Wegen Pay-to-Win: FIFA 20 steht in der Kritik

Das neue FIFA 20 erscheint offiziell für jedermann zwar erst am 27. September, dennoch wird der kompetitive Modus bereits jetzt scharf kritisiert. Auch professionelle Spieler sprechen sich gegen das System aus und warnen davor, in zu FIFA-Points zu investieren.

FIFA gilt jedes Jahr als eines der am meisten erwarteten Spiele in der Gaming-Community. Doch neben der Vorfreude auf die Fußballsimulation gibt es auch immer kritische Stimmen, die Publisher EA Sports Geldmacherei vorwerfen. In diesem Jahr häufen sich jedoch die Vorwürfe – und werden auch von professionellen FIFA-Spielern aufgegriffen.

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Die FUT-Problematik

FIFA 20 wird kompetitiv vor allem im FIFA-Ultimate-Team-Modus gespielt. Wer mithalten möchte, muss sich ein Team aus Starspielern zusammenstellen. Diese bekommen FIFA-Spieler, indem sie Packs öffnen, in denen zufällige Spielerkarten zu finden sind. Hat man die Karte eines Spielers, schaltet man diesen auch für das Ultimate Team frei.

Um diese Packs zu erstehen, sind Coins oder FIFA-Points nötig. Erstere kann man sich erspielen, Letztere lassen sich nur mit Echtgeld freischalten lassen. Dies stößt vielen Spielern sauer auf. Denn entweder muss man sich seine Topspieler mühsam freispielen oder investiert hunderte Euros nach dem Kauf von FIFA 20 in das Spiel. Die begehrtesten Spieler können zudem auf einem Transfer-Markt erworben werden und kosten Unmengen an der Ingame-Währung.

FIFA-Profis warnen vor übertriebenen Investitionen

Viele FIFA-Profis haben vor dem Release des Spiels Warnungen ausgesprochen, zu viel Geld nach dem Kauf in das Spiel zu stecken. Tim “Tim Latka” Schwartmann, seines Zeichens FIFA-Athlet beim Schalke 04, mahnte in einem Tweet:

Latka begreift eSportler als Menschen mit einer Gewissen Vorbildfunktion. Ähnlich wie Streamer oder YouTuber, die ebenfalls viel Geld für Packs ausgeben, sind sie jedoch beruflich dazu gezwungen, sich dem System zu beugen, wenn sie oben mitspielen wollen. Wer nicht über die besten Fußballer verfügt, hat gegenüber den anderen einen kompetitiven Nachteil.

EA wehrt sich gegen Pay-to-Win-Vorwürfe

EA ist derweil anderer Ansicht. Bei FIFA handle es sich nicht um einen Pay-to-Win-Titel. In einem Interview mit GamesWirtschaft dementierte PR Director Martin Lober die Vorwürfe: “Bei ‘FIFA’ geht es um Geschicklichkeit, Können und Erfahrung. Gewinner sind die besten und erfahrensten Spieler.”

FIFA unterscheide sich von Pay-to-Win-Spielen in dem Punkt, als dass es verschiedene Spielmodi gebe, die gar nicht von den Packs beeinflusst werden. Professionelle Spieler sehen dies jedoch anders – immerhin ist FUT das Nonplusultra in der eSport-Szene.

VfL Wolfsburg-Pro Benedikt “Salz0r” Saltzer ist davon überzeugt, dass FIFA 20 ein Pay-to-Win Titel ist. “Pay-to-Win ist real, ist sowas von real in diesem Jahr.”

FIFA 20 Pay-to-Win – aber nur auf Profi-Niveau?

Der Podcast “Auf 1 Wort” von Staiy hat die Thematik ebenfalls aufgegriffen und mit dem FIFA-Experten TimKalation gesprochen. Dieser erklärt, dass ein absolutes Highend-Team zwar einen Vorteil bringt, jedoch immer noch Skill die größere Rolle spielt.

Denn trotz Topmannschaft können Spieler mit geringerem Können nicht gegen Profis gewinnen. Daher sei es im Endeffekt vor allem für letztere wichtig, ein starkes FUT-Team aufzubauen. Sein Kritikpunkt liegt jedoch darin – ähnlich wie bei Latka –, dass eSport-Profis sowie Streamer und YouTuber eine Vorbildfunktion haben.

Was haltet ihr von den Pay-to-Win-Mechaniken in FIFA? 

Bildquelle: EA
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