Vision Esport Deutschland 2030 – Jetzt ist die Politik gefragt!

Der Esport und Deutschland ist eine bislang nicht ganz unkomplizierte Beziehung. Zwar ist die Branche mittlerweile relativ gut etabliert, aber der Durchbruch zum Mainstream ist hierzulande noch in weiter Ferne. Ganz zu schweigen von Vergleichen mit Esport-Hochburgen wie etwa Korea.

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Ein neues Visionspapier von Szeneexperten will dies nun ändern.

Gemeinsam den Esport voranbringen

Oberstes Ziel für die Verfasser des Visionspapiers ist es, den Esport in Deutschland fester zu verwurzeln. So würdigen sie die bereits bestehenden und auch international sehr erfolgreichen deutschen Organisationen in der Branche, stellen aber auch fest, dass mit mehr Einsatz von allen Seiten bedeutend mehr für Deutschland im Esport zu holen sei.

Dazu sollen vier Absichten und Forderungen umgesetzt werden:

  • Mehr Innovation für das Esport-Angebot in Deutschland
  • Nachhaltiges Wachstum im Amateurbereich
  • Förderung des Esport-Standortes Deutschland
  • Ausbau und Professionalisierung der Verbandsstrukturen

Damit diese gelingen, müssen alle, ob Verbände, Organisationen, Vereine, Spieler oder Politiker, an einem Strang ziehen. Schließlich fallen diese vier Punkte in verschiedene Verantwortlichkeitsbereiche.





Die Politik muss liefern

Um Deutschland zu einem Vorreiter innerhalb der Esport-Industrie zu machen, bedarf es weitreichender Zusammenarbeit – vor allem auch mit der Politik. So lobten die Verfasser die vereinfachten Visa-Bestimmungen für einreisende Esport-Profis, aber zeigten auch zahlreiche Themengebiete auf, bei denen es noch nicht so gut läuft.

Eine der zentralen Forderungen des Papiers ist, dass die Politik ihren vielen Absichtserklärungen der vergangenen Jahre endlich Taten folgen lässt und den Esport als gemeinnützig für Vereine anerkennt. Erst dann lässt sich nachhaltige Nachwuchsarbeit in der vielseitigen Vereinslandschaft in Deutschland aufbauen.

In Bezug auf gesamtgesellschaftliche Akzeptanz fordern die Verfasser auch verstärkte Zusammenarbeit zwischen Branche und öffentlichen Einrichtungen (vor allem auch Schulen und anderen Bildungseinrichtungen), damit der gesellschaftliche Nutzen des Esports besser vermittelt werden kann.

Aber auch im Wettlauf um die Austragung internationaler Turniere mahnt das Papier an, dass Branche und regionale Stakeholder besser zusammenarbeiten müssen, um die großen Events langfristig nach Deutschland zu locken und danach auch zu halten.

Der ESBD muss stärker werden

Ein weiterer Fokus des Papiers ist die Rolle des eSport-Bund Deutschlands (ESBD). So wird festgehalten, dass die Grundidee eines Verbandes für den Esport in Deutschland richtig sei, der ESBD seinen eigenen Ansprüchen aber in den letzten Jahren nicht gerecht geworden ist.

So habe der Verband sich zwar das Vertrauen der Politik erarbeitet, aber für viele in der Branche verhalte er sich zu passiv, sei zu langsam und nicht kommunikativ genug.

Um diese Probleme zu lösen, fordern die Verfasser, dass sich die Branche aktiver in die Verbandsarbeit einbringen müsse, damit die Industrie in Deutschland mit einer vereinten starken Stimme arbeiten kann. Mit einem solchen Sendungsbewusstsein könne man dann die positiven Werte des Esports der Gesellschaft besser vermitteln und entschlossen gegen einseitige Berichterstattung und Vorurteile ankämpfen.

In einer ersten Reaktion hat auch Christopher Flato, 1. Vizepräsident des ESBD, die Initiative der Verfasser begrüßt:

E-Sport ist seit jeher durch die Gemeinschaft gewachsen und vorangekommen. Je mehr Spieler, Teams, Organisationen sich im ESBD oder in den Landesverbänden organisieren, desto besser.

Viele Aufgaben auf dem Weg zum digitalen Leuchtturm

Neben diesen Hauptforderungen gibt es natürlich noch zahlreiche kleinere Punkte, die verbessert werden müssen, damit Deutschland sich langfristig zur Speerspitze des Esports zählen kann. Etwa bessere Forschungsbedingungen für den Esport, unterhaltsamere Formate, neue Monetarisierungsmöglichkeiten und vieles mehr.

Dass dies auch in Europa möglich ist, haben Frankreich und Dänemark bereits vorgeführt und Deutschland hat beste Grundvoraussetzungen, um zu seinen Nachbarn aufzuschließen.

Das komplette Visionspapier könnt ihr auf der offiziellen Webseite nachlesen. Dort könnt ihr auch eure Unterstützung zeigen und euren Teil dazu beitragen, dass aus der Zukunftsvision Wirklichkeit wird.


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Bildquelle: Sebastian Haas Fotografie

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