Warum Esports besonders stark unter Corona leidet

ESL Pro League nur noch online, Dota-2-Major auf unbestimmte Zeit verschoben, E3 abgesagt. COVID-19 bremst Esports komplett aus, auch deutsche Teams sind betroffen.

Während bei anderen Sportarten zu Zeiten des Coronavirus Spiele verlegt werden oder in leeren Stadien ablaufen, kommt die Welt des Esports komplett zum Erliegen. Auch deutsche Teams wie das CS:GO-Squad von BIG leiden unter den Reisesperren.

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Trumps Einreisestopp nach Amerika ist nach ersten Quarantänen und Grenzkontrollen der nächste logische Schritt, um die Pandemie einzudämmen. Aber für den Esport sind die Einschränkungen besonders schwer. So auch für die ESL Pro League Finals, die ursprünglich in Denver ausgetragen werden sollten. Allerdings kommen europäische Teams nicht mehr nach Amerika, weswegen die Finals nun in ein kleines Studio ohne Zuschauer in Europa verlegt werden.

Warum leidet gerade Esports?

Das Problem lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Internationalität. Während der letzten Jahre hat Esports unter anderem dadurch Imagepunkte gesammelt, dass Spieler aus aller Welt zusammenkommen und eine gemeinsame Sache feiern. Sprachbarrieren spielen keine Rolle, Teams mit internationalen Lineups spielen sich an die Spitze.

Doch genau für eine so junge und finanziell volatile Szene ist genau diese Internationalität ein großes Problem. Offline-Turniere wie die ESL Pro League, die am 16. März startet, müssen online ausgetragen werden. Keine Zuschauer, kein Event, kein Infektionsrisiko – aber eben auch keine unglaublichen Geschichten, die in den großen Arenen geschrieben werden. Und eben diese Geschichten bringen neue Interessenten in die Szene.

Auch Teams mit internationalen Lineups bekommen große Schwierigkeiten, alle Spieler vor Ort spielen zu lassen. Anders als beim Fußball kommen nicht immer alle Spieler aus der selben Stadt oder dem selben Land. Somit müssen Teams mit Stand-Ins spielen und schneiden eventuell schlechter ab oder dürfen gar nicht erst antreten. So geschehen bei der IEM Katowice, wo das chinesische Team Vici Gaming aufgrund des Coronavirus nicht nach Polen einreisen durfte. Tyloo ersetzte das Team.

Es gibt trotzdem Lichtblicke

Doch die Esportler kämpfen. Jede Krise stärkt auch den Zusammenhalt, das beweisen Teams wie Godsent. Diese haben andere Teams, die für das Turnier bereits nach Europa gereist sind, in ihr Gaminghaus eingeladen, um die Onlinematches von dort aus spielen zu können.

Wie die Szene diese Herausforderung übersteht, zeigt die Zeit. Bisher reichen Alternativlösungen, doch auf Dauer werden vor allem die großen Turniere ausbleiben. Das schadet den Organisatoren immens.

Wurden Turniere abgesagt, die ihr gerne besucht hättet? Lasst ihr euch auch von den Onlinematches hypen? Schreibt es uns auf Social Media!

Bildrechte: ESL / Helena Kristiansson
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