Russisches Esport-Turnier ohne CS:GO? Wie eine Custom-Map die Regierung zittern lässt

Ein russisches Esport-Turnier ohne CS:GO? Klingt erstmal ziemlich ungewöhnlich, scheint aber bei einem neuen, rein russischen Videospiel-Turnier schon bald der Fall sein. Trotz der großen russischen Spielerbase wurde Counter-Strike aus dem Turnier verbannt.

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Dies könnte nicht zuletzt an der Custom-Map liegen, die vor Kurzem noch russische Spieler über die Wahrheit im Ukraine-Krieg aufklären sollte. 

Putin plant rein russisches Esport-Turnier

Russland’s Präsident Wladimir Putin gab vor Kurzem einen Auftrag zur Organisation eines rein russischen Esport-Turniers.

Das Turnier soll von Lesta Games ausgetragen werden. Das Unternehmen hatte das World of Tanks-Franchise übernommen, nachdem sich Wargames.com zu Beginn des Ukraine-Kriegs aus Russland zurückgezogen hatte.





Im Rahmen des Turniers sollen verschiedene Titel von “einheimischen Entwicklern aus befreundeten Ländern” präsentiert werden, so die Leiterin der Moskauer Abteilung von Lesta Games, Gauhar Aldiyarova, gegenüber der russischen Seite Kommersant.

Dabei handle es sich wohl um Spiele wie World of Tanks, World of Ships und Tanks Blitz. Auch League of Legends, welches dem chinesischen Unternehmen Tencent gehört, käme für das Turnier in Frage.

Doch ausgerechnet das Spiel, welches vermutlich die meisten russischen Gamer anzieht, wird von den Veranstaltern konsequent blockiert.

Russisches Esport-Turnier ohne CS:GO

Aldiyarova erklärt, dass Counter Strike für das russische Turnier nicht in Frage kommt. Allgemein seien Spiele US-amerikanischer Unternehmen nicht mit einbezogen.

Grund dafür sei die “einseitige Berichterstattung über politische Ereignisse im Spieleuniversum” seitens Entwicklern wie Valve.

Bereits 7 Monate zuvor verbot die russische Regierung Spiele wie Apex Legends oder Overwatch, da sie gegen ein neues Gesetz zum Verbot von “LGBTQ-Propaganda” verstoßen würden.

Counter Strike enthält eigentlich keinerlei Berichterstattung oder Erzählungen politischer Geschehnisse, was den Ausschluss aus dem Turnier auf den ersten Blick nicht ganz nachvollziehbar macht.

Der eigentliche Grund für den Bann könnte jedoch die Aktion einer finnischen Zeitung sein, die vor Kurzem eine besondere Custom-Map für CS:GO veröffentlichte.

Custom-Map berichtet über Wahrheit im Ukraine-Krieg

Die finnische Zeitung “Helsingin Sanomat” gab vor einigen Wochen eine Custom-CS:GO-Map in Auftrag, die einen geheimen Raum enthält. Betritt man diesen, findet man dort Unmengen an Informationen über den Ukraine-Krieg. 

Die Map kann über den Steam-Workshop heruntergeladen werden und sollte helfen, wenigstens einem Teil der russischen Bevölkerung ungefilterte Informationen über den Krieg zur Verfügung zu stellen.

Bis vor Kurzem konnte auf diesem Wege zumindest die russische Counter Strike-Community auf zahlreiche Texte und Bilder mit Informationen zum Konflikt zugreifen.

Inzwischen hat die russische Regierung jedoch auch von dieser Aktion Wind bekommen.

Valve bannt Download der Custom-Map für russische IPs

Wie der Helsingin Sanomat berichtet, kann die Karte seit dem 31. Mai nicht mehr von IP-Adressen in Russland heruntergeladen werden. Die Journalisten gehen davon aus, dass es sich um eine Sperrung seitens Valve handeln muss.

Grund für die Annahme sei, dass Russlands Regierung, um nur eine einzelne Karte sperren zu lassen, vermutlich den ganzen Steam-Dienst in Russland hätte einstellen müssen. Dementsprechend läge es nahe, dass die IP-Blockade vom CS:GO-Entwickler selbst kommt.

Der Helsingin Sanomat hat daraufhin ein Statement von Valve angefragt. Bis jetzt haben sich die Entwickler jedoch noch nicht zu der Angelegenheit geäußert.


Was haltet ihr von der Idee der finnischen Zeitung? Sagt es uns über Social Media oder Discord!

Bildquelle: YouTube | 3kliksphilip

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