Olympia 2024: “eSailing” statt LoL, CS:GO und Co.?

In Deutschland herrscht aktuell eine rege Debatte über die Förderung und Anerkennung des eSport. Im Nachbarland Frankreich ist man bereits einen kleinen Schritt weiter: eSport soll bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris vertreten sein – zumindest zum Teil.

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Die Organisation der Olympischen Spiele 2024 in Paris hat bekannt gegeben, dass eSport Teil der Spiele werden soll – in Form von “eSailing”. Die World Sailing, der Weltsegelverband, hat dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) einen Vorschlag gemacht, den Fans die Möglichkeit zu geben, parallel zu den olympischen Seglern auf dem gleichen Kurs und unter den gleichen Bedingungen virtuell anzutreten.

Die Organisatoren erhoffen sich dadurch vor allem, jüngere Zielgruppen mehr für ihr Event zu begeistern und auch außerhalb der sportlichen Wettkämpfe mehr Unterhaltung sowie Interaktion zu bieten.

Die World Sailing nimmt unter den olympischen internationalen Sportverbänden eine führende Rolle im Hinblick auf den eSport ein. 2018 fand die erste Weltmeisterschaft im eSailing statt. Gespielt wurde der Titel Virtual Regatta in-shore.

“Es wäre eine großartige Erfahrung, zu sehen, wie Fans der Olympischen Spiele in Zukunft mit den olympischen Athleten konkurrieren”, erklärte Andy Hunt, Chief Executive der World Sailing im November. “Jeder Verband sollte eine Strategie für den eSport haben.”

Kein CS:GO oder League of Legends

Um die eigenen Pläne bezüglich des eSailing für die Spiele in Paris umzusetzen, benötigt die World Sailing noch die Zustimmung des IOC.

Große eSport-Titel wie Counter-Strike: Global Offensive oder League of Legends sind währenddessen weit davon entfernt, von den Verantwortlichen des Internationalen Olympischen Komitees anerkannt zu werden.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der im Gremium des IOC mitwirkt, hatte sich Ende Oktober 2018 klar von diesen Spielen distanziert. Sie zählen für ihn nicht zum eSport, sondern zum “eGaming” und entsprechen nicht dem Grundgedanken des olympischen Sports.

Die mögliche Einbeziehung des virtuellen Segelns könnte aber ein erster kleiner Schritt in diese Richtung sein. Auch andere Simulationen bereits traditioneller Sportarten wie FIFA oder NBA 2K bieten sich in diesem Zusammenhang an. Sollten diese in Zukunft ein Teil der Olympischen Spiele werden, wäre der Schritt zu klassischen eSport-Titeln wie LoL und CS:GO nicht mehr so groß, wie er es aktuell ist.

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