PC-Firma Artesian Builds endgültig bankrott – Hardware Auktion soll Schulden decken

Wie eine einzige Aussage auf Twitch eine komplette Firma in den Ruin treiben kann, hat kürzlich ein CEO in den USA demonstriert. Die verrückte Story erfahrt ihr hier.

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Update vom 22. Juni

Es gibt Neuigkeiten bei Artesian Builds und CEO Noah Katz. Offenbar hat der Shitstorm gegen das Unternehmen Wirkung gezeigt. Wie der umstrittene Firmenchef am 18. Juni über den offiziellen Twitteraccount des Unternehmens nämlich mitteilte, ist Artesian Builds bankrott und wird sein restliches Inventar ab dem 21. Juni versteigern, um die verbleibenden Schulden der Firma zu decken. Bei der Auktion werden neben kompletten Gaming-Systemen auch Hunderte einzelne PC-Bauteile versteigert. Grafikkarten, Kühler, Gehäuse und teilweise halb fertige Computer kommen unter den Hammer.

Alles, was zu Geld gemacht werden kann, soll dazu genutzt werden, den Schuldenberg des Unternehmens zu verringern, um die Gläubiger zu bezahlen. Selbst der Firmenname “Artesian Builds”, die Markenrechte und die Webseite werden an den meist bietenden verkauft. Besonders pikant: Auch die Computer, die eigentlich für Gewinnspiele vorgesehen waren und verlost werden sollten, werden versteigert. Die Losaktion hatte den ursprünglichen Skandal im März mit ausgelöst und die Firma in den Ruin gestürzt.

 

Originalmeldung vom 15. März

Giveaway mit Haken

Eigentlich war die Idee von Noah Katz, dem CEO von ArtesianBuilds, ein Giveaway auf Twitch zu verlosen, nichts besonders Skandalöses oder Ungewöhnliches. Die Firma hat sich auf den Bau von Gaming-PCs spezialisiert und so lag es auch nahe, einen davon in einem Gewinnspiel auf ihrem Twitch-Kanal zu verlosen.

Wie bei solchen Events üblich, sollte der Computer mittels Zufallsgenerator unter den Zuschauern verlost werden. Einzige Voraussetzung, um an dem Gewinnspiel teilnehmen zu dürfen, war ein ArtesianBuilds-Panel auf dem eigenen Twitch-Kanal.

Die Twitch-Streamerin Kiapiaa erfüllte diese Bedingung und gewann die Auslosung. Die Freude darüber währte aber nur kurz. Sofort nachdem sie als Siegerin gezogen wurde, verkündete Katz, dass sie den Computer nicht bekommen könne, da sie zu wenig Mehrwert für seine Firma darstelle. Auch wenn sie bereits seit drei Monaten als Markenbotschafterin für seine Firma werbe, habe sie nicht einen einzigen Klick generiert. Außerdem habe sie mit 5.000 Followern, verteilt auf mehrere Social-Media-Kanäle, zu wenig Reichweite.

Jede Menge Gegenwind

Auf Twitter meldete sich die geprellte Twitch-Streamerin empört zu Wort. Durch die Aussagen von Katz fühle sie sich klein gemacht und ArtesianBuilds interessiere sich nicht für die kleinen Streamer, mit denen sie eine Partnerschaft hätten. Der Vorfall machte schnell die Runde und auch größere Partner des Unternehmens wie Call of Duty-Streamer Nickmercs meldeten sich zu Wort. In seinem Stream nahm er Abstand von der Firma und sagte, er wolle nichts mehr mit ihr zu tun haben. Auch der australische Streamer Pestily zog seine Partnerschaft nach den Vorkommnissen zurück.

Kiapiaa konnte sich nach dem Skandal über 11.000 neue Follower freuen, während ArtesianBuilds 5.000 verlor. Der CEO entschuldigte sich auf Twitter und in Videoform bei Kiapiaa, hat beide Posts mittlerweile aber wieder gelöscht.

Ist die Firma Insolvent?

Das Ende der Geschichte war damit aber noch nicht erreicht. Durch den von Noah Katz losgetretenen Shitstorm kam die Firma nämlich in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Nachdem auch Größen wie Linus Tech Tips und Gamers Nexus von dem Ganzen erfuhren und auf YouTube darüber diskutierten, kam es zu massiven Problemen bei ArtesianBuilds. Die Firma soll mittlerweile insolvent sein und 40 bis 50 Menschen sollen dadurch ihre Arbeit verloren haben.

Der Ruf der Firma war allerdings bereits vor dem Vorfall alles andere als gut. Ehemalige Mitarbeiter plauderten nun Firmeninterna aus, die kein gutes Bild zeichnen. Schon vor Monaten sollen hochrangige Mitarbeiter aufgrund des Geschäftsgebarens von CEO Noah Katz gekündigt haben. Auch bei Zulieferern hatte das Unternehmen keinen guten Stand, Lieferungen mussten stets in Bar bezahlt werden.


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Bildquelle: ArtesianBuilds, Kiapiaa-Montage
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