League of Legends: Der Weg zur Profikarriere

Wie wird man eigentlich Profi in League of Legends? Einfach nur gut zu spielen, reicht nicht, denn es braucht vor allem harte Arbeit und die richtige Einstellung.

Im professionellen Esport ist League of Legends ein Gigant. Weil die Szene wächst und immer mehr Talente gefördert werden, steht den besten Spielern der Weg zu einer Profikarriere offen.

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Doch wie stellt es ein LoL-Spieler an, der sein Hobby zum Beruf machen will? Wir verraten euch, was ihr unbedingt mitbringen müsst, um Profi zu werden.

Solo-Queue-Erfolg als Grundlage

Der erste Schritt ist natürlich der Download des Spiels, falls ihr es nicht bereits besitzt. Zu Beginn müsst ihr die Grundlagen von LoL lernen, Champions freischalten und euren Account auf Level 30 hochspielen, ehe ihr überhaupt Ranglistenspiele bestreiten könnt.

Das Ranglisten-System in League of Legends stellt einen guten Anhaltspunkt dar, wenn es um die Beurteilung der individuellen Fähigkeiten eines Spielers geht. Viele Matches in der Solo-Queue zu absolvieren und sich in der Rangliste nach oben zu kämpfen, ist der erste Schritt für ambitionierte Spieler. Dafür sollten im Idealfall mehrere Stunden am Tag eingeplant werden.

Nicht nur das bloße Spielen, sondern auch das Anschauen von offiziellen Profi-Matches und der eigenen Replays helfen dabei, Spielsituationen besser einschätzen zu können, sich an Champions und Matchups zu gewöhnen und die Karte besser zu lesen. Talent und mechanische Fähigkeiten sind wichtige Voraussetzungen, doch ohne umfangreiches Spielverständnis wird man nicht zum Profi.

Weil Teams und Organisationen in Europa viele Talente im Blick behalten müssen, führt für einen angehenden Profi kein Weg daran vorbei, sich zumindest bis nach Master, am besten aber auf die Challenger-Stufe und somit unter die besten 300 Spieler des EUW-Servers zu spielen. Nur so stellt ihr sicher, dass Teams auf euch aufmerksam werden. Das allein ist bereits eine große Herausforderung.

Vom Einzeltalent zum Teamplayer

Peter Dun, Leiter der Coaching-Abteilung bei den MAD Lions, schilderte im Januar im Rahmen des offiziellen LEC-Podcasts “EUphoria” die Herangehensweise eines LEC-Teams bei der Suche nach neuen Talenten: “Wenn du ein junger, aufstrebender Spieler bist, hast du viele Möglichkeiten. […] Aber heutzutage werden die meisten Coaches deine ehemaligen Trainer, Mitspieler und Teambesitzer befragen.”

Mit der Aussage untermauert Dun, dass Teamfähigkeit essenziell für angehende LoL-Profis ist. Gleichzeitig wird dadurch auch klar, dass niemand einfach von der Solo-Queue in die LEC aufsteigt. Bei der Teamsuche müssen sich talentierte Spieler, die an der Spitze der Ingame-Rangliste stehen, also zunächst an Organisationen aus nationalen Ligen halten. Für diese ist es Teil des Scouting-Prozesses, auf die besten Solo-Queue-Spieler zu schauen.

Gerade in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es dank der Prime League viele Optionen. Der erste Schritt ist, gute Teams auf sich aufmerksam zu machen. Im zweiten Schritt wird man nach Gesprächen mit den Verantwortlichen idealerweise zu Tryouts, also Probetrainings, bei den jeweiligen Teams eingeladen. Nicht nur die Pro Division der Prime League kann ein hohes Niveau vorweisen. Auch bei Teams aus den Divisionen 1 und 2 kann sich ein Engagement als Sprungbrett für eine erfolgreiche Zukunft auszahlen.

Um Erfolg im Team zu haben, braucht es mehr Qualitäten als nur Talent und Spielverständnis. Die ständige Kommunikation mit den Mitspielern ist ein wichtiger Faktor. Zudem muss man sich an den Spielstil des Teams anpassen und in der Lage sein, Kritik anzunehmen und Anweisungen zu befolgen. Die Bereitschaft, viel zu trainieren und hart zu arbeiten, ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung.

Der Sprung zu den Profis

Erfahrungen auf semi-professionellem Level sind wertvoll, doch Profiligen sind eine andere Welt. Sei es die Prime League Pro Division, die nationalen Ligen in Spanien oder Frankreich oder auch die große LEC in Europa. Den Sprung dorthin schaffen nur die besten Spieler und sich dort zu etablieren, erfordert die richtige Einstellung. Das Training und die Anzahl der notwendigen Spiele pro Woche, um auf dem höchsten Level mitzuhalten, verlangen den Spielern viel ab.

Das deutsche Talent Kaiser musste sich jahrelang in der deutschen Szene beweisen, ehe er zu einem der besten Supporter Europas aufstieg

Unmöglich ist es aber keineswegs, den Traum zu realisieren. Allein im Laufe der aktuellen Saison kamen in Europas Königsklasse bislang 18 Rookies zum Einsatz. Der Traum vom großen Durchbruch ist für Spieler aus nationalen europäischen Ligen greifbarer als je zuvor. Wer sich dann noch bei dem zweimal jährlich stattfindenden Turnier der Top-Teams dieser Ligen, den European Masters, zeigen kann, steigert seine Chancen auf eine große Zukunft im LoL-Esport.

Mit dem rasanten Wachstum der Szene und der immer besser werdenden Infrastruktur im Hinblick auf europäische und nationale Talentförderung ist der Traum vom Esport-Profi für sehr gute und engagierte LoL-Spieler heutzutage realistischer als noch vor einigen Jahren. Doch genau wie im herkömmlichen Profisport ist der Weg dahin ein schwerer, der Einsatz, Aufopferungsbereitschaft, großes Talent und sicherlich auch ein wenig Glück erfordert.

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Bildquelle: Riot Games
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