Warzone angespielt: Ist der neue CoD-Modus ready für Esports?

Über eine halbe Million Zuschauer auf Twitch und Youtube: Der Release des neuen Call of Duty Battle Royale schafft Eindruck. Hat es das Potenzial, Fortnite abzulösen?

Mit riesigem Hype startete gestern ab 16 Uhr der Download für Call of Duty Warzone für alle Modern Warfare-Besitzer. Natürlich haben auch alle großen Streamer wie Montanablack, DrDisrespect und Shroud den neuen Modus angespielt.

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Der Launch lief, bis auf ein paar Problemen bei der Lobbysuche, sehr glatt für so einen großen Release. Die Server blieben trotz des riesigen Ansturms stabil. Gamebreaking Bugs waren keine zu spüren. So weit, so löblich – Infinity Ward scheint aus Fehlern anderer Entwickler gelernt zu haben.

Was bietet Warzone?

Es gibt vieles, was lange bei anderen Battle Royales (BR) wie Fortnite oder PUBG gestört hatte. Warzone macht einiges davon besser, wie sich bereits beim ersten Anspielen zeigte. Ein riesiger Faktor bei den bisherigen BRs ist das Suchglück am Anfang jeder Runde. Wer direkt eine ordentliche Waffe findet, kann meist schon einen Teil der frisch gelandeten Mitspieler ausschalten, ohne dass diese sich wehren können.

Das läuft bei Warzone anders: Jeder Spieler landet mit Pistole und Schild ausgerüstet und kann direkt kämpfen. Selbst wenn ein anfänglicher Fight misslingt, kann das eigene Leben durch die neue Gulag-Mechanik (siehe unten) wiederhergestellt werden. Lasst bei einem Fehlstart also noch nicht die Köpfe hängen.

 

Doch auch Warzone bietet zum Anfang des Matches Mechaniken, über die zumindet diskutiert werden sollte: Wer seinen Fallschirm früher kappt, kann mit der Startpistole auf andere Spieler, die gerade im Landeanflug sind, schießen. Dies könnte als unfairer Vorteil angesehen werden, aber auch als Kniff, der gutes Aim und Skill erfordert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Community entscheidet.

 

Der Tod ist nicht das Ende

Warzone hat im Vergleich zu anderen Battle Royales eine eher schnelle Time to Kill und eher einfaches Waffenhandling. Da man bei 150 Spielern auf der Karte so relativ schnell sterben kann, gibt es im aktuellen 3v3-Modus mehrere Möglichkeiten, dem Tod von der Schippe zu springen.

Natürlich kann man kampfunfähige Teammates, die noch nicht vollständig erledigt wurden, wieder zurück ins Spiel holen. Das dauert etwa fünf Sekunden, in der beide Spieler wehrlos sind. Allerdings kann man sich an den sogenannten Kaufstationen für 4500$ ein Selbstheilungskit kaufen. Damit braucht man zum Wiederaufstehen keinen Teamkollegen, der einem hilft. Das Item ist pro Tod nur einmal einsetzbar.

Doch auch wenn man komplett aus dem Spiel genommen wird, gibt es zwei Möglichkeiten, wieder einzusteigen. Beim ersten Mal wird man in den sogenannten Gulag gebracht. Das ist eine Zone auf der Karte, wo tote Spieler 1v1-Matches austragen. Der Gewinner darf dem Match wieder beitreten.

Solltet ihr den Kampf im Gulag verlieren oder mehr als einmal in der Runde sterben, muss euch das eigene Team an einer Kaufstation wiederbeleben. Das kostet ebenfalls 4500$ und ist pro Station nur einmal möglich.

Fortbewegung und Loot

Mit den aus Groundwar bekannten Fahrzeugen wie ATV, SUV und dem Truck kann das eigene Team schneller vor dem sehr starken Gas fliehen, als zu Fuß. Das birgt allerdings auch Risiken: Die Fahrzeuge machen ordentlich krach, auf der Minimap werden gegnerische Fahrzeuge rot markiert. Man wird also schnell zur Zielscheibe.

Auch der Helikopter ist an einigen Spots in Warzone zu finden. Dieser erlaubt Spielern, schnell die komplette Map zu überqueren und auf Dächern zu landen. Allerdings ist man gleichzeitig von überall zu sehen und die häufig findbaren Raketenwerfer machen den Piloten das Leben schwer, wodurch auch dieses Vehikel Risiken mit sich bringt.

Das führt uns direkt zum Lootsystem. Im Gegensatz zu Black Ops 4-BR Blackout gibt es keine einzelnen Aufsätze zu finden und Rucksäcke zu plündern. Somit funktioniert das Looten deutlich schneller und “Platzprobleme” spielen eigentlich keine Rolle: Zwei Waffenslots, jeweils eine taktische und eine tödliche Granate, bis zu fünf Rüstungsplatten, eine Feldaufrüstung und mit etwas Glück oder Geld eine Killstreak. Mehr kann man nicht transportieren.

Interessant ist auch das Waffensystem: Loot mit höheren Leveln macht nicht etwa mehr Schaden, wie beispielsweise in Fortnite. Je höher das Level einer Waffe, desto mehr Aufsätze bietet diese. Somit sind Waffen selten zu stark und Kämpfe in der Regel fair und weniger vom Fundglück abhängig.

Erstes Fazit

Warzone macht einen guten Eindruck, das sieht die Community zum Großteil gleich. Alle Mechaniken wirken ausgereift und bieten für ein Battle Royale sehr wenig Anlass, sich über RNG aufzuregen. Das ist definitv ein großes Plus, wenn man über Esports nachdenkt. Ob sich der Modus gegenüber dem klassischen CoD-Esports oder dem Battle Royale-Primus Fortnite durchsetzen kann, bleibt allerdings abzuwarten. Dafür muss das Spiel auch auf lange Zeit hin motivieren. Doch der erste Eindruck macht auf jeden Fall Hoffnung.

Habt ihr Warzone schon angespielt und denkt ihr, das Game könnte im Esports groß werden? Teilt es uns gerne mit auf Twitter und Facebook!

Bildrechte: Activision Blizzard
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