Zocken dank Hirnimplantat – Erster-Mensch mit Neuralink-Implantat kann Schach und Civilization VI spielen

Die Neuigkeit, die von Elon Musk und seiner Firma Neuralink am 20. März um die Welt gingen, klangen wie aus einem Zukunftsroman. Während eines Livestreams auf X hatte das aus Kalifornien stammende Unternehmen gezeigt, was die meisten Menschen bislang nur aus Sci-Fi-Filmen kannten.

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Schach dank Implantat

Seit einem Tauchunfall leidet der 29-jährige Nolan Arbaugh an Tetraplegie und kann weder Arme noch Beine bewegen. Sein gesamter Körper abwärts der Schultern ist dauerhaft gelähmt und schränkt sein Leben massiv ein.

Nun ist der kalifornischen Firma Neuralink ein großer Schritt gelungen, der Nolan und vielen anderen von Lähmung betroffenen Menschen große Hoffnung macht. Dank eines Hirnimplantats, welches ihm im Januar eingesetzt wurde, konnte er erstmals wieder Schach und sogar Civilization VI spielen. Die Spiele gesteuert hat Nolan dabei mit nichts weiter als seinen Gedanken.

Das Implantat erfasst Hirnsignale, wandelt diese in ein Bluetooth basiertes Kommando um und sendet dieses an den Computer, der die Maus bewegt.

Der Eingriff, um das Implantat einzusetzen, lief dabei überraschend leicht und schnell ab. Nach nur einem Tag im Krankenhaus konnte Arbaugh wieder nach Hause. Beeinträchtigungen in seinen kognitiven Fähigkeiten konnten nicht festgestellt werden.

Das Video auf X wurde bisher bereits beinahe 100 Millionen Mal angezeigt und versetzt die Welt in Staunen. Neben der Demonstration des Implantats während einer Runde Schach meldet sich auch Arbaugh zu Wort:

Ich liebe Schach und dies ist eines der Dinge, die ich dank euch wieder tun kann, etwas, was ich die letzten Jahre nicht konnte. Es ist nicht perfekt, wir haben noch einige Probleme. Ich will nicht, dass die Leute denken, dies ist das Ende der Reise, es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber es hat bereits jetzt mein Leben verändert.

Es sind gute Neuigkeiten für Betroffene und nicht zuletzt für Neuralink selbst, die im Februar 2024 mit eher negativen Schlagzeilen für Aufsehen sorgten, als bekannt wurde, dass während eines Versuchs mit ihren Hirnimplantaten mehrere Labor-Affen gestorben waren.

Neben Schach soll es dem 29-Jährigen auch möglich gewesen sein, acht Stunden am Stück Civilization VI zu spielen. Civ-Veteranen wissen, dass dies die Mindestlänge für eine “schnelle Runde” Civilization ist.

“Kein Durchbruch”

Wie Arbaugh selbst bereits sagte, ist dies nur der Anfang der Reise und es liegt noch viel Arbeit vor den Forschern.

Die gesamte Entwicklung der Hirnimplantate befände sich noch in einem extrem frühen Stadium und die gezeigten Erfolge seien kein Durchbruch, sagte der ehemalige Direktor für Neurotechnologie am US-amerikanischen National Institute of Health, Kip Ludwig.

Das Unternehmen von Elon Musk ist nicht das einzige, das an BCIs (Brain-Computer-Interfaces) arbeitet. So gelang es Forschern bereits 2004 bei einem ähnlichen Versuch Mauszeiger mittels Gedankensteuerung zu bedienen.

Implantate in Hirn, Augen und Rückenmark könnten dank der schnellen Fortschritte von Neuralink in naher Zukunft Standard werden.

Wie Neuralink mitteilte, sind die nächsten Schritte neben der Verbesserung des BCI, Implantate für Augen und Rückenmark zu entwickeln, die das Sehvermögen beziehungsweise die Mobilität von Patienten verbessern sollen.

Die neuartige Kommunikation zwischen Patient und Computer ist allerdings ein Schritt in die richtige Richtung und eröffnet sowohl Forschern als auch Betroffenen vollkommen neue Möglichkeiten.


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Bildquelle: 2K Games, Neuralink-Montage

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