Ohne EA, Activision, Sony und Nintendo – Hat die gamescom noch eine Zukunft?

Die gamescom ist nicht nur die größte Gaming-Messe in Deutschland, sondern auch weltweit. Als solche scharte sie immer alle wichtigen Publisher wie Nintendo, Sony oder Electronic Arts um sich. Einfach jeder wollte seine neuesten Spiele auf der gamescom vorstellen. Doch dann kam die Corona-Pandemie.

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gamescom 2022 nur ein müder Abklatsch?

2020 und 2021 mussten Unternehmen und Besucher:innen mit einer digitalen Version der Messe Vorlieb nehmen. Nach wie vor stellten trotzdem die großen Namen ihre Games, wie FIFA oder Call of Duty, vor. Dieses Jahr kehrte die gamescom dann endlich in die Hallen der Koelnmesse zurück – aber Nintendo und Co. wollten nicht mehr vorbeischauen.

Gründe dafür gab es viele. Lange war beispielsweise nicht klar, ob die gamescom tatsächlich vor Ort stattfinden würde. Das war vielen der Gaming-Riesen offenbar zu unsicher. Außerdem hat die Pandemie gezeigt, dass Spiele auch in einem Online-Showcase hervorragend präsentiert werden können. Die Kosten halten sich hierbei in Grenzen. Ein Stand auf der gamescom hingegen ist auch für Sony oder EA kostspielig.

Auch den Besucher:innen wurde dieses Jahr mehr Geld für ein Ticket aus den Taschen gezogen als früher – und das obwohl große Publisher fehlten. Zwei Jahre ohne wirkliches Einkommen gehen eben auch an der Eventbranche nicht spurlos vorbei. Die Preise waren aber offenbar so hoch, dass der Verkauf stockte. Die Tickets wurden daher kurz vor Beginn der Messe reduziert angeboten.

 

Ist die gamescom gescheitert?

Nun könnte man meinen, dass die gamescom unter diesen Umständen keine große Zukunft hat. Die Spiele-Magneten nicht da, der Besucherstrom bleibt aus. Dabei bietet das Fernbleiben von EA und Co. auch Chancen. 2022 rückten beispielsweise andere Publisher und Spiele in den Vordergrund.

@esports.com Lohnt sich die Gamescom? Was meint ihr? 😊 @Pia | Shurjoka @Erné @amar #gamescom #gamescom2022 #amartv #shurjoka #erne #Ea #sony #microsoft ♬ Originalton – esports.com

Ubisoft war mit “Skull and Bones” eines der Flaggschiffe der gamescom. Und auch “Goat Simulator 3”, “The Devil in me” oder “Sonic: Frontiers” lockten einige Gaming-Fans an.

“Wenn die alten Hasen keinen Bock haben, am Start zu sein, dann okay, haben die halt Pech gehabt”, zeigte sich auch Streamer Amar unbeeindruckt vom Fehlen der großen Namen. “Es ist deutlich weniger als sonst, aber trotzdem: Die Leute haben Spaß! Man entdeckt sich halt neu.”

Generell waren die Content Creator und Streamer:innen dieses Jahr ein großer Pluspunkt auf der gamescom. Ob HandOfBlood, Amar oder MontanaBlack – irgendwo war immer was geboten. Vor allem der TikTok-Stand war in Abwesenheit von Twitch ein Zuschauermagnet. Jeden Tag fanden hier neue Veranstaltungen mit den Größen der Szene statt.

Stars zum Anfassen und der Austausch mit der Community spielten nach zwei Jahren ohne persönlichen Kontakt eine große Rolle.

“Wenn du dir die ganze Gaming-Szene anschaust, findet halt alles Online statt. Und wenn man dann die Möglichkeit hat, Menschen wirklich in Persona zu sehen und mit ihnen so auch einen privaten Austausch zu haben, hat das einen ganz anderen Mehrwert”, freute sich Content Creatorin Shurjoka auf ihre Fans.

Dieses Bedürfnis nach sozialen Kontakten dürfte sich zwar über die nächsten Jahre wieder verringern. Trotzdem hat die gamescom durch das Zusammenkommen von Publishern, Creatorn und Streamern einen großen Wert für die Gaming-Szene. Das sieht auch Tobias Henning, General Manager von TikTok Deutschland, so:

Das ist eine ganz andere Atmosphäre, die hier eine wunderbare Energie auslöst und ich glaube, dafür braucht man diese gamescom unbedingt.

Vor allem für den wichtigsten Teil der Branche, die Spieler:innen, dürfte das nach wie vor so bleiben. Und dafür braucht es kein EA, Nintendo oder Activision.


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Bildquelle: gamescom
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