Protest gegen Blizzard erreicht Spiel-Kommentatoren und Politik

Seit der Verkündung der Sperre gegen Chung “Blitzchung” Ng Wai durch Blizzard hat der kalifornische Spielentwickler mit einem massiven Protest von Spielern zu kämpfen. Nachdem sich der Protest zunächst auf Gaming-Webseiten und -Plattformen beschränkt hatte, weitet er sich in nun auch auf Bereiche außerhalb der Szene aus.

 

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Community-Figuren gehen auf Distanz

Angeführt von Brian Kibler solidarisierte sich eine Reihe von Castern und Spielern aus der Profi-Szene mit Blitzchung und verkündeten nicht nur ihren Protest gegen die Sanktionen. Im Fall von Brian Kibler und Nathan “Admirable” Zamora verkündeten beide auch, dass sie aus Protest ihre Tätigkeiten als Kommentatoren für Hearthstone einstellen. So schrieb Brian Kibler in seiner Stellungnahme folgendes als Begründung:

Als ich von der Strafe erfahren habe, habe ich mich an Blizzard gewandt und ihnen gesagt, dass ich mich nicht länger wohl dabei fühle, die Grandmaster-Finalspiele auf der BlizzCon zu kommentieren. Ich werde nicht durch stillschweigendes Lächeln vor der Kamera diese Entscheidung mittragen. Wenn sich nichts ändern sollte, werde ich mich in Zukunft nicht mehr an den Grandmasters beteiligen.

Er betonte jedoch ebenfalls, dass nicht jeder Kommentator oder Spieler in der Szene sich diesen Schritt finanziell erlauben könne und rief die Community dazu auf, ihre Wut nicht gegen diese Personen zu richten:

Ich möchte jedoch klarstellen, dass sich das nicht jeder bei den Grandmasters erlauben kann. Stillt eure Wut nicht an den anderen Kommentatoren, Streamern oder Mitarbeitern von Blizzard. Das ist keine Entscheidung der Belegschaft. Die meisten sind wahrscheinlich genauso wütend wie ihr.

Die Berichterstattung zur Affäre hat parallel dazu die breite Öffentlichkeit erreicht. So berichteten nicht nur bekannte internationale Medienhäuser wie die BBC oder die New York Times über die kontroverse Sperre. Auch im Programm des Fernsehsenders FOX News wurde über die Angelegenheit debattiert.

Politiker kritisieren Blizzard

Nachdem die Nachrichten über die Sperre sowie die folgenden Boykott-Aufrufe auch den Mainstream erreichten, reihten sich verschiedene Politiker zu den Kritikern von Blizzard ein. So twitterte der republikanische Senator aus Florida, dass China den Zugang zu seinem Markt ausnutze, um einen Schlag gegen die Meinungsfreiheit auf der Welt zu führen.

Auch aus dem anderem politischen Lager der Demokraten meldete sich ein Senator zu Wort. Ron Wyden schrieb auf Twitter, dass keine amerikanische Firma Rufe nach Freiheit zensieren sollte, nur um ein Geschäft zu machen.

Aber auch aus Europa gab es Kritik von Politikern. Der norwegische Parlamentsabgeordnete Grunde Almeland schrieb einen offenen Brief an den CEO von Blizzard, Bobby Kotick. Darin erinnerte er den Spielentwickler daran, dass er eine Verantwortung als globale Firma habe. Der Brief schloss mit folgendem Appell:

Ich bitte inständig darum, dass Sie ihre Reaktion überdenken und hoffe, Sie denken an ihre Reputation als globale Firma. Als Fan Ihrer Spiele und gewählter Abgeordneter hoffe ich, dass sie nicht nur ihre langjährigen Spieler unterstützen, sondern auch die Meinungsfreiheit, die wir alle so sehr schätzen.

Keine neuen Stellungnahmen von Seiten Blizzards

Von Seiten des Entwicklers gab es keine Reaktion auf die zahlreiche Kritik. So wurde der Protest des Hearthstone-Teams der American University während der American Collegiate Hearthstone Championship nicht weiter geahndet. Die Spieler gaben jedoch aus Protest gegen die Behandlung von Blitzchung ihre restlichen Spiele in der Liga auf.

Es ist unklar, ob sich die Protestbewegung auf die im November stattfindende BlizzCon auswirken wird.

Wie beurteilt ihr die Reaktionen der Community? Sagt es uns über die sozialen Medien!

Bildquelle: Blizzard
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