Kommentar: Overwatch 2 – Hätte es ein Addon auch getan?

Auf der BlizzCon in Anaheim hat Traditionsentwickler Blizzard neben dem heißersehnten Diablo 4 auch einen Nachfolger für seinen Teamshooter Overwatch angekündigt. Um den dreht sich nun aber hauptsächlich die Frage: Ist er überhaupt nötig?

Fokus auf PVE

Overwatch 2 wurde Blizzard-typisch  mit einem beeindruckenden Cinematic-Trailer enthüllt. Der anschließende Gameplay-Trailer zeigte hauptsächlich die neuen Kooperations-Modi in denen Spieler gemeinsam gegen computergesteuerte Gegnerhorden und Bosse antreten.

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Auflevelbare Charaktere und anpassbare Fähigkeiten der Helden sind ebenfalls Neuerungen, die bereits im Vorfeld geleaked und nun bestätigt wurden. Die Community zeigt sich durchaus begeistert.

Auch der PVP-Bereich bekommt einige Neuerungen. Die Frage bleibt: Hätte ein Story-DLC für Teil eins gereicht?

Neue Helden und Maps – für alle

Denn das Besondere an all den PVP-Neuerungen ist der Fakt, dass sie nicht Overwatch 2 exklusiv sind. Auch die Spieler des originalen Overwatch werden in den Genuss der neuen Helden und Maps kommen. Nur mit geringfügig schlechterer Grafik.

Für den Release ist bereits die kanadische Heldin Sojourn bestätigt. Mindestens ein neuer Held soll auch noch für Overwatch bis zum Release des Nachfolgers erscheinen. Dabei wird es sich um die Roboterdame Echo handeln, die bereits in diversen Trailern wie auch im Overwatch-2-Cinematic ihren Auftritt hatte.

Auch neue Maps sind angekündigt. Diese sollen eine neue Mechanik namens „Push“ einführen. Hier muss ein Roboter mit offensichtlich explosiver Fracht auf die Seite der Gegner geleitet werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Payload-Maps kann dieser aber komplett die Richtung ändern.

Das alles rechtfertigt noch keinen Eigenständigen Nachfolger.

Zwei Spiele verbunden – warum nicht gleich eins?

Damit nicht genug. Overwatch-2-Spieler werden sogar die Server mit Overwatch-Spielern teilen und in den Matches aufeinandertreffen. Auch sämtliche erspielte und gekaufte Skins, Emotes und Siegposen können in Overwatch 2 übernommen werden. Der einzige Unterschied ist die leicht verbesserte Grafik des Nachfolgers, nebst neuen Skins. Ansonsten verpassen Overwatch-Spieler offensichtlich nichts.

Derzeit hat die Ankündigung des Overwatch-2-Modells noch den Beigeschmack einer raffinierten Marketingtaktik. Durch das gemeinsame Spiel werden Overwatch-Spielern die neuen Skins regelmäßig vorgeführt. Für den ein oder anderen sicherlich eine Versuchung.

Andererseits bleibt die Community vereint, was durchaus positiv zu sehen ist.

Das heißt im Klartext, dass Overwatch 2 für Spieler des Originals nur die PVE-Modi als wirklichen Mehrwert liefert. Und hier ist Skepsis durchaus erlaubt. Diese müssen dann auch wirklich viel Inhalt liefern, um den Kaufpreis eines komplett neuen Titels zu rechtfertigen.

Ein DLC ließe Spielern ebenfalls die Wahl, ob ihnen der PVE-Inhalt das Geld Wert ist und wäre gegebenenfalls günstiger.

Auch die Community sieht diesen Fakt durchaus zwiegespalten.

 

 

Auf die Umsetzung kommt es an

Dennoch steht und fällt das ganze Modell nun mit der tatsächlichen Umsetzung des PVE-Aspekts von Overwatch 2. Sollte dieser nicht eine Menge hochwertigen Inhalt liefern oder der Preis stimmen, dann wird Overwatch 2 es schwer haben, Spieler des Vorgängers oder gar neue Spieler anzuziehen. Blizzard rechtfertigte sich zwar mit der Begründung, Overwatch 2 sei „zu groß“ für ein Addon, gesunde Skepsis ist aber durchaus angebracht.

Mehr wissen wir dann vermutlich spätestens zum Jahreswechsel 2020/21. Denn 2021 soll die Overwatch League bereits Overwatch 2 spielen, was den Release bis März 2021 voraussetzt.

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