Skandal in der Twitch-Szene: Sexuelle Belästigung und Übergriffe

Über das vergangene Wochenende haben sich viele Frauen aus der Gamerszene ausgesprochen. Dabei geht es um sexuelle Belästigung, Nötigung und Übergriffe von bekannten Gaming-Persönlichkeiten.

Auf Twitter brach eine Welle von Posts und Berichten los. Berichte über Belästigungen und Übergriffe gegenüber Streamerinnen, Cosplayerinnen und Spielerinnen.

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Dabei dreht sich viel um Personen, die über Twitch bekannt geworden sind oder in der Gamingbranche arbeiten. Eines der prominentesten Beispiele sind die Anschuldigungen gegen den Counter-Strike-Caster Henry “HenryG” Greer.

Seine Ex-Freundin Kelly Jean ist eine bekannte Cosplayerin und streamt auf Twitch. In mehreren Tweets arbeitete sie ihre Geschichte auf, laut der HenryG ohne Einverständnis mit ihr geschlafen habe, obwohl sie unter dem Einfluss von Drogen stand.

In dem Twitlonger führt sie zudem aus, wie sie von ihrem Freund emotional und verbal unter Druck gesetzt wurde.

Dabei sind die Vorwürfe nur ein Beispiel für eine Flut an Meldungen. Von den betroffenen Frauen werden Täter wie AngryJoe, Noah Bradley (Magic the Gathering), Luminosity48 oder IAmSp00n benannt.

Dabei erzählten viele betroffene Frauen, dass Machtspielchen oder der ökonomische Druck innerhalb der Streamer-/Gamingszene zu einer Abhängigkeit führten. Die Creatorin Jessy Quil hat die Geschichten der Opfer gesammelt.

Auch der Streamingdienst Twitch selber geriet ins Kreuzfeuer. So soll der CEO Emmett Shear die Belästigungen und Vorfälle rund um seine Plattform nicht ernst genommen haben, wie die Streamerin YourStarling berichtete.

Twitch reagierte inzwischen und veröffentlichte am Montag ein Statement, in dem der Streamingdienst klar machte, dass er die Vorwürfe gegen Streamer auf ihrer Plattform verfolge und auch mit gesetzlichen Schritten arbeiten wolle.

Der ehemalige Vice President für Partnerschaften Justin Wong bestätigte auf Twitter lasches Verhalten in der Nachverfolgung von Vergehen. So habe die Firma die Belästigungen gegenüber seiner Frau Samantha, die er weitergab, nicht nachverfolgt und dem Täter ein Jahr später weiter als offiziellen Partner auf der Spielemesse E3 geführt.

Seit der #MeToo-Bewegung, die im Jahr 2018 gerade die Filmbranche in Amerika aufwirbelte und Straftaten wie sexuelle Belästigungen, Vergewaltigungen und Anstiftungen zur Prostitution von mächtigen Persönlichkeiten hervorbrachte, ist die öffentliche Wahrnehmung für Fälle von sexualisierter Gewalt gestiegen.

Auch der aktuelle Fall in der Gamingszene hat schon personelle Konsequenzen nach sich getragen. Mit Omeed Dariani trat ein CEO einer großen Streamer-Managementagentur (OPG) zurück, nachdem die Streamerin Molly Fender Ayala berichtete, wie er ihr unmoralische Angebote machte und sie unter Druck setzte.

Für betroffene Frauen gibt es u. a. Hilfe über die “Gewalt gegen Frauen”-Hotline 0800116116 oder über Vereine wie Frauen helfen Frauen in Not.

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