MontanaBlack in der Kritik? Das etwas andere Vorbild

MontanaBlack hat keine einfache Vita. Aus dem Drogenabhängigen wurde ein Gaming-Superstar. Dabei ist sein Umgang mit der Community verehrt, wenn gleich sie bei vielen sauer aufstößt.

Stress zwischen MontanaBlack und den Podcastmachern von “Fest und Flauschig” Jan Böhmermann und Olli Schulz. Dazu ein ausgewogener Shitstorm der Black-Jünger gegen den ZDF-Moderator und Versöhnung zwischen Schulz und dem Streamer.

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Ausgangssituation war eine Diskussion im Podcast von Böhmermann und Schulz, wo es um den Umgang mit zum Beispiel rechten Meinungsmachern in der Community auf Twitch und YouTube ging.

“With great power comes great responsibility”

In der aktuellen Folge “Fest und Flauschig” bei Spotify (vom 6. Mai 2020) gehen die beiden Podcaster noch einmal auf das Szenario ein und Böhmermann führt seine Bedenken aus.

Es ginge vor allem um Leute, die in der Community mit ihrer Ideologie abfischen, da die Zuseherschaft von MontanaBlack oft recht jung ist und einige sicherlich nicht ganz differenzieren könnten. Und viele Content Creator dort eher eine Laissez-Faire-Haltung fahren und sich dieser Thematik nicht zu sehr annehmen. Böhmermann stellt für sich klar: “With great power comes great responsibility” (Mit großer Macht kommt große Verantwortung).

Das andere Vorbild

In den Streams von MontanaBlack geht es selten um eine soziale Vorbildrolle. Er protzt oft mit Reichtum, hat ein lockeres Mundwerk und auch schon den einen oder anderen kleinen Skandal hinter sich. Sei es eine Twitter-Auseinandersetzung, wo er mit “[…] und zu Hause bist du die, die ihre Beine breit macht” auf den Post einer Userin reagiert, die sich über breitbeinige Männer in der Bahn beschwerte.

Oder der Shitstorm nachdem er Frauen mit Hunden verglich, denen man entweder genug Leine gibt oder eng am Herrchen hält. Bei der Beschreibung führte er aus: “Das meine ich nicht abwertend.” (weitere Aussagen aus dem Stream)

Unantastbar ist er auch nicht: Für rassistische Äußerung und Beleidigungen wurde er schon zweimal von Twitch temporär gesperrt.

Auf Twitch hat er aktuell 2.5 Millionen Follower.

Diese Beispiel zeigen, dass der Superstar einen anderen Ansatz in seiner Ansprache an Community und Öffentlichkeit pflegt, als es sich vielleicht viele Eltern wünschen. Skandale sind es oft nur für Außenstehende, nicht für seine Fans. Die kleben an seinen Lippen.

Früher klaute er, nahm massig Drogen, prügelte sich und schloss mit Mühe und Not seine Ausbildung ab. Sein Nickname kommt von einer Graffiti-Spraydose. Dann kam der Fortnite-Hype auf Twitch und seine Stunde als Entertainer hat geschlagen.

“Er vertritt keine politische Ideologie.”

Das Image als Badboy der Gamingszene kommt nicht von ungefähr. Für seine Biografie “Vom Junkie zum YouTuber” setzte er sich mit Journalist Dennis Sand zusammen. Und der machte beim SPIEGEL im April letzten Jahres klar: “Er vertritt keine politische Ideologie. Er redet einfach aus dem Bauch heraus.”

Und das versteht die Gamingcommunity auch so. Es gibt eine andere Wahrnehmung von politischer Korrektheit, nicht nur in den Streams vom Mann aus Buxtehude. In den meisten Gamingcommunitys tauchen Floskeln auf, die nicht am Familientisch gesagt werden würden.

Mit MontanaBlack gibt es aber einen erfolgreichen Typen, der das auch vor der Kamera vorlebt. Es ist vielleicht der heimliche Traum der fast ausschließlich männlichen und jungen Zuschauerschaft.

“Einfach nur ein Beleidigungsmittel”

Im SPIEGEL wird er mit einer Aussage zitiert: “Jeder, der mich ein bisschen verfolgt, weiß: Wenn ich mal in einem Livestream gesagt habe ‘Du Scheißzigeuner’, war das nicht gegen Zigeuner gerichtet, sondern einfach nur ein Beleidigungsmittel. […] Aber für einen Zigeunerspruch muss ich mich eigentlich nicht entschuldigen, weil es nichts Verwerfliches ist in der heutigen Zeit.”

Eine Aussage, die vielleicht bei allen Nicht-MontanaBlack-Fans für Kopfschütteln sorgt. Doch genau das ist sein Erfolgskonzept.

Auch wenn die Fans dafür bei gesellschaftlichen Fragen keine ähnlich klare Worte kriegen – so wie es sich Jan Böhmermann vielleicht wünschen würde.

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Bildquelle: instagram.com/montanablack

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