Streamer zonixx: Valorant ist eine Party-Insel

Valorant ist auf dem Sprung zum nächsten Hit von Riot Games. Die Redaktion von esports.com hat mit Streamer Michele ‘zonixx’ Köhler über die Beta-Version des neuen Shooters gesprochen. Im zweiten Teil spricht der ehemalige CS-Profi über die Konkurrenz zu Valve und eigene Esport-Ambitionen.

Michele “zonixx” Köhler testet seit dem Erscheinen der Beta-Version am 7. April fast täglich den neuen Shooter Valorant. Auf der einen Seite bietet er seinem Stream-Publikum eine detallierten Blick auf den Shooter von Riot Games, auf der anderen erarbeitet sich der ehemalige Counter-Strike-Profi damit bereits selbst ein hohes Spielniveau. Wo das hinführen könnte, hat uns der Streamer im Interview verraten.

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Valorant befindet sich bereits in der Closed Beta auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Denn Riot Games ist stets darum bemüht, Fehler zu finden und zu beseitigen. Zuerst konnten Streamer und Esport-Profis wie zonixx im März dieses Jahres in einem Online-Bootcamp das Spiel unter die Lupe nehmen und ihr Feedback dazu abgeben.

Riot Games wünscht Feedback

Begeistert erzählt Michele “zonixx” Köhler von der guten Zusammenarbeit mit dem Riot-Team. „Probleme werden sofort gefixt, jeder der Streamer wurde hinsichtlich seines Feedbacks ernst genommen, egal wie bekannt er ist.“ Dass es auch anders geht, weiß der ehemalige Counter-Strike-Profi nur zu gut: zonixx spricht von „Liebe“, die man bei Riot Games sofort spürt. Bei 15 Jahren Counter-Strike hat der ehemalige Profi diese Tugend allerdings von Valve gegenüber der Community komplett vermisst.

Damit spielt der Nordrhein-Westfale auf die Informationspolitik von Valve an, die es im Prinzip nicht gibt. Das amerikanische Unternehmen stellt seine Community stets vor vollendete Tatsachen. Riot Games hingegen setzt auf das Know How der Influencer, die teils professionelle Erfahrung aus dem Esport mitbringen. „Unser Feedback wurde in Valorant sichtbar umgesetzt“, sagt zonixx. Der neue Taktik-Shooter schafft eine Konkurrenz-Situation für Counter-Strike. Das setzt sich nun in der Closed Beta fort, in der jeder hinzugekommene Spieler ein Stück Weiterentwicklung für das Spiel bedeutet.

Hilfeschrei von Valve

Diese Strategie des Entwicklers Riot lässt den Konkurrenten Valve offenbar nicht kalt. Als eine spontane Reaktion auf Valorant vermutet zonixx den Nerf der Rifle SG 553. „Valve hat über Jahre das Feedback der Community ignoriert. Das plötzliche Umdenken klingt fast wie ein Hilfeschrei. Riot geht das klug an, allein schon mit Kleinigkeiten wie einem 128-Tick-Server. Wenn man das mit Dota 2 vergleicht, sollte Valve bei CS:GO einfach genauso ranklotzen.“

Als langjähriger CS-Profi scheut zonixx keine Ansage an den CS-Entwickler: „Sie müssen auf das Feedback der Community eingehen. Bisher hat Valve die Meinung der Spieler skrupellos ignoriert. Der erste gesunde Schritt wäre die Installierung eines Community-Managers. Das wäre ein Signal für alle.“

Trotzdem glaubt zonixx nicht, dass Valorant den Klassiker Counter-Strike einfach ablösen könnte: „CS ist ein gestandenes Spiel. Das Game ist riesig und wird in dieser Welt keine Konkurrenz bekommen.“ Fakt sei aber, dass Valorant seine Spieler finden wird, ergänzt der Dortmunder. „Ich stelle mir das als friedliche Koexistenz wie zwischen Dota 2 und League of Legends vor.”

Der zeitliche Vorsprung von Counter-Strike ist derzeit das große Plus, das Valve für sich verbuchen kann. Counter-Strike und Valorant verbinden viele Gemeinsamkeiten. zonixx unterstreicht, dass er die Spiele nicht in Pro und Contra unterteilen möchte. „Der Reiz an Valorant ist das Zusammenspiel von Gunplay und Abilities. Dadurch entsteht eine taktische Vielfalt, die anders und komplexer ist als bei Counter-Strike.“

Valorant-Profi der ersten Generation?

Dass zonixx sofort Gefallen an dem Spiel fand, kommt nicht von ungefähr. Denn als langjähriger Dota-2-Spieler und als CS-Profi wurden ihm die Voraussetzungen für Valorant in die Esport-Wiege gelegt. Könnte sich der ehemalige CS-Profi eine Esport-Karriere in Valorant vorstellen? Diese Möglichkeit hält sich zonixx offen.

„Ich bin schon auf einem hohen Level in Valorant angelangt, das ist Fakt“, sagt er. Das tägliche Spiel mit Fatih “gob b” Dayik könnte daher vielleicht kein Zufall sein. Möglicherweise trainieren hier schon die künftigen Valorant-Profis der ersten Generation. Für die deutsche Szene wären beide mit Sicherheit populäre Zugpferde, um dem First Person Shooter im Sommer einen gelungenen und Aufsehen erregenden Start in die kompetitive Szene zu verschaffen.

Das erste Kräftemessen von Spielern gab es bereits bei diversen Show-Turnieren. Der internationale G2 Cup am vergangenen Montag versammelte beispielsweise bekannte CS-Legenden wie Filip “NEO” Kubski, Edouard “SmithZz” Dubourdeaux oder Adil “ScreaM” Benrlitom. zonixx hatte mit dem Team DACH teilgenommen. Allerdings verlor das Lineup das Auftaktspiel gegen den späteren Sieger Team Nordics und war damit frühzeitig ausgeschieden.

Das Aufsehen ist also groß um Valorant und wird seine Community zweifellos finden. Davon ist zonixx überzeugt und vermutet, dass ein Teil von Apex Legends, PUBG und Overwatch zu Valorant wechseln wird. Zu dem erwartbaren Ansturm der Profi-Szene in Valorant bemüht der Westfale einen Vergleich: „Valorant ist eine Party-Insel, zu der Tausend Boote fahren werden. Wie viele Hotels dort sein werden, weiß man allerdings nicht.“

Wer den ersten Teil des Gesprächs mit zonixx verpasst hat, kann ihn hier nachlesen.

Habt ihr Valorant bereits gespielt oder in Streams begutachtet. Was haltet ihr von dem neuen Shooter? Schreibt uns auf Facebook, Twitter oder Instagram oder diskutiert mit uns auf unserem Discord-Server.

Foto: zonixx
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