Warum StarCraft II für Teams noch relevant ist

In StarCraft II ist jeder auf sich allein gestellt. Dennoch ist es für jeden Spieler wichtig, bei einer Organisation unter Vertrag zu stehen. Doch was bringen sie Spielern und was haben die Teams davon?

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Vom eSports-Primus zum Nischenphänomen

Von 2010 bis etwa 2012 begründete StarCraft II ein neues eSports-Zeitalter. Als einer der beliebtesten Titel verhalf das Echtzeitrategie dem eSport zum großen Durchbruch im Westen. Seither hat sich allerdings einiges getan und das Interesse an StarCraft II ist langsam abgeebt.

Seit 2016 verzeichnet das Spiel zwar einen starken Zuschaueranstieg, was unter anderem daran liegt, dass der Titel nun kostenlos verfügbar ist. Dennoch befindet sich das RTS von Blizzard Entertainment eher in der zweiten Reihe des eSports: Es ist zu schnell, Einsteiger finden schlecht ins Spiel und vor allem bietet es kein Teamerlebnis wie andere erfolgreiche kompetitive Titel.

StarCraft kann, was große Titel nicht können

Und trotz all dem investieren professionelle Organisationen noch immer in StarCraft II-Profis. So existieren namhafte Akteure wie Team Liquid bis heute. Erst kürzlich kam mit Mkers eine neue Organisation hinzu. Doch warum interessieren sich Unternehmen noch für die vergleichsweise kleine Szene?

Julian “Lambo” Brosig, Zerg-Spieler bei QLASH, erklärte uns im Gespräch, dass StarCraft-Spieler einen Vorteil mitbringen, den Pros in größeren Titeln nicht haben: Sie sind günstiger. Reisekosten spielen hier eine große Rolle, da statt eines ganzen Teams nur ein oder zwei Spieler versorgt werden müssen.

“StarCraft ist, mehr noch als MOBAs, schön anzusehen, auch wenn man ganz versteht, was passiert. Zudem ist es kein Shooter, was für Sponsoren natürlich attraktiver ist”, stellt Lambo fest. Teams und ihre Sponsoren kriegen also mehr für weniger Geld und das bei einer wachsenden Zuschauerzahl. 

Die Bindung an die Fans wird dadurch verstärkt: Trotz ihrer überschaubaren Größe ist die StarCraft-Szene immer noch sehr leidenschaftlich, wenn es um ihren eSport geht. Die Community sei sehr dankbar für jedes Team, das in StarCraft investiert, so der 23-jährige Pro. Die Interaktionsrate ist entsprechend groß, was wiederum wichtig für Sponsoren ist.

Profispieler selber haben natürlich den Vorteil, dass ihre Reisen zu Turnieren von ihren Teams bezahlt und organisiert werden. Dadurch ist auf ihnen auch weniger Druck, unbedingt bei einem Turnier gewinnen zu müssen, um die Kosten abzudecken.

Hohe Spielerfluktuation

Pro-Spieler, die über Jahre bei einem einzigen Team bleiben, sind im eSport eine Seltenheit. In StarCraft II ist das allerdings anders: Das Lineup von Team Liquid ist das Beispiel von erfolgreichem Langzeitengagement. So steht Dario “TLO” Wünsch schon seit über neun Jahren bei der Organisation unter Vertrag.

Viele andere Spieler wechseln die Teams häufiger. Ob dies die Spieler vor Schwierigkeiten stelle? Lambo zeigt sich zuversichtlich, dass sich Qualität immer durchsetzt: “Jeder halbwegs gute Spieler hat immer noch ein Team und wenn du gut bist, kriegst du auch immer viele Angebote, wenn du gerade mal keines hast.” StarCraft 2 ist anscheinend lange noch nicht am Ende, was Fans dieses eSports sehr freuen dürfte.

Bildquelle: Blizzard Entertainment

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