US-Präsident Trump verbietet die Videoplattform TikTok und das Chatprogramm WeChat. WeChat-Inhaber Tencent gehört auch das Entwicklerstudio Riot Games und anteilig Epic Games. Könnten künftig Konflikte für die Gaming-Riesen entstehen?
US-Präsident Präsident Donald Trump hat am Freitag ein künftiges Verbot der chinesischen Apps TikTok und WeChat ausgesprochen. Per Dekret entschied Trump, dass US-Unternehmen binnen 45 Tagen ihre geschäftlichen Beziehungen zu beiden Anbietern einstellen müssen.
Der US-Präsident begründete diesen Schritt mit einer angeblichen Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA. TikTok wird von dem chinesischen Technologie-Unternehmen ByteDance vertrieben. Der chinesische Konzern Tencent hat als Inhaber von WeChat ein weitverzweigtes Firmengeflecht, zu dem auch Riot Games und Epic Games gehören. Tencent besitzt Riot zu 100 Prozent, bei Epic Games haben die Chinesen einen Anteil von etwas über 48 Prozent.
Nach dem Verbot von WeChat werden Spekulationen laut, ob Riot Games und Epic Games von dem Bannstrahl des US-Präsidenten betroffen sein könnten. Auf Anfrage der Los Angeles Times verneinte das Weiße Haus einen möglichen Einfluss der Dekrete auf die Videospiel-Industrie, schrieb der Journalist Sam Dean am Freitag auf Twitter.
Ob Bytedance und Tencent rechtlich gegen die Entscheidung in den USA vorgehen, ist noch offen. Das Verbot von TikTok war vorauszusehen. Hingegen ist das Verbot von WeChat überraschend. Das Vorgehen von Donald Trump markiert eine neue Eskalationsstufe in den angespannten Beziehungen zwischen den USA und China. Als ein möglicher Abnehmer für das US-Geschäft von TikTok hat sich Software-Riese Microsoft ins Gespräch gebracht.
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Foto: The White House