Offline-Esport vs. Corona: Wie geht es weiter mit LEC und LCS?

Ähnlich wie andere Esport-Titel hat auch League of Legends mit der Coronakrise zu kämpfen. Ob Riot Games Ligen wie die LEC und die LCS weiterhin vollständig austragen wird, ist fraglich. Welche Alternativen gibt es?

In Zeiten der Coronakrise und der damit einhergehenden Maßnahmen muss auch der League-of-Legends-Esport neue Wege finden. Die Übertragungen seiner Ligen geschieht unter Berücksichtigung der Social-Distance-Richtlinien.

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In der europäischen League of Legends European Championship (LEC) und der nordamerikanischen League of Legends Championship Series (LCS) löste Riot Games das Problem zum Ende des Spring Splits, indem sowohl der Spielbetrieb als auch die Produktion bis Ende März gänzlich aus Privathaushalten durchgeführt wurden. Allerdings brachte dieser Ansatz einige Schwierigkeiten mit sich.

Lange Pausen, Soundprobleme und Co.

Natürlich lässt es sich bei der Verlagerung einer derart aufwendigen Produktion wie der LEC-Übertragung aus dem Studio in die privaten Räumlichkeiten der Kommentatoren und Analysten kaum vermeiden, dass technische Probleme entstehen. Sowohl in der LEC als auch in der LCS mussten Zuschauer teilweise ungewöhnlich lange Pausen und auftretende Sound-Probleme hinnehmen.

Zwar blieb die Produktion hochwertig, allerdings war Riot Games ohne Studio natürlich eingeschränkt. Dadurch, dass auch die Spieler in den Gaming-Offices ihrer Teams spielten, ergaben sich außerdem immer wieder Verbindungsprobleme, die sich teilweise lange hinzogen und Spielunterbrechungen verursachten.

Hinzu kamen unschöne Spoiler, denn durch die absichtliche Zeitverzögerung der Übertragungen, die Fairness garantieren sollten, veröffentlichten verschiedene Wettanbieter Ergebnisse der LEC- und LCS-Matches bereits mehrere Minuten vor dem Ende des Spiels im Broadcast.

Klar ist: Die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten gehen vor. Weswegen es wohl keine Option sein dürfte, den Spielbetrieb zum im Juni beginnenden Summer Split einfach wieder in die Studios in Berlin und Los Angeles zu verlegen. Was wären Alternativen?

Studio-Crew als beste Option

Was zum Beispiel die chinesische LoL Pro League (LPL) – trotz langer Pause wegen der Corona-Pandemie – gemacht hat, ist die Produktion im Studio. Allerdings waren weder Spieler noch Publikum oder Presse vor Ort. Auf diese Weise müssten nur die Produktionscrews der LEC und LCS in Berlin und Los Angeles an einem Ort versammelt werden.

Mit Schutzmasken für die Mitarbeiter und ausreichend Sicherheitsabstand würde man sich an die Corona-Richtlinien halten, während man trotzdem eine zentralisierte Produktion für den Broadcast hätte und somit technischen Schwierigkeiten vorbeugen und das gewohnte Ambiente schaffen würde. Die Profis selbst und auch alle Zuschauer müssten allerdings weiterhin dem Studio fernbleiben, um ihre Sicherheit gewährleisten zu können. Damit sind freilich nicht alle Probleme gelöst.

Dennoch scheint das aktuell der beste Ansatz zu sein, den Riot Games wählen könnte, um die Produktion seiner Ligen möglichst problemlos über die Bühne zu bringen.

Anhaltende Ungewissheit

Noch ist unklar, ob der Publisher und Veranstalter sicherheitshalber weiterhin auf die reine Online-Durchführung setzen oder seine Studios zumindest teilweise wieder in Betrieb nehmen wird. Die Teams, die an den beiden Ligen teilnehmen, scheinen damit einverstanden zu sein, weiterhin von außerhalb zu spielen, kritische Stimmen gab es keine.

Die Absage des Mid-Season Invitationals am 23. April hat gezeigt: Nicht alle Hürden, die durch die Ausbreitung des Coronavirus entstehen, können vom Esport überwunden werden. Ein Turnier mit Teilnehmern von verschiedenen Kontinenten ist momentan einfach nicht machbar, denn aufgrund der Distanz funktioniert das Ganze im Online-Modus nicht. Auch für diese Entscheidung hatten die Teilnehmer Verständnis.

Am 12. Juni startet die LEC in den Summer Split, der Startschuss für Nordamerikas LCS folgt einen Tag später. League-of-Legends-Fans werden wohl auch im Sommer Abstriche in Kauf nehmen müssen, doch immerhin können die Ligen im Gegensatz zu klassischen Sportwettkämpfen weiterhin ausgetragen werden.

Bildquelle: Riot Games
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