Reaction-Videos – Warum große Streamer damit viel Geld verdienen und das unfair ist

Über die letzten Jahre sind Reaction-Videos immer mehr zum Trend geworden. Etliche YouTuber haben ihre Hauptkanäle stillgelegt, um nur noch solche Inhalte zu produzieren – und es funktioniert! Zum Leidwesen von vielen anderen Content-Creatoren, die dadurch finanzielle Einbußen oder gerinere Klicks haben.

Anzeige

Der YouTuber RobBubble hat dazu ein ausführlicheres Video veröffentlicht, in dem er über die Reaction-Problematik und seine Einnahmen spricht.


Video: Was Das?! – Mental Health




Das Problem von Reaction-Videos

Laut RobBubble gibt es vor allem ein Problem: Während der Video-Ersteller seine Zeit, Arbeit und womöglich Geld investieren muss, reagiert ein anderer YouTuber ohne großen Mehraufwand auf die Inhalte und kassiert damit ordentlich ab.

Als Beispiel nimmt Rob eines seiner Videos, das zum damaligen Zeitpunkt etwa 307.000 Klicks bekommen hat. Verdient hat er damit 962,67 Euro.

Andere Größen wie Unge und JulienBam haben mit Reactions auf dieses Video zusammen fast 1,2 Millionen Klicks generiert. Gemeinsam mit anderen kleineren Kanälen haben das Video 1,45 Millionen Leute durch Reaktionen gesehen.

RobBubble verrät dann: Von diesen 1,45 Millionen Leuten sind nur etwa 7.000 auf seinen Kanal gekommen, um sich mehr Inhalte anzusehen.

 

YouTuber teilen ihre Einnahmen von Reactions auf RobBubble

Rob hat YouTuber danach dazu aufgerufen, ihm mitzuteilen, wie viel sie mit Reaktionen auf dieses eine Video verdient haben. Dieser Bitte sind nur wenige nachgekommen, darunter waren diese Influencer:

  • KuchenTV: Mit 28.000 Aufrufen hat er 137 Euro verdient. Es hätte noch mehr sein können, jedoch wurde die Monetarisierung irgendwann deaktiviert.
  • Zeo: Hat 13.000 Klicks auf seine Reaction bekommen und damit 48,19 Euro verdient.
  • Fritz Meinecke: Hat 159,58 Euro mit 29.000 Aufrufen bekommen.
  • Spitzenreiter wie Unge und JulienBam haben auf sein Video nicht reagiert, sich aber eventuell privat bei ihm gemeldet. Das wissen wir an dieser Stelle nicht.

Wenn man jedoch hochrechnet und davon ausgeht, dass YouTuber wie JulienBam oder Unge den gängigen Wert von 4 Euro pro 1000 Klicks bekommen, hat ersterer 2.400 Euro und letzterer 1.680 Euro verdient – allein durch das Reagieren.

Laut Rob ist das etwas unfair, da es sich für ihn kaum refinanziert aufwendige Videos zu produzieren, auf die andere dann reagieren können. Er befürchtet, dass es dadurch auf Dauer weniger Inhalte gibt, auf die man reagieren kann, weil alles nur noch aus Reactions besteht und keiner sich mehr den Aufwand machen möchte, tollen Content zu erstellen.

Warum schauen User aber so gerne Reactions?

Viele YouTuber vermuten, dass die Fans gerade deswegen Reactions gucken, um direkt die Meinung ihres liebsten Influencers mitzubekommen. Gleichzeitig konsumieren sie das Original und müssen sich nicht mehr die Mühe machen, das ebenfalls noch anzuschauen.

Auch in Livestreams sind gleich mehrere Menschen anwesend, die simultan die Reaktion ihres Lieblingsstreamers mitbekommen und noch mit anderen aus der Community interagieren können – auf YouTube ist das eher nur umständlich möglich und dazu nicht live.

RobBubble meint zudem selbst, dass er gerne Reaktionen anderer Influencer sieht und auch gar nicht möchte, dass das aufhört. Er will lediglich, dass die Einnahmen aufgrund des Aufwands fairer gestaltet werden.

Diese Lösungsansätze hat RobBubble für Reactions

Derzeit ist es nur möglich bei YouTube Anspruch auf die kompletten Einnahmen der Reaction zu erheben oder eben gar nicht.

Um die Einnahmen fairer für beide Parteien zu gestalten und die Arbeit des originalen Inhaltserstellers zu würdigen, schlägt er vor, dass YouTube eine Share-Funktion einrichtet. Dabei bekommt sowohl der Reagierende als auch der Ersteller jeweils 50 % der Einnahmen.

Ein guter Vorschlag, der von der Plattform jedoch bisher nicht umgesetzt wurde. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Reaction-Kultur und die Videos auf YouTube verändern.


Weitere Themen: 

Was haltet ihr von Reactions? Schreibt es uns auf Social Media oder Discord! Gebt uns auch gerne Feedback zu unserer Website!

Quelle: YouTube, Twitch

*Die hier aufgeführten Angebote sind mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Mit einem Kauf über einen dieser Links unterstützt ihr uns, da esports.com ohne Auswirkung auf die Höhe des Preises vom Anbieter eine kleine Provision erhält.