Als Streamer zum Millionär – so viel verdienen shroud, Ninja und Tfue

Für Streamer gibt es mehrere Möglichkeiten, um sich mit ihrer Arbeit zu finanzieren. Sechs große Teilbereiche spülen für Streamer das Geld in die Kasse. Dazu gehören vor allem Abonnenten, Spenden, Werbung und Sponsoren. Zudem kann es entscheidend sein, auf welcher Plattform gestreamt wird. Einige Streamer profitieren deswegen auch von Exklusivverträgen mit festem Einkommen.

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Abonnements

Streaming-Plattformen bieten Partnerschaften mit Streamern an, wodurch Kooperationen in puncto Abonnements entstehen. Auf dem Primus Twitch und mittlerweile auch auf dem Konkurrenten Mixer kosten Abos, im englischen Raum bekannt als Subscriptions, mindestens 4,99 US-Dollar pro Monat. Wer es besonders gut mit seinem Streamer meint, kann ihn sogar bis zu 24,99 US-Dollar abonnieren.

Die Abonnenten kommen für das gezahlte Geld meistens in den Genuss von exklusiven Inhalten wie Emojis und zusätzlicher Interaktion mit dem Streamer. Einen Bruchteil des Abo-Geldes behält Twitch, bei mittelgroßen Streamern soll die Plattform 50 Prozent einziehen. Spitzenstreamer wie Fortnite-Profi Turner “Tfue” Tenney sollen nur knapp 30 Prozent abgeben müssen.

Doch wie viel springt am Ende des Monats bei den Abos heraus? Wir rechnen zwei Beispiele durch. Fortnite-Star Tyler „Ninja“ Blevins hatte einen persönlichen Boom im September und Oktober 2018 offiziell 121.000 Subs, eine Rekordzahl und somit eine Ausnahme – wenn auch eine eindrucksvolle. Nimmt man nur den geringsten Abo-Betrag von 4,99 US-Dollar, bleiben nach den Abzügen von Twitch Ninja 3,49 US-Dollar pro Abo und somit insgesamt eine enorme Summe von 422.290 US-Dollar innerhalb von 30 Tagen.

In der Regel generieren Topstreamer monatlich eine fünfstellige Abonnenten-Zahl. So war Deutschlands Spitzenstreamer Marcel „MontanaBlack“ Eris im September 2019 mit mehr als 35.000 Abos auf dem ersten Platz weltweit. Ein weiteres Beispiel: Jeremy Wang, besser bekannt als Disguised Toast, hatte in einem Erklärvideo im Oktober 2018 über seine Einnahmen gesprochen.

In seinem erläuterten Beispiel kam Disguised Toast, der vor allem für seine Spielstärke in Hearthstone und Teamfight Tactics bekannt ist, auf 4.000 Abos, sprich knapp 14.000 US-Dollar pro Monat. Allein von dieser Summe können Normalverdiener nur träumen. Doch selbst verhältnismäßig kleine Streamer mit 200 Abonnenten können sich monatlich mehre hundert Euro damit verdienen.

Besonders wichtig für zahlreiche Streamer, egal ob groß oder klein, ist das Angebot Twitch Prime. Kunden von Amazon Prime können einen einzelnen Streamer monatlich auf Twitch unterstützen, zahlen aber kein Geld für das Abo. Der Streamer hingegen bekommt trotzdem das Geld von Twitch ausgezahlt. Dementsprechend machen fast alle Twitch-Streamer Werbung für Amazon Prime, um auf die Abo-Vorteile hinzuweisen. Eine Win-Win-Situation für den Protagonisten und begeisterte Zuschauer.

Spenden

Die Einkommenszahl durch Spenden, auch bekannt als Donations, schwankt am meisten und gilt als unberechenbar. Allerdings können auch hierbei Summen in vier- bis fünfstelliger Höhe verdient werden. Der Top-Streamer Disguised sprach darüber, dass er an Spenden pro Monat knapp 2.500 US-Dollar eingenommen habe. Dieser Wert sei im Vergleich von beliebten Streamern sogar noch im unteren Bereich.

