Uniliga-Spielerin – “Rainbow Six-Community ist nicht frauenfreundlich”

Frederike “Dryike” studiert Sportwissenschaften an der Uni Bundeswehr München und hat erst vor ca. vier Jahren angefangen zu zocken. Mit ihrem Rainbow Six: Siege schaffte sie es in der Uniliga sogar bis ins Finale – trotzdem muss sie als Frau beim Zocken einiges aushalten.

In der Uniliga startete in dieser Season die erste Rainbow Six: Siege Liga. Über Jodel erfuhr sie dann, dass noch Mates für ein Team der Uni Bundeswehr München gesucht wurden. Sie meldete sich und wurde direkt ins Team aufgenommen. “Wir sind echt ein super Team und in der kurzen Zeit, die wir uns kennen, auch wirklich gute Freunde geworden”, sagt Frederike. 

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Mit ihrem Team erreichte sie sogar das Finale, musste sich dort allerdings gegen das Uniteam Trier geschlagen geben, wo ebenfalls eine Frau im Team mitspielte. “Das zeigt, dass in der Uniliga keine Unterschiede zwischen den Teams oder auch innerhalb der Teams gemacht werden. Meine Mates finden das sogar ziemlich cool, dass ich mitspiele”, bemerkt Frederike. Auch als Frau kann man Runden für sein Team entscheiden. 

Keine frauenfreundliche Community

Grundsätzlich überwiegt im Gaming aber eher eine negative Meinung über Frauen. “Was dagegen gut hilft, ist, wenn man als Frau gut performt. Aber ich habe auch oft im Ranked nicht geredet, weil ich genau wusste, wie die Community reagieren würde. Die Rainbow Six Community ist nicht gerade sehr frauenfreundlich”, berichtet Frederike. Manchmal gibt es auch positives Feedback, was allerdings eher seltener der Fall ist. 

Die schlimmsten Kommentare bisher waren: “Wie kann es sein, dass du am PC sitzt? Steht der PC in der Küche?” oder “Hast du keinen Freund, der dir mal zeigen kann wie das richtig geht?” Für Frederike allerdings kein Grund, das Spielen aufzugeben: “Man gewöhnt sich an so was und steht darüber, auch wenn es nicht schön ist, dass man als Frau diese Erfahrungen überhaupt erst machen muss.” 

Keine negativen Erfahrungen in der Uniliga

Auch wenn “Dryike” beim normalen zocken immer wieder auf Ablehnung stößt, bietet ihr die Uniliga ein Umfeld, in dem nichts Negatives passiert. “Am Anfang haben die Caster mich zwar schon mit der männlichen Anrede versehen, aber nur anhand des Gamertags weiß man auch nicht, dass dahinter eigentlich eine Frau steckt”, so Frederike. Aber nicht nur im Cast, sondern auch im Team oder im Chat ist ihr nie etwas Negatives aufgefallen.  

“Ich wünsche mir einfach nur, dass mehr Frauen in der kompetitiven Szene unterwegs sind. Es gibt so viele Frauen da draußen, die das Potenzial haben, sich aber einfach nicht trauen”, erklärt Frederike. Man solle keine Angst davor haben, im Ingame Chat zu sprechen, nur weil man eine Frau ist. Auch wenn es eher eine Männerdomäne ist, kann man sich als Frau trauen und in einem Team mitspielen. 

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