WoW Classic – Ist das noch World First oder kann das weg?

Seit knapp 12 Stunden sind die Classic Server nun live. Wie habt ihr eure ersten Stunden im neuen alten Azeroth verbracht? Wir hoffen mal nicht nur in der Warteschlange. Die Top-Spieler von Method sind trotz überlaufener Server und technischer Probleme schon auf der Überholspur.

Die Meilensteine aus Classic

Für Method sind vor allem drei Ziele fest im Blick: Erster Charakter auf Stufe 60, Erster Sieg gegen Onyxia sowie Erster Sieg gegen Ragnaros im Geschmolzenen Kern. Was sind eigentlich die damaligen Bestmarken gewesen? Die Ehre des ersten Level 60-Charakters kann der Troll Schurke Xenif vom US-Server Stormreaver für sich beanspruchen. Trotz der damaligen Launch-Probleme mit abstürzenden Servern und Warteschlangen über mehreren Stunden gelang es ihm in knapp 10 Tagen die Maximalstufe zu erreichen.

Für die Raidbosse müssen wir uns andere Größenkategorien betrachten. So benötigte die Gilde Ruined 69 Tage, um Onyxia zu bezwingen. Für den Feuerlord Ragnaros benötigte Ascent gar 154 Tage bis der Endboss geschlagen wurde.

Schwer vorstellbare Zahlen im Vergleich zu den zwölf Tagen in denen Method Königin Azshara niederringen konnte. Was man in der Retrospektive jedoch häufig vergisst ist, dass diese langen Zeiten nicht unbedingt der Schwierigkeit der Raids geschuldet sind. Aus heutiger Sicht sind die damaligen Mechaniken geradezu lächerlich einfach. Viele der Probleme beliefen sich eher darin 40 Leute zu finden, die raiden wollten (und konnten) oder im Falle von Ragnaros auch die nötige Feuerresistenz-Ausrüstung hatten. Der lange Grind war also mitverantwortlich für die lange Lebensdauer der Raids.

Kann ein Relaunch ein „legitimes“ Rennen sein?

Nachdem Method auch für WoW Classic ein World First Rennen ausrief, waren die Reaktionen gemischt. Zwar freuten sich viele wieder auf den hochklassigen Method-Stream, der alles live mit Kommentatoren überträgt. Andere merkten jedoch an, dass die „legitimen“ World Firsts doch schon vergeben worden waren. Die ganze Idee des kompetitiven Rennens um die ersten Siege gegen die Bosse entspräche auch nicht der Idee von WoW Classic. Im Zentrum solle schließlich das Wiederaufleben der alten Community sein.

Seit dem Original-Launch von WoW Classic haben sich das Spiel und auch die Spieler ohne Frage massiv geändert. Alleine schon die Anzahl von Informationen, die vorliegen macht einen Vergleich fast sinnlos. Niemand wusste zum originellen Release wie man am schnellsten levelt oder gar wie der berühmt-berüchtigte Deep Breath von Onyxia funktioniert hat. Von den verbesserten Leistungen der Spieler haben wir hier noch gar nicht gesprochen und es ist schon klar, dass das „neue“ WoW Classic ein Rennen unter völlig anderen Bedingungen ist.

WoW Classic ≠ WoW Classic

Unter den eben genannten Gesichtspunkten ist die Wahrscheinlichkeit, dass Method die zuvor aufgestellten Rekorde einstellt, außerordentlich hoch. Müssen wir also die alte World First-Liste streichen? Meiner Meinung nach nicht. Classic ≠ Classic. Zwar sind viele der alten Inhalte wieder im Urzustand, aber die Änderungen außerhalb des Spiels sind so groß, dass ein Vergleich nur hinken kann.

Method soll sich über seine neuen Bestmarken freuen dürfen, aber die alten Rekorde sollten wir trotzdem als erste „World Firsts“ in Erinnerung halten. Was ist eure Meinung dazu? Sagt es uns über die sozialen Medien!

Bildquelle: Blizzard