Sexismus-Fall geht weiter – Keine Entlastung für Riot Games

Update 26. Januar 2021:

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Es gibt neue Entwicklungen im Sexismus-Fall bei LoL-Publisher Riot Games. Das Gericht in Los Angeles hat offenbar entschieden, dass manche Klägerinnen vors Schiedsgericht müssen. Für Riot ist das aber keine Erlösung.

Die Sexismus-Klage gegen Riot Games wird nun teilweise außergerichtlich stattfinden. Das hat laut der Webseite Dot Esports das zuständige Gericht in Los Angeles entschieden. Klägerinnen, die eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet haben, müssen demnach ihren Anspruch vor einem Schiedsgericht geltend machen.

Schiedsgerichte sind nicht-staatliche Institutionen, die ein rechtskräftiges Urteil zwischen zwei Streitparteien fällen. Die Schiedsrichter versuchen eine private Einigung zwischen den Parteien zu erzielen.

Keine Ruhe für Riot

Zwar wären außergerichtliche Verfahren wahrscheinlich im Sinne des League of Legends-Publishers, allerdings gibt es auch Klägerinnen, die keine Schiedsvereinbarung unterzeichnet haben. Deren Fälle werden weiter vor Gericht verhandelt. Die Sammelklage auf Lohngleichheit bleibt ebenfalls bestehen.

„Riot steht vor einer enormen Aufgabe im verbleibenden Gerichtsverfahren und hat nun mit möglicherweise hunderten Schiedsverfahren zu kämpfen“, erklärte laut Dot Esports die Anwältin der Klägerinnen Genie Harrison. Ihre Kanzlei werde die Verfahren unverzüglich einleiten.

Insgesamt sollen bis zu 1.000 Frauen gegen Riot Games vorgehen. Diese hatten über Sexismus im Arbeitsalltag beim erfolgreichen Spieleentwickler geklagt.

Originalmeldung:

Die Sexismus-Klage gegen League-of-Legends-Publisher Riot Games ist noch nicht vom Tisch. Statt 10 Millionen US-Dollar könnte das Unternehmen vor einer Zahlung von 400 Millionen US-Dollar stehen. Außerdem steht der Vorwurf rechtswidriger Absprachen im Raum.

Im Dezember 2019 hatte die Los Angeles Times von einer Einigung berichtet, nach der Riot Games den 1.000 Klägerinnen wegen Geschlechterdiskriminierung insgesamt 10 Millionen US-Dollar zahlen würde. Nun gibt es allerdings eine neue Entwicklung: Das US-amerikanische Department of Fair Employment and Housing (Behörde für gerechtes Beschäftigungsverhältnis und Wohnen) hat interveniert und erklärt, dass den Betroffenen insgesamt über 400 Millionen US-Dollar zustehen würden.

Zudem soll Riot Games laut der Behörde mit der die Klägerinnen vertretenden Kanzlei Rosen Saba kolludiert, sich also rechtswidrig mit den Anwälten abgesprochen haben, um die Summe möglichst niedrig zu halten. Sowohl Rosen Saba als auch der Publisher wiesen diese Anschuldigung zurück.

400 Millionen US-Dollar laut Riot Games “empörend”

Repräsentiert werden die Klägerinnen von Melanie McCracken, Jessica Negron und Gabriela Downie. Die Sammelklage geht nun wohl weiter, weil sich die Drei mit der auf Frauenrechte spezialisierten Anwältin Genie Harrison eine neue Rechtsvertretung gesucht haben. Mit ihrer Hilfe soll eine höhere Kompensationszahlung erreicht werden.

Riot Games selbst erklärte am Montag gegenüber der Webseite gamesindustry.biz: “[…] Wir glauben, dass unser Angebot fair und den Umständen angemessen war.” Die im Raum stehende Summe in Höhe von 400 Millionen US-Dollar bezeichnete das Unternehmen hingegen als “empörend”.

Streit seit 2018

Bereits Anfang August 2018 hatten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Riot Games, aktuelle sowie ehemalige, über Sexismus im Arbeitsalltag beim Spieleentwickler berichtet. Im November desselben Jahres wurde eine Sammelklage wegen Geschlechterdiskriminierung gegen den LoL-Publisher eingereicht.

Insgesamt sollen sich bis zu 1.000 Frauen, die zwischen November 2014 und dem Zeitpunkt einer Einigung in dem Fall für Riot Games gearbeitet haben, der Klage angeschlossen haben.  Jede vereinbarte Zahlung würde auf die 1.000 Klägerinnen aufgeteilt werden, wobei die Ansprüche individuell variieren.

Bildquelle: Riot Games
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