So hart arbeiten Streamer – Interview mit Leon von Bonjwa und Rewinside

YouTuber, Streamer, Influencer: Das sind die Traumberufe für immer mehr Jugendliche und auch Erwachsene. Viele Fans scheinen es für leicht verdientes Geld zu halten.

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Wir haben uns mit zwei Vollzeit-Streamer unterhalten, wie ihr Arbeitstag denn wirklich aussieht: Sebastian “Rewinside” Meyer und Leon “RedPanda” Kress von Bonjwa.

Einfach nur entspannt zocken oder richtige Arbeit?

Beide Content Creator begegnen regelmäßig Vorurteile, wie Rewi erläutert: “Es wird öfter gesagt, dass unser Beruf keinerlei Anstrengungen und Probleme mit sich bringt. Oftmals werden wir nur als Gamer gesehen, die nur zocken. Die ganze Struktur dahinter und die Opfer, die man manchmal in Kauf nehmen muss, sieht häufig keiner.” Auch Leon begegnet diesen Kommentaren. Er fügt hinzu: “Ich bin ehrlich, Streamen ist vergleichsweise ein super angenehmer Job. Aber warum muss Arbeit auch immer gleich anstrengend, nervig und langweilig sein? Das Schönste was man haben kann, ist ein Job, den man liebt.”

Was viele unterschätzen, sind die Aufgaben, die hinter der Kamera anfallen. Die zwei Streamer listen regelmäßige To-Do’s wie beispielsweise Rücksprache mit dem Steuerberater oder Buchhaltung. Zu den bürokratischen Pflichten kommen aber auch spannende Arbeiten: die Entwicklung neuer Formate oder Verbesserung des Contents, Brainstormings für Designs, Emotes entwickeln oder Calls mit anderen Kreativschaffenden. Auch Social Media gehört zu den permanenten Aufgaben.

Für Leon stehen wöchentliche Meetings mit seinem Team an, in denen unter anderem besprochen wird, welche Arbeiten im Studio anstehen, welche Deadlines anstehen, der Wochenplan wird erstellt und über neue Kooperationspartner diskutiert. Dazu kommen weitere Feedback-Meetings oder Planungen für Events.

Mentale Strapazen in verschiedenen Formen

Zwar lieben beide Content Creator ihren Beruf, doch auch Videospiele zu streamen, ist kein perfektes Paradies. Kreative Berufe können eine mentale Belastung sein, vor allem wenn man permanent in der Öffentlichkeit steht. Sebastian listet das Thema Kreativburnout auf, sowie einen selbst auferlegten Zwang, immer unterhaltend zu sein und 110 Prozent zu geben. “Auch gibt es Erschöpfungserscheinungen, die nach einer vierstündigen YouTube-Aufnahme, drei Meetings und Calls und dann einem Acht-Stunden-Stream jeweils fünf bis siebenmal die Woche auftreten können.”

Leon gibt die Unsicherheit des Jobs an. Die Industrie ist extrem kurzlebig, was Auswirkungen auf die finanzielle Absicherung hat. Auch Beleidigungen und Belästigungen fremder Nutzer können an der Psyche zehren. Und das Verlangen, sich rechtfertigen zu müssen. “Jeder Streamer ist auch einfach nur ein Mensch. Der einzige Unterschied ist, auf welcher Seite der Kamera bzw. des Bildschirms er sitzt”, so Leon.

Auch ein Traumjob ist immer noch Arbeit

Trotzdem sind beide Streamer sehr glücklich mit ihrer Laufbahn. “Alles in allem ist die Community der Grund, weshalb ich mich in Streaming verliebt habe.”, erklärt Leon. Für die zwei ist der Austausch mit der Community der positivste Aspekt ihres Jobs. Ein Spiel oder eine Serie gemeinsam mit dem Chat zu genießen, Running-Gags und Memes zu entwickeln und seine Leidenschaft zum Beruf zu entwickeln, das macht den Stress wieder wett.

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Bildquelle: Bonjwa /space artist management
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