS-Attacken und Hacking vorgegangen. So wurde im Jahr 2019 beispielweise der Hacker Daniel Kaye in Großbritannien zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er das Internet der Republik Liberia lahmgelegt hatte. Interessanterweise gestand er auch mehrere Angriffe auf die Deutsche Telekom im Jahre 2016, wovon knapp eine Millionen Kunden betroffen waren.

Das Ändern des Hauptmenüs in Apex Legends, um ein anderes Spiel des Entwicklers zu bewerben, mag zwar in der Theorie nicht erlaubt sein. Ob EA eine Strafanzeige gegen den Verursacher stellen wird, ist nicht bekannt.

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Bildquelle: Pixabay
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