EA Sports hat zum wiederholten Male Vorwürfe zurückgewiesen, das Unternehmen würde mittels dem sogenannte Dynamic Difficulty Adjustment Patent (DDA) das Matchmaking in FIFA manipulieren.
Das DDA-Patent, welches eine Art dynamische Schwierigkeitsanpassung darstellt, wurde von EA im März 2018 angemeldet. Die Technologie passt die Schwierigkeit eines Spiels praktisch in Echtzeit an, um das “Engagement des Spielers” zu optimieren.
Dies bedeutet, dass Spiele weder zu langweilig noch zu frustrierend sein dürfen, damit Spieler möglichst lange an der Stange gehalten werden. Verbringen sie mehr Zeit mit einem Titel, sind sie auch eher gewillt, mehr Geld dafür zu investieren.
Das DDA-System sammelt und liest Daten über die Spieler aus, um ihnen auf dieser Basis bestimmte Angebote für In-Game-Items zu unterbreiten. In FIFA könnten dies beispielsweise bestimmte Spieler sein.
“Wird nicht in EA SPORTS FIFA benutzt”
Laut EA Global Community Manager Corey Andress komme das System jedoch nicht in FIFA zum Einsatz. Weiter stellt Andress klar: “Wir würden es (das DDA-Patent, Anm. d. R.) niemals zum Vor- oder Nachteil irgendeiner Gruppe von Spielern gegen eine andere in irgendeinem unserer Spiele einsetzen.”
Die Technologie, so der Community Manager weiter, sei nur dazu da, um zu erforschen wie man Spielern, die an bestimmten Punkten Schwierigkeiten in Spielen haben, helfen könne. Dazu kündigte er an, dass die Thematik in den Foren von EA nicht mehr geduldet und zensiert werde.
Momentum-Mechanik nachgewiesen
Dass es keinerlei Mechaniken in FIFA gibt, die die Schwierigkeit beeinflussen, ist jedoch bereits widerlegt worden. Zwar mag konkret das DDA-Patent in keinem FIFA einprogrammiert sein. Das heißt aber nicht, dass nicht andere Mechaniken solcher Art im Hintergrund des Spiels ablaufen. Vor einiger Zeit wurde bereits das sogenannte Momentum nachgewiesen – wenn auch nur für Offline-Partien. Das schließ allen Anschein nach allerdings nur Partien gegen den Computer ein.
Laut eines Berichts des kickers nimmt das Spiel beispielsweise im Karrieremodus dann an Schwierigkeit zu, wenn der menschliche Spieler zu stark seo. Es wird seit langem diskutiert, ob und inwiefern diese Mechanik auch in Multiplayer-Partien greift. 2018 äußerte etwa FIFA-Profi Erhan “DrErhano” Kayman diesen Verdacht und forderte EA auf, die Existenz der Mechanik zuzugeben.
Eine dynamische Anpassung der Schwierigkeit würde den eSport- und Wettbewerbsgedanken in FIFA untergraben, da nicht mehr das Können, sondern das Engagement des Spielers die höchste Priorität hätte.
Dynamische Schwierigkeit in Spielen
An sich ist die dynamische Anpassung von Schwierigkeitsgraden keine Neuheit in der Welt der Computerspiele. Resident Evil 4 aus dem Jahre 2005 erhöht oder verringert beispielsweise die Gegnerdichte im Spiel, je nachdem wie sich der Spieler schlägt. Bei einem Einzelspielerspiel ist dies auch nicht problematisch.
Sollte die Technik im Karrieremodus und nicht online zum Tragen kommen, wäre dies auch in FIFA nicht weiter von Belang. Sollte sich jedoch bestätigen, dass FIFA auch bei Online-Matches in die eine oder andere Richtung korrigierend eingreif, könnte dies das Ende von FIFA als seriösen eSport bedeuten.
Bildquelle: EA Sports