Skandal um Griffin: Der tiefe Fall des Worlds-Anwärters in die Zweitklassigkeit

Das südkoreanische Team Griffin ist aus der heimischen League of Legends Championship Korea (LCK) abgestiegen. Im Oktober 2019 war Griffin noch ein Titelanwärter auf die Weltmeisterschaft in League of Legends. Eine ganze Menge Drama und Chaos hinter verschlossenen Türen führten Griffin in einen nicht aufhörenden Abwärtstrend.

Das südkoreanische Team Griffin hat in der Frühlings-Saison 2018 mit nur einer einzigen Niederlage in der ganzen Saison den Aufstieg von der Challengers Korea (CK) in die höchste südkoreanische Spielklasse League of Legends Championship Korea (LCK) geschafft. Doch nicht nur das, das Team aus Rookies etablierte sich Ende 2018 der Weltspitze und wurde eines der besten Teams überhaupt.  Griffin sollte fortan für viel Aufsehen sorgen.

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Trotz guten Leistungen in der Krise

Für Griffin lief es in 2019 zunächst nach Plan. Trotz LoL-Legenden wie Lee “Faker” Sang-hyeok oder Kim “Deft” Hyuk-kyu bei der Konkurrenz holte sich das noch junge Team sowohl im Spring als auch im Summer den ersten Platz der regulären Saison. In Südkorea ist diese Platzierung gleichbedeutend mit dem direkten Einzug ins Finale der südkoreanischen Meisterschaft. Als Favorit musste sich Griffin dort allerdings in beiden Splits geschlagen geben. Sowohl im Spring als auch im Summer musste man sich SK Telecom T1 geschlagen geben, damit gelang Faker und Co. jeweils die Revanche.

Die Ergebnisse reichten trotzdem aus, um sich direkt für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Auf dem Papier ein riesiger Erfolg für das Team, doch hinter den Kulissen brodelte es schon. Der Cheftrainer Kim “cvMax” Dae-ho soll gegenüber Spielern und Funktionären im Trainerstab handgreiflich geworden sein.

An das Tageslicht ist dieser Vorfall erst kurz vor der Weltmeisterschaft gekommen und die Entlassung des Trainers kam daher für viele Fans überraschend. Neben dem Trainer wurden auch der Team-Manager Cho Gyu-nam sowie der Ersatzspieler Seo “Kanavi” Jin-hyeok freigestellt.

Trainerentlassung bringt nicht den erhofften Erfolg

Doch durch die Entlassung des Trainers waren die Probleme lange nicht behoben. Griffin kam als einer der Favoriten auf den Weltmeistertitel und stand nach einem eher enttäuschenden Viertelfinal-Aus gegen das chinesische Team Invictus Gaming mit leeren Händen da.

Wieder zurück in Südkorea verfolgte Griffin das Geschehen um seinen ehemaligen Trainer cvMax aber weiterhin. Das Team kam nicht zur Ruhe und die Fronten verhärteten sich. Im Anschluss an die Weltmeisterschaft gab der Mutterkonzern von Griffin (STILL8) bekannt, dass Verträge mit den Spielern neu verhandelt werden sollen.

Am Ende sind nur Starspieler Park “Viper” Do-hyeon, Lee “Tarzan” Seung-yong sowie Choi “Sword” Sung-won vom alten Team übrig geblieben. Zuvor hatten diese Spieler die Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Trainer öffentlich gemacht.

Neuausrichtung in 2020 geht den Bach runter

Trotz größter Bemühungen, einen konkurrenzfähigen Kader auf die Beine zu stellen, war Griffin den gesamten Spring-Split vom Abstieg bedroht. Viele kleine Fehler führten zum Misserfolg des Teams und schlussendlich auch zum Abstieg in die Challengers Korea.

Die Rückschläge konnte das Team nicht mehr kompensieren. Anstatt weiter gemeinsam Erfolge zu feiern, wirkte es oft so, als ob jeder Spieler nur für sich selbst spielte. Von der einstigen Leichtigkeit war nichts mehr zu spüren.

Während alle Griffin-Abgänge in dieser Saison besser Abschnitten, musste Griffin selbst als Tabellenletzter in die Relegation. Dort verlor Griffin beide Ausscheidungsspiele und ist damit in kürzester Zeit vom Worlds-Anwärter wieder in der Zweitklassigkeit angelangt.

Bildquelle: Riot Games
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