Absolutes Chaos beim offiziellen Pokémon-Turnier – Alle Top-Spieler disqualifiziert!

Eklat beim größten Turnier in Korea: Eigentlich sollte der Pokémon Trainers Cup die Teilnehmer für die große Weltmeisterschaft zu Karmesin und Purpur bestimmen. Stattdessen war das Turnier die reinste Katastrophe und die Top-Spieler haben dagegen protestiert.

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Folglich mussten die kompletten finalen Matches abgesagt werden und alle Protestanten wurden rigoros disqualifiziert – aber wie kam es zu dem Aufruhr?


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Das Chaos-Turnier in Korea

Am 14. Mai sollten die 150 besten koreanischen Pokémon-Spieler beim Trainers Cup gegeneinander antreten, um die Top 16 zu küren, die bei der Weltmeisterschaft mitmachen dürfen. Insgesamt 10 Runden sollten im Best-of-One bestritten werden.

Weiterhin mussten alle Teilnehmer dauerhaft nach neuen Matches suchen und sie ohne Pausen hintereinander bestreiten. Das bedeutet, dass sie des Öfteren gegen die gleichen Kontrahenten ran mussten. Bei Nachteilen gegen bestimmte Teams war das natürlich ziemlich ungerecht und konnte teilweise nicht wirklich den Skill der Spieler wiedergeben.

Dadurch, dass der Trainers Cup auch noch online stattgefunden hat, gab es etliche Bugs, Disconnects und teilweise wurde das Ranking der Spieler nicht richtig berechnet oder dargestellt.

Schlussendlich hat Pokémon Korea wegen der Fehler alle Ergebnisse des Turniers revidiert und all diejenigen, die eigentlich den Eintritt zur WM erspielt hatten, mussten darauf verzichten und erneut antreten.

Der Trainers Cup wurde daraufhin am 28. Mai wiederholt – doch die finalen Runden sollten nie stattfinden.

Protest beim Pokémon Trainers Cup

Das Turnier wurde also Ende Mai abermals abgehalten und es scheint, als seien keine großen Fehler aufgetreten.

Das Finale des Cups sollte dann eigentlich darin bestehen, dass die vier besten Spieler nochmals gegeneinander und vor Ort antreten. Die Platzierungen bestimmen dabei, wer zusätzlich den Flug und/oder Unterkunft für die Weltmeisterschaft im August erhält.

Jedoch entschieden sich alle dazu, zu “protestieren” – zuvor war zu viel passiert. Alle meldeten Teams an, in dem jedes Pokémon über die Attacke Metronom verfügt. Führt man diesen Angriff aus, wird zufällig festgelegt, welche Attacke von allen existierenden das Pokémon einsetzt.

Das ließen die Veranstalter jedoch nicht durchgehen und die gesamte Top 4 wurde disqualifiziert – sie dürfen zudem nicht mehr an der WM teilnehmen. Das Finale samt Event und Livestream wurde ebenfalls abgesagt.

Die Spieler fühlten sich nicht respektiert und wollten mit dem Protest erreichen, dass Pokémon Korea endlich etwas gegen die aktuelle Lage im kompetitiven Bereich unternimmt, besser kommuniziert und die Regeln anpasst – denn schon zuvor lag einiges im Argen.

Gestörte Kommunikation seitens Pokémon in Asien?

NashVGC, einer der vier Protestanten, schilderte, warum sich die koreanischen Spieler respektlos behandelt gefühlt und so gehandelt haben:

  • Aufgrund von Corona gab es seit 2019 keine In-Person-Events mehr – alles hat online stattgefunden.
  • 2022 fand seit 2019 erstmals wieder eine WM statt, doch in Korea gab es keine Informationen darüber, wie genau man sich dafür qualifizieren konnte.
  • Erst nach dem Online-Trainers-Cup wurde bekannt gegeben, dass die vier besten Spieler zum 2. Tag der dreitägigen Weltmeisterschaft antreten dürfen.
  • Junioren und Jugendliche wurden komplett davon ausgeschlossen.
  • 2023 wussten sie erst im März darüber Bescheid, wie sie zur WM zugelassen werden.

Als jetzt auch noch dieses Turnier komplett fehlerhaft lief und die Kompensation laut der Spieler unzureichend war, wollten sie etwas unternehmen.

 

Andere Spieler protestieren ebenfalls

Nicht nur in Korea scheint es Probleme zu geben. So läuft es in Japan, Hongkong, Taiwan und anderen asiatischen Ländern offenbar ähnlich bezüglich der Turniere und der Kommunikation.

Ein Spieler aus Taiwan hat seine Pokémon speziell benannt und dies wurde sogar in einem Livestream zum Event gezeigt. Unter anderem fordert er mit den Spitznamen, dass kein Best-of-One mehr gespielt wird und “Schweizer Runden” genutzt werden.

Dabei treten die Spieler in mehreren Runden an und kämpfen gegen Leute, die eine ähnliche Bilanz vorweisen wie sie selbst.

Auch aus Amerika gab es Unterstützung, denn ein weiterer VGC-Spieler hat dasselbe Team wie Nash zum Turnier in Milwaukee mitgenommen.

Weiter geäußert haben sich die in Asien verantwortlichen Pokémon-Veranstalter nicht – ob es 2024 also anders läuft, ist fraglich.

Nash vermutet allerdings, dass sich zumindest in Korea nichts ändern wird, da die Kompensation für das Turnier am 14. Mai darin besteht, dass die revidierte Top 16 sofortigen Zugang zum Pokémon Trainers Cup 2024 erhält.

So sehen die WM-Teilnahmebedingungen bei uns aus

Damit ihr einen Einblick bekommt, wie unterschiedlich der Prozess gegenüber asiatischen Ländern ist, haben wir euch in etwa geschildert, wie alles in Europa und Amerika abläuft.

  • Je nach Region und Altersklasse müssen zwischen 100 und 300 “Championship Points (CP)” gesammelt werden, um an der WM teilnehmen zu dürfen.
    • Dies können die Spieler in bestimmten Online- und In-Person-Turnieren an verschiedenen Orten.
    • Die In-Person-Turniere bestehen aus 9 Runden an Tag 1, die jeweils aus einem Best-Of-Three bestehen. Wer genügend Siege einfährt, wird zu Tag 2 und den restlichen Kämpfen zugelassen.
    • Die Pokémon-Teams der Kontrahenten samt Attacken und Tera-Typen sind einsehbar – in Asien sind die Tera-Typen nicht sichtbar. Glück und Überraschung sind dort also auch (ein unfairer) Teil des Best-of-Ones.
  • Einladungen zum 2. Spieltag der Weltmeisterschaft variieren je nach Land.

Zudem wird schon ziemlich früh auf den offiziellen Pokémon-Webseiten darüber berichtet, wie sich Teilnehmer qualifizieren können – also weitaus übersichtlicher als in Asien.


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Quellen: Pokémon – Nintendo, YouTube

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