Für den guten Zweck

Vor allem zu Wohltätigkeitszwecken können Streaming-Persönlichkeiten einiges bewirken. Das beste Beispiel dafür lieferte in dieser Woche eine Aktion in Down Under. Aufgrund der Brände in Australien haben Streamer über 200.000 US-Dollar als Spenden eingesammelt.

Auch so können Spenden generiert werden. Diese gehen natürlich aber zum Wohl der Allgemeinheit über. Mit diesen herzlichen Aktionen können natürlich auch langfristig neue Fans gewonnen werden.

Werbung

Sowohl Twitch als auch Youtube vergeben Werbe-Einnahmen pro 1.000 Views auf Videos. Die Zahl ist allerdings unbekannt, besonders weil sie für jeden Content-Creator unterschiedlich sein kann. Bei jedem Video eines Twitch-Partners erscheint zu Beginn ein Werbe-Clip, wofür der Streamer einen Geldbetrag erhält.

Während der Streams können die Twitch-Partner zusätzlich entscheiden, ob sie weitere Werbung schalten wollen. Beliebte Streamer mit tausenden Zuschauern erhalten dadurch vierstellige Beträge pro Monat. Zusätzliche Videos auf Youtube stellen für Non-Exclusive-Streamer eine weitere Einnahmequelle dar.

Sponsoren

Sponsoring ist ein sehr komplexes Thema mit unendlich vielen Möglichkeiten. Hierbei geht es meistens über gesponserte Streams und Videos mit bestimmten Spielen, oft auch für Release-Promo genutzt, bis zu gebuchten Live-Auftritten bei Events. Hierbei kommt schnell eine vierstellige Summe zusammen, sobald der Streamer über genügend Reichweite verfügt.

Ein gutes Beispiel zum Wert eines gesponserten Streams lieferte vergangenes Jahr Ninja. Zum Release des Battle Royale Apex Legends soll der Star eine Million US-Dollar kassiert haben.

Kooperation mit Organisationen und Netzwerken

Einige Alleinunterhalter sowie Spitzenspieler, die auch mit erfolgreichen Turnieren Geld verdienen, stehen bei Esport-Organisationen unter Vertrag, um neben den Streaming-Einnahmen mehr Sicherheit zu haben und Reichweite aufzubauen.

Star-Streamer Tfue profitierte vor allem mit seinem Engagement beim FaZe Clan. Dank der Bewerbung seines Kanals und des Netzwerks explodierten die Abonnentenzahlen im Social Media des Fortnite-Profis. Allein auf Youtube stieg die Abonnentenzahl von Tfue innerhalb eines Jahres von 150.000 auf 10 Millionen an.

Weil Tfue immer präsenter und erfolgreicher wurde, wollte er auch sein Einkommen steigern. Allerdings sah der US-Amerikaner weitere Einnahmen aufgrund des Vertrages mit FaZe Clan für limitiert und verklagte im Mai 2019 seine Organisation. Nach dem Vorfall trennten sich die Wege. Tfue gehört derzeit zu den absoluten Topstreamern auf Twitch.

Exklusivverträge

2019 stellte den Beginn der Exklusivverträge für Streamer dar. Ninja hat mit seinem Wechsel von Twitch zu Mixer einen festen Vertrag in Millionen-Höhe unterschrieben. Vor allem der Druck, täglich acht und mehr Stunden auf Twitch zu streamen, wurde dem Fortnite-Star genommen. Denn mit einer mehrtägigen Abwesenheit könnten Verluste von Abonnenten und somit weniger Einnahmen drohen.

Auch der ehemalige CS:GO-Profi Michael „shroud“ Grzesiek, der besonders mit PUBG eine enorme Gefolgschaft aufbauen konnte, verließ Twitch in Richtung Mixer mit einem Millionen-Deal. Neben der Streaming-Plattform von Microsoft haben auch Youtube und Facebook Gaming bekannte Gesichter mit Exklusivverträgen für sich gewonnen.

 

Bildquelle: Shroud, Tfue/Twitter

